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5. Bericht zur Lage der Kinder - derStandard.at

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Institutionelle Mitglie<strong>der</strong><br />

Österreichische Gesellschaft für<br />

Kin<strong>der</strong>- und Jugendpsychi<strong>at</strong>rie<br />

Seit dem letzten vor zwei Jahren veröffentlichten<br />

Beitrag im Jahresbericht 2012 <strong>der</strong> österreichischen<br />

Liga für Kin<strong>der</strong>gesundheit haben sich in vielen<br />

Bereichen erfreuliche Entwicklungen aufgetan, über<br />

die diesmal zu berichten sein wird.<br />

Das Übergeordnete Thema <strong>der</strong> Liga für 2014 ist ja<br />

Bildung und Beziehungsbildung.<br />

1. zum Ausbau <strong>der</strong> kin<strong>der</strong>- und jugendpsychi<strong>at</strong>rischen<br />

Basisversorgung.<br />

Vier <strong>der</strong> fünf Kassenarztstellen in Nie<strong>der</strong>österreich<br />

sind besetzt und im Regelbetrieb. Ab Juni 2014<br />

werden sechs Facharztstellen mit Kassenvertrag in<br />

Wien ausgeschrieben. Dies war das Ergebnis von<br />

jahre langen zähen Verhandlungen im Rahmen <strong>der</strong><br />

Gesamtvertragsverhandlungen mit <strong>der</strong> Wiener<br />

Gebietskrankenkasse.<br />

Hier ist ein großer Schritt zu einer ausreichenden<br />

Basis versorgung in <strong>der</strong> Bundeshauptstadt und ein<br />

Paradigmenwechsel weg von <strong>der</strong> rein st<strong>at</strong>ionär<br />

organisierten Kin<strong>der</strong>psychi<strong>at</strong>rie für Akutfälle gelungen.<br />

Das Ziel ist ein dezentrales multiprofessionelles<br />

Versorgungsnetzwerk von psychisch kranken<br />

Kin<strong>der</strong>n.<br />

Nichtsdestotrotz fehlen in Wien und <strong>der</strong> Steiermark<br />

50 % <strong>der</strong> gemäß ÖBIG notwendigen Betten!<br />

Außer dem sind die mangelnden Ausbildungs stellen<br />

weiterhin ein Problem, weswegen dringend die<br />

Einführung <strong>der</strong> 1:2 Regel im Ausbildungsverhältnis<br />

FachärztInnen zu AusbildungsärztInnen zu for<strong>der</strong>n<br />

ist.<br />

Die Zukunft wird zeigen, wie es den künftigen nie<strong>der</strong>gelassenen<br />

Kollegen gelingt, gemeinsam mit den<br />

an<strong>der</strong>en Berufsgruppen ein dezentrales multiprofessionelles<br />

Netzwerk im Sinne einer koordinierten<br />

p<strong>at</strong>ientennahen Versorgung von psychisch kranken<br />

Kin<strong>der</strong>n zu entwickeln.<br />

Allerdings besteht weiterhin ein Versorgungs mangel<br />

im Bereich <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en für psychisch kranke und<br />

entwicklungsbeeinträchtigte Kin<strong>der</strong> relevanten<br />

Berufsgruppen, wie Physiotherapie Ergotherapie<br />

Musiktherapie, klinische Psychologie und Psychotherapie.<br />

Dies und vor allem eine kostenlose Behandlung<br />

gemeinsam mit den an<strong>der</strong>en Berufsgruppen<br />

einzufor<strong>der</strong>n, wird auch mit Aufgabe <strong>der</strong><br />

künftigen nie<strong>der</strong>gelassenen KollegInnen sein.<br />

Nach längerer Pause wurde auch das KJP Ambul<strong>at</strong>orium<br />

Floridsdorf in Wien ärztlich neu besetzt. Ein<br />

ausstehen<strong>der</strong> Schritt ist die Schaffung <strong>der</strong> kin<strong>der</strong>und<br />

jugendpsychi<strong>at</strong>rischen Abteilung im neuen<br />

SMZO, dessen Eröffnung 2016 geplant ist.<br />

2. Ausbildung und Weiterbildung<br />

Zur Bildung <strong>der</strong> jungen Kollegen dienen die regelmäßig<br />

durchgeführten Assistentinnentage, die im<br />

Laufe von Jahreszyklen die wichtigsten Ausbildungsinhalte<br />

vermitteln. Parallel dazu wurde die einmal im<br />

Jahr st<strong>at</strong>tfindende „Werkst<strong>at</strong>t Gösing“ gegründet,<br />

die dem praxisnahen Austausch und <strong>der</strong> fachlichen<br />

Weiterbildung <strong>der</strong> FachärztInnen dient. Das Thema<br />

im Jahr 2013 war Bindungstörung versus ADHS. Eine<br />

erste repräsent<strong>at</strong>ive Erhebung kin<strong>der</strong>- und jugendpsychi<strong>at</strong>rischer<br />

Erkrankungen und des Behandlungsbedarfes<br />

findet im Rahmen des Projektes MHAT<br />

st<strong>at</strong>t.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> schlechten Studienlage im Bereich <strong>der</strong><br />

Kin<strong>der</strong> und Jugendmedizin kann auch eine notwendige<br />

und bewährte Psychopharmakabehandlung<br />

nur in Form einer sogenannten off-label Behandlung<br />

erfolgen, die gesamte Haftungsverantwortung<br />

bei den behandelnden Ärzten belässt. Die von<br />

<strong>der</strong> ÖGKJP unter Beiziehung juristischer Expertise<br />

heraus gegebenen Leitlinien <strong>zur</strong> Off-Label Behandlung<br />

in <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und Jugendpsychi<strong>at</strong>rie stellen einen<br />

ersten Schritt <strong>zur</strong> Verbesserung dieser Situ<strong>at</strong>ion<br />

dar. Gemeinsam mit <strong>der</strong> Gesellschaft für Kin<strong>der</strong><br />

und Jugend heilkunde arbeiten wir an <strong>der</strong> Initiierung<br />

hochwertiger Studien <strong>zur</strong> Psychopharmakotherapie.<br />

Therapeutisches Drug Monitoring wurde am AKH<br />

Wien etabliert,<br />

Neu ist die wissenschaftliche Kooper<strong>at</strong>ion mit <strong>der</strong><br />

Zeitschrift Neuropsychi<strong>at</strong>rie http:www.springer.<br />

<strong>at</strong>/neuropsychi<strong>at</strong>rie. In jedem <strong>der</strong> quartalsweise<br />

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