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Thermenland Magazin, März 2014

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FLASHBACK<br />

www.thermenlandverlag.de<br />

Das <strong>Thermenland</strong> vor 100 Jahren<br />

Der Fremdenlegion entrissen<br />

Pocking, 6. <strong>März</strong>. Die Hausbesitzerseheleute<br />

Heidl von hier erhielten am verg.<br />

Montag von ihrem Sohne Josef,der sich<br />

zzt. in München befand, einen Kleiderkoffer<br />

zugesandt,inhaltlich sich auch ein Brief<br />

befand,worin er seinen Eltern mitteilte,<br />

daß ersich zur Fremdenlegion begeben<br />

werde.Die Eltern nahmen sofort polizeiliche<br />

Hilfe in Anspruch, die es zustande<br />

brachte, denselben mittels Geheimpolizei<br />

dem Agenten in Saarbrücken zu entreißen.<br />

(...) Mag er sich nun über die Schreckenstaten<br />

der Fremdenlegion aufklären lassen.<br />

[Die Fremdenlegion war für junge Männer<br />

sehr attraktiv.„Ich hätte viel darum gegeben,wenn<br />

einer dieser Werber,die junge<br />

Leute betrunken machen und verschleppen<br />

und vor denen mit Engelszungen<br />

gewarnt wurde,sich anmich herangemacht<br />

hätte“,erinnerte sich der Schriftsteller<br />

Ernst Jünger (1895-1998). Er ließ<br />

sich 1913 als 18jähriger Gymnasiast rekrutieren.<br />

Fluchtversuche während der Ausbildung<br />

in Marokko scheiterten. Seinem<br />

Vater gelang es aber schließlich über das<br />

Auswärtige Amt die Entlassung des noch<br />

minderjährigen Schülers zu erwirken.]<br />

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Katalogreisende schaden örtlicher<br />

Geschäftswelt<br />

Eingesandt. Durch alle Geschäfte, groß und<br />

klein, von jeder Branche,geht der Jammerschrei:„schlechter<br />

geschäftsgang“. Als die<br />

letzte Ernte im allgemeinen befriedigte<br />

und jeder Geschäftsmann mit etwas mehr<br />

Vertrauen dem kommenden Winter entgegensah,<br />

wurde dieses Vertrauen vielfach<br />

getäuscht.<br />

Wenn man die Kundschaft fragte nach<br />

ihrem Bedarf,soerhielt man nur Antwort;<br />

„heuer leid’s nix“ –„ich hab kein Geld“ –<br />

„kann kein Getreide,kein Vieh verkaufen“<br />

–und noch so manche flüchtige Ausrede<br />

konnte man hören. Und doch wurde<br />

gekauft,sogar viel gekauft,aber wo? bei<br />

wem? In den vielen Scheinausverkäufen,<br />

die den lauteren Wettbewerb längst übersteigen,<br />

bei Hausierern, Musterreisenden.<br />

Man hat eben zu jedem hergelaufenen,<br />

fremden Hausierer mehr Vertrauen, als zu<br />

seinem einheimischen Geschäftsmann.<br />

Solch fremden Händlern gegenüber hat<br />

man keine Klage über Geldnot, über<br />

schlechte Getreide oder Viehpreise.Nichts<br />

ist zu teuer,nichts zu schlecht. Man ist<br />

nichtzu wählerisch inder Auswahl der Artikel,<br />

die man avielfach nicht zu sehen<br />

braucht,esgenügt jaauch ein Katalog<br />

oder ein kleines Muster.<br />

Man kauft keinen Kaffee mehr bei seinem<br />

Geschäftsmann,man lässt sich ganze<br />

Büchsen voll Kaffee von Altona oder sonst<br />

woher schicken, der ist ja viel besser und<br />

billiger und zudem kriegt man bei so und<br />

so viel Büchsen noch etwas „geschenkt“.<br />

Und doch klagt man anderseits über<br />

Uebervorteilung von Seite der fremden<br />

Händler,über die zuweilen unverschämte<br />

Aufdringlichkeit der Hausierer, die in neuester<br />

Zeit zu einer förmlichen Landplage<br />

heraufbesschworen? Die Leichtgläubigkeit<br />

und Vertrauensseligkeit und zuweilen auch<br />

die große Bequemlichkeit des Volkes.<br />

Schenkt doch mehr Vertrauen dem einheimischen<br />

Geschäftsmann,der den heutigen<br />

Anforderungen entsprechendein großes<br />

Warenlager halten muß. Unterstützt<br />

ihn mit dem Gelde,das so viel und so<br />

leicht nach der Großstadt oder in ganz<br />

fremde Hände fließt. Nur wenn ein Zusammenhalten<br />

von Markt und Land herrscht,<br />

so wird auch in schlechten Zeiten das<br />

Sprichwort wahr:Einigkeit macht stark!<br />

Für’s Rauchen hinter Gitter<br />

Der Dienstknecht Josef Huber von Kindlbach<br />

hat am Sonntag, den 21.Dezember<br />

1913 während des Frühgottesdienstes in<br />

der Kirche zu Bayerbach beim Hinausgehen<br />

sich eine Zigarette angezündet. Er hat<br />

sich deshalb eines Vergehens gegen die<br />

Religion schuldig gemacht und wurde hiewegen<br />

zu einem Tage Gefängnis verurteilt.<br />

Für das <strong>Thermenland</strong><br />

wieder in den Kreistag<br />

Alois<br />

Brundobler<br />

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