5. Bericht zur Lage der Kinder - derStandard.at
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<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Lage</strong> <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>- und Jugendgesundheit in Österreich 2014<br />
die mit Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen arbeiten (idealerweise<br />
durch die jeweilige Fachgesellschaft definiert<br />
und organisiert),<br />
• eine verpflichtende Registr<strong>at</strong>ur aller Therapeut-<br />
Innen mit Angabe, <strong>der</strong> für die Versorgung wesentlichen<br />
Eckd<strong>at</strong>en (dies brächte sowohl den KonsumentInnen<br />
wie auch den GeldgeberInnen mehr<br />
Klarheit über die LeistungserbringerInnen),<br />
• sowie persönliche Eignung für die Arbeit mit<br />
Kin<strong>der</strong>n, Jugendlichen und <strong>der</strong>en Familien und angemessene<br />
Rahmenbedingungen, d.h. Strukturund<br />
Prozessqualität, um dieser Aufgabe gerecht<br />
werden zu können.<br />
Die Liga h<strong>at</strong> gemeinsam mit <strong>der</strong> Österr. Gesellschaft<br />
für Kin<strong>der</strong>- und Jugendheilkunde 2012 <strong>zur</strong> Weiterbildung<br />
für interessierte ÄrztInnen einen „Lehrgang<br />
für Entwicklungs- und Sozialpädi<strong>at</strong>rie“ entwickelt<br />
und mit großem Erfolg in Wien und Salzburg<br />
durchgeführt. Über einen weiteren Verein soll ein<br />
ähnlicher Lehrgang nun auch für an<strong>der</strong>e Gesundheits-,<br />
Sozial- und pädagogische Berufe als „Interdisziplinärer<br />
Lehrgang für Kin<strong>der</strong>- und Jugendgesundheit“<br />
ab März 2014 in Wien und Salzburg<br />
angeboten werden. Weitere Inform<strong>at</strong>ionen bzw.<br />
die Möglichkeit <strong>zur</strong> Anmeldung finden Sie unter<br />
www.gesunde-kindheit.<strong>at</strong>.<br />
Erfreuliche Fortschritte in <strong>der</strong> Qualitätssicherung<br />
von Gesundheitsangeboten für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />
sind über das von BMG und Pharmig finanzierte<br />
und von <strong>der</strong> ÖGKJ als Tochtergesellschaft organisierte<br />
Kin<strong>der</strong>medikamente-Forschungsnetzwerk<br />
sowie durch das von <strong>der</strong> GÖG 2013 erstmals eingesetzte<br />
Instrument <strong>der</strong> Gesundheitsfolgenabschätzung<br />
zu erhoffen.<br />
Wie wichtig neben <strong>der</strong> persönlichen Kompetenz<br />
und Eignung und einer am Kind orientierten Wertehaltung<br />
auch die Rahmen- und Strukturqualität ist,<br />
um gute Ergebnisse zu erzielen, möchte ich an zwei<br />
Beispielen deutlich machen.<br />
Im Bereich <strong>der</strong> institutionellen Kleinkindbetreuung<br />
ist es aktuell ein großes gesellschaftspolitisches<br />
Ziel, das quantit<strong>at</strong>ive, so genannte „Barcelona-Ziel“<br />
(d.h. 30% <strong>der</strong> unter dreijährigen Kin<strong>der</strong> in Krippenbetreuung<br />
unterzubringen), zu erreichen. An<strong>der</strong>erseits<br />
weisen aber immer mehr Studien darauf hin,<br />
dass – neben einer zu geringen zielgruppen-spezifische<br />
Qualifik<strong>at</strong>ion <strong>der</strong> PädagogInnen – vor allem<br />
ein nicht ausreichen<strong>der</strong> Betreuungsschlüssel<br />
eine Stressbelastung für die Kin<strong>der</strong> ergibt, welche<br />
sie altersadäqu<strong>at</strong> nicht bewältigen können. Dies<br />
erzeugt langfristig Schäden, welche sich in einem<br />
späteren schwierigen bis hin zu dissozialem Verhalten<br />
äußern können und eine erhebliche Erschwernis<br />
für die weitere Schul-und Lebensbewältigung bedeuten.<br />
Um das aktuelle Wissen über Qualität in <strong>der</strong> institutionellen<br />
Kleinkindbetreuung zu verbreiten, wurde<br />
unsererseits gemeinsam mit <strong>der</strong> deutsch-österreichisch-schweizer<br />
Gesellschaft GAIMH (German<br />
speaking Associ<strong>at</strong>ion for Infant Mental Health)<br />
einiges an Medienarbeit geleistet und gemeinsam<br />
mit dem „Netzwerk Lebensbeginn“ die Publik<strong>at</strong>ion<br />
„Qualitätsstandards in Einrichtungen für Familien<br />
rund um Schwangerschaft, Geburt und<br />
frühe Kindheit“ 11 herausgegeben. Eine intern<strong>at</strong>ional<br />
angesehene Leitlinie zum Thema <strong>der</strong> frühkindlichen<br />
institutionellen Betreuung stellt das Papier<br />
„Empfehlungen <strong>der</strong> Gesellschaft für Seelische<br />
Gesundheit in <strong>der</strong> Frühen Kindheit (GAIMH)<br />
<strong>zur</strong> Betreuung und Erziehung von Säuglingen<br />
und Kleinkin<strong>der</strong>n in Krippen“ 12 dar. Innerhalb <strong>der</strong><br />
Liga h<strong>at</strong> sich im Herbst 2013 eine „Arbeitsgruppe<br />
Qualitätssicherung in <strong>der</strong> frühen Kindheit“<br />
gebildet.<br />
Auch im Regierungsprogramm wird in allen befassten<br />
Passagen nun von einer „quantit<strong>at</strong>iven<br />
und qualit<strong>at</strong>iven Weiterentwicklung <strong>der</strong> elementarpädagogischen<br />
Einrichtungen“ gesprochen.<br />
Dies ist sehr zu begrüßen, weil eine bloß<br />
„möglichst kostengünstige Aufbewahrungsstätte“<br />
für unsere Kleinsten nur einen Schaden für diese<br />
11 Qualitätsstandards in Einrichtungen für Familien rund um Schwangerschaft,<br />
Geburt und frühe Kindheit: http://bit.ly/1hFxviH<br />
12 Empfehlungen <strong>der</strong> Gesellschaft für Seelische Gesundheit in <strong>der</strong><br />
Frühen Kindheit: http://bit.ly/1b1MOhw<br />
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