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Bericht zur Lage der Kinder- und Jugendgesundheit in Österreich 2014
Österreichischer Berufsverband
der MusiktherapeutInnen
Über den ÖBM
Seit seiner Gründung im Jahr 1984 vertritt der ÖBM
die Interessen der in Ö. berufstätigen MusiktherapeutInnen.
Derzeit sind etwa 210 Musiktherapeut-
Innen sowie 45 Musiktherapie-Studierende im ÖBM
organisiert.
Zu den Aufgaben des Verbandes zählen neben Mitgliederinformation
und -service u.a. berufspolit.
Vertretung und Öffentlichkeitsarbeit, fachliche Vernetzung,
Fort- und Weiterbildung, sowie Kontakt
und Kooperation mit nationalen und internationalen
Verbänden und Interessensgruppen, insbesondere
mit Vertretungen anderer Gesundheitsberufe.
Musiktherapie in Österreich
Im Jahr 1959 startete die erste österr. Musiktherapie-Ausbildung
in Wien. In den folgenden
Jahrzehnten konnte sich Musiktherapie (MT) innerhalb
des Gesundheitssystems etablieren, wobei
die Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit
Entwicklungs- und Verhaltensauffälligkeiten seit
jeher einen wichtigen Tätigkeitsschwerpunkt bildet.
Seit 2009 ist die berufliche Ausübung der MT in
Österreich durch das MT-Gesetz geregelt. Universitäre
Studiengänge werden in Wien, Krems u. Graz
angeboten.
Musiktherapie mit Kindern und Jugendlichen
MT ist speziell indiziert, wenn zur Behandlung die
Sprache nicht oder nur beschränkt zur Verfügung
steht, wie dies etwa bei Kindern mit Entwicklungsverzögerungen
oft der Fall ist – über ein nonverbales
Medium kann hier eine Beziehungsanbahnung
erfolgen und an therap. Zielen gearbeitet werden.
Wichtige Arbeitsbereiche sind Autismus-Spektrum-
Störungen, psychiatrische und psychosomatische
Erkrankungen, Neonatologie, Neurorehabilitation
und Onkologie.
Beziehungsbildung
Viele Kinder haben zu Hause, im Kindergarten, in
der Schule „Beziehungsbaustellen“. Sie brauchen in
der Therapie ein aufmerksames, empathisches Gegenüber,
das sich ganz auf sie einlässt und ihnen ermöglicht,
neue Beziehungserfahrungen zu machen.
Kommunikation, Verstehen und Verstandenwerden
können über gemeinsames Improvisieren auf kindgerechten
Instrumenten angebahnt, geprobt und
erforscht werden.
Wenn sich eine therap. Beziehung etabliert hat,
kann in der Improvisation gezielt an den Themen
des Kindes gearbeitet werden: Wo sind meine Grenzen
und die meines Gegenübers (z.B. bezüglich
Lautstärke)? Wann möchte ich (z.B. das Ende einer
Improvisation) bestimmen und wann darf es die
Therapeutin?
MT bietet die Möglichkeit, diese und viele weitere
Themen auf einer nonverbalen Ebene zu bearbeiten,
um so die „Beziehungsbildung“ um weitere
Facetten zu erweitern.
Aktivitäten des ÖBM im Hinblick auf die Kinderund
Jugendgesundheit
• Arbeitskreis Musiktherapie für Kinder & Jugendliche:
Gegründet im Jänner 2013, bündelt, vernetzt
und fördert der Arbeitskreis die Kompetenzen
jener MusiktherapeutInnen, die mit Kindern und
Jugendlichen arbeiten.
• Fortbildung: Im Jahr 2013 bot der ÖBM Fortbildungsseminare
zu den Themen therap. Umgang mit
traumatisierten Kindern, speziell kinderorientierte
musiktherapeutische Methoden, therapiebegleitende
Elternarbeit u.a. an.
• LIGA-Mitgliedschaft: Wir freuen uns, seit Juli
2013 Mitglied der Kinderliga zu sein und auch auf
diesem Wege an nachhaltigen Verbesserungen zur
Kinder- und Jugendgesundheit mitwirken zu können.
• Finanzierung von MT: Für musiktherap. Behandlung
im niedergelassenen Bereich gibt es in
Ö. derzeit keine finanzielle Unterstützung durch
Krankenkassen. 2013 startete der ÖBM eine Initiative
für eine Finanzierung musiktherap. Leistungen
und nahm Kontakte zu GesundheitspolitikerInnen
und VertreterInnen der SVs auf. Gemeinsam mit
anderen MT-Organisationen setzen wir uns dafür
ein, dass Kindern und Jugendlichen der Zugang zu
den spezifischen Behandlungsmöglichkeiten der MT
ermöglicht und erleichtert wird.
MMMag.a. Monika Geretsegger · Vorstandsvorsitzende
MMag.a. Agnes Burghardt-Distl · Delegierte
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