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BEITRÄGE ZUR ARCHÄOZOOLOGIE VII

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,<br />

Maßangaben zu den drei Rindern finden sich in den Tabel len 8~ Schluß dieser Arbei t . Alle<br />

Mes sungen erfolgten auf 0,5 ~m Genauigkeit unter Berücksichtigung der bekannten Meßanleit<br />

ung ( v.d.Dr iesch 1'76). Nicht exak t ab zuneh.ende Mal e aurgrund von Beschädigungen ao den<br />

Knochen werden In Kla~~ern gesetzt. Dasse lbe trifft, r ür Längenmaße von Ext reMItätenknochen<br />

zu , deren Epiphysen nOch nicht verwa chsen . aren. Nor.alerweise werden solche Knochen nicht<br />

ve r Messen , O. hier .ber .it kastraten gerechn et werden ~ußte • eine VerMutung , die sich<br />

später bes t ätigen sollte - wird entgegen dieser Regel auf MaO angaben für so l che Knoc hen<br />

nicht ve r zichtet.<br />

Skelett 1<br />

Di eses Rind lag i~ Westtell der Grube ~lt angewinkelte n Extre~ itä ten auf der rechten Kijrpersei<br />

t e. Uber de~ Kopt tand s i ch eine Schale als Beige t äß. An keinem de r r _tre mitätenknoehen<br />

zeigten sich Reste von Epi physentugen; die Knochenkappen waren ~it den Schätten n8h~<br />

los verwachsen . Die Epiphys en der Wirbel waren sowoh l cranial als auch caudal vollkommen<br />

mit den Wirbelkti rpern verwachsen. Diese Betunde deuten aut ein Tier hin, das ein Alter von<br />

mindestens 5 Jahren er reicht haben nuß. Die }. unte ren Molaren waren mittelstark abgekaut -<br />

ein MerkMal, da s aut ein Alter von etwa 7 bis ~ J ah ren schließen läßt. Demnach war das Knochenwachstum<br />

zu einem tü r Rinder norMalen Zeitpunkt abgeschlossen. Hinweise daraut, da ß es<br />

siCh bei diesen Rind UM einen Kastraten handeln ktinnte, ergeben sich aus diesen Betunden<br />

nicht. Länge und Wuchstarm der Langknochen stehen damit In Einkl ang. So 1st zu entsche iden,<br />

ob es sich un da s Skelett eines Stiers oder einer Kuh handelt. Oie relative Sch lankheit der<br />

Met apOdien deutet von vornher ein schon aut eine Kuh hin . Dieser Eindruck wird durch die entsprechenden<br />

Metacarpus-Indices ( Tab. I , Abb. I ) bestätigt . Verglichen Mit ander en neolithischen<br />

Rindern des Mlttelelbe-Saale-Gebletes, handelt es sich bei dieser Kuh u~ ein r elati v<br />

breitwüc hsiges Tier . Der Unterschied zu den Metacarpus-Propor t ionen von Stieren ist jedoch<br />

au~entällig, 50 daO die Geschlechtsdiagnose als gesichert angesehen werden kann. Oie<br />

geringen Abmessungen des Ho rnzaptens dIeses Tiers bestätigen die getrottene Entscheidung<br />

ebentells .<br />

Die Ermittlung de r WRH be reitete, zumindest tormal , keine Schwierigkeiten. Die notwendige n<br />

Längenmaße konnten von allen sechs E_trernitätenknochen e_akt abgenommen werden , da säm tliche<br />

Epiphysen tugenlos mit den Diaphysen verwachsen waren und die MaOabnahme auch nicht<br />

durch Beschädigungen an den Gelenken beeinträchtigt wa r. Oie einzelnen WRH variieren nur<br />

geringtügig (5. Tab . 2) und ergeben eine mittlere WRH von 12 2 , 7 cn.})<br />

Tab. 1. Metaca rpus-Indices<br />

Inde_<br />

1 ,<br />

11 :<br />

III :<br />

Kl einste Breite der Diaphyse _ 100<br />

grdBte La nge<br />

Brei te §rOX1l!,al x 100<br />

gr Ote Lange<br />

Breite di stal x 100<br />

gr oHte Länge<br />

Skelett I<br />

" .<br />

11.<br />

15,0 (15,1)<br />

2~,6 (29,B)<br />

2B,6 (2B,B)<br />

Skelett 11<br />

Skelett III<br />

".<br />

11.<br />

".<br />

li.<br />

17,~ 17 ,~ 16,2 15 , 7<br />

}l ,B }l ,7 2~, 1 29,'2<br />

32,5 }',O '0, I<br />

Skelett 11<br />

Im Ostteil der Grube lagen pa rallel zueinander in Ost (Schädel)-West-Ausrichtung die Skel<br />

ette der bel den anderen Rinder. Sie betanden sich in einer Bauchlage, die etwa der na tür·<br />

lichen Ruhelage des Rindes entspricht . Oie Köpfe beider Tie r e waren aut die rechte Se i te<br />

gekippt. Zwi schen beiden Schädel n fanden sich Reste von vier Ge·räßen. In Schädel nähe des<br />

südli chen Rindes wurden zwei weitere Getäße geborgen (COblenz/F r i tz sche 1961, S. 64).<br />

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