Muster für Titelblatt (Text bitte ausmitteln - OPUS Würzburg
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enten ohne AKE verstarben, mit AKE hingegen nur ein Zehntel. Während also Gruppe<br />
2 bei der allgemeinen Endpunktverteilung mit 88% noch mit dem höchsten Wert <strong>für</strong><br />
primäre Endpunkte auffällt, stellt sie gleichermaßen den niedrigsten Wert <strong>für</strong> den kardial<br />
bedingten Tod (16%). Die Erklärung hier<strong>für</strong> sind die herausstechenden 80% Patienten<br />
mit Aortenklappenersatz. Offenbar werden Patienten durch die Kombination aus hoher<br />
EF und hohem Gradienten zu aussichtsreichen Kandidaten <strong>für</strong> einen Aortenklappenersatz.<br />
Die vergleichsweise seltene Indikationsstellung bei den Patienten mit niedrigem<br />
MG hingegen erscheint zweifelhaft: In beiden Untergruppen wiesen die operierten Patienten<br />
deutlich niedrigere Sterberaten auf als die nicht-operierten (22% vs. 36% bzw. 10%<br />
vs. 56%), das relative Risiko eines kardial bedingten Todes sank durch AKE in Gruppe<br />
3 (hohe EF) um 39% und in Gruppe 4 (niedrige EF) um 82%. Allem Anschein nach<br />
profitieren beide Gruppen von einem Aortenklappenersatz, und zwar unabhängig von<br />
ihrer EF. Bei allerdings geringer Fallzahl drücken die Zahlen aus, dass eine erhaltene<br />
EF bei Verzicht auf einen Klappenersatz zwar mit einer besseren Prognose verbunden<br />
ist. Findet jedoch ein Klappenersatz statt, so scheinen sogar am stärksten diejenigen<br />
Patienten davon zu profitieren, die vorher eine eingeschränkter EF zeigten.<br />
Die Betrachtung des natürlichen Verlaufs (kein AKE) offenbart, dass hochgradige Stenose-Patienten<br />
mit niedrigem aortalen Druckgradienten eine schlechte Prognose haben<br />
(47% verstarben einen kardial bedingten Tod). Dies gilt insbesondere <strong>für</strong> Patienten mit<br />
niedriger EF (Gruppe 4: 56% kardial bedingt verstorben).<br />
Von dieser Überlegung zur EF unberührt entsteht die Erkenntnis, dass ein niedriger aortaler<br />
Druckgradient <strong>für</strong> den Untersucher die Gefahr birgt, einer Fehleinschätzung zu<br />
unterliegen. Offenbar wird die Indikation zum Aortenklappenersatz vor allem auf Basis<br />
des Gradienten gestellt, und zwar umso häufiger, je höher der Gradient ist. Diese Studie<br />
zeigt, dass eine derartige Herangehensweise unter Umständen nicht differenziert genug<br />
ist, und dass durchaus Patienten existieren, die trotz eines niedrigen Gradienten von<br />
einem Klappenersatz profitieren können.<br />
Generell wird in dieser Studie deutlich, dass die herkömmliche Bestimmung des<br />
Schweregrads von Aortenklappenstenosen der Komplexität der unterschiedlichen Verläufe<br />
nicht gerecht wird: Nach der herkömmlichen Bestimmung geht der Schweregrad<br />
der Erkrankung grundsätzlich mit einer Zunahme des aortalen Druckgradienten einher.<br />
Eine Beurteilung auf Basis dieser Annahme übergeht jedoch eine gewichtige Gruppe<br />
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