Thermenland Magazin, März 2014
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AKTUELLES<br />
Würding feiert 1200-Jahre-Jubiläum –Teil 1<br />
Ein Pachtvertrag als Geburtsurkunde<br />
Die Besiedlung der Gegend um Würding<br />
geht mindestens bis in die frühe Bronzezeit<br />
zurück. Das belegen vorgeschichtliche<br />
Hügelgräber und vereinzelte Fundstücke.<br />
Am 30. November 814 aber schließen Graf<br />
Riharius vom Mattichgau und das Kloster<br />
Mondsee einen Vertrag.Der Graf gibt die<br />
Precarie, das ist ein großer Maierhof,inNiederfrauenleiten<br />
beim späteren Stift St. Florian<br />
mit Vermittlung des Erzbischofs Hiltipald<br />
von Salzburg andas Kloster zurück und<br />
pachtet es wieder auf Lebenszeit um jährlich<br />
eine FuhreWein und eine Fuhre Honig.<br />
Der Ort des Vertragsabschlusses ist „Uuirtingon“<br />
–Würding. Es gibt mehrereWürding.<br />
Die Frage ist, feiert Würding inder<br />
Gemeinde Bad Füssing zu Recht dieses<br />
Jahr sein 1200-jähriges Jubiläum?<br />
Uralte Orte<br />
Als im6.Jahrhundert das Herzogtum Baiern<br />
aus Einheimischen und eingewanderten<br />
Germanen sich bildete,entstand eine<br />
lange Kette von Orten entlang des Inns,<br />
deren Namen auf -ing, ursprünglich<br />
-ingon, endet. Sie benennen das Oberhaupt<br />
eines Hofes und bedeuten bei den Leuten<br />
des …: Reding, Inzing,Gögging, Würding,<br />
Egglfing, Malching, Ering. Diese Orte können<br />
bis ins 6. Jahrhundert zurückgehen.<br />
Dazu gehört auch Würding. Der Name<br />
bedeutet „Bei den Leuten des Wirt(un)“ im<br />
Sinn von „Hausherr“ aber auch „Gastgeber“.<br />
Es dauert inder schriftlosen Zeit des<br />
Frühmittelalters noch Jahrhunderte,bis die<br />
Namen in einem ersten Schriftstück dokumentiert<br />
werden.<br />
Eine Urkunde des benachbarten Gögging<br />
verrät etwas Weiteres.Inder gedruckten<br />
Alte Ansichten: Die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt wurde im Jahr 1468 erbaut und 1891 um zwei Säulenschiffe<br />
erweitert, die dem alten Teil angeglichen und in Tuff gemauert wurden. Außerdem wurde der Turm<br />
erhöht, wodurch die Kirche ihre heutige schöne Form erhielt. Mit dem Tuffsteinquaderbau des Gasthofes<br />
zur Post aus dem Jahr 1816 bildet die Kirche einen schönen Ortsmittelpunkt. Seit 1971 gehörtWürding, das<br />
bis dahin unter anderem mit Gögging eine selbständige Gemeinde war,zur Großgemeinde Bad Füssing.<br />
Ausgabe der deutschen Kaiserurkunden<br />
findet sich die Urkunde eines Vergleiches<br />
um Güter,den König Karlmann am 9. April<br />
879 inseiner Pfalz Altötting bestätigt. Die<br />
Mönche des Kloster Mondsee verzichten<br />
auf ihr Eigentum und bekommen dafür<br />
vorübergehend Güter u.a.„ad Kegingon“<br />
d.h. „bei Gögging“.Das bedeutet, dass der<br />
kleine Ort ursprünglich zur großen Landmasse<br />
von Inzing über Aigen; Ering bis Altötting<br />
gehörte,die der bairische Herzog<br />
und dann der König als Eigentum besaß<br />
und als Lehen weiterverlieh.Wir wissen,<br />
dass Gögging damals dem Kloster Mondsee<br />
gehört.<br />
Graf Riharius ist Graf des Mattichgau.<br />
Das heißt, dass seinAmtsgebiet direkt<br />
gegenüber von Würding jenseits des Inns im<br />
heutigen Innviertel liegt und hauptsächlich<br />
den Bezirk Braunau umfasst. Aber wie<br />
kommt der andereVertragspartner,das Kloster<br />
Mondsee nach Würding? Dr.Oswin Rutz<br />
Eröffnungsgala zum Jubiläumsjahr<br />
Sa, 15. 3, 19.30 Uhr, Bürgerhaus Würding<br />
Galakonzert mit dem Kurorchester Bad Füssing<br />
–Toller Musikgenuss zum Nulltarif.<br />
Die Festansprache hält Dr. Herbert Wurster.<br />
@Tipp: Alles übers Jubiläum unter:<br />
www.1200-jahre-wuerding.de<br />
Blumenstraße 2<br />
94167Tettenweis<br />
Tel. 08534-337<br />
Mo–Fr9.30–17.00 Uhr<br />
Sa 9.30–12.00 Uhr<br />
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