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BEITRÄGE ZUR ARCHÄOZOOLOGIE VII

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tivem Kallus gebildete beulenartige Auftreibung. Auch diese pathologische Ve r änderung we is t<br />

auf eine tra umatisCh bedingte Verletzung des Periost und sich anschließende r Periostitis<br />

ossUicans hin.<br />

Grau-/Hausgans - Anser anser (L.), agriotYPus/he~erotypus<br />

I~merhin 6 Knochenbruchstücke der Grau-/Hausgans zeugen von der hohen Wertschätzung, die<br />

dieses Wasser geflügel im mittelalterlichen Salzwedel genoß. Oie Knochenfrag ~ en t e stammen<br />

von ~indestens 3 im adulten Alter geschlachteten Gänsen.<br />

Hur am Humerusfragment war eine ~aßabnahme .öglich ( KC 10,B). Dieser We r t befindet sich<br />

noch über dem von Bacher ( 1967, S. 73) am Humerus von Hausgänsen erMittelten ~a~i.alwert<br />

von 10,3 mm. Der Unterschied zu dem von uns festgestellten Maß ist aber so gering, daß wir<br />

es nicht wagen , auf dieser Basis eine Diagnose ~zur Hausgans ge h örig~ vorzunehmen. An einem<br />

Sternumbruchstück befinden sich im Bereich der Cr is t a ster n i zwei große Schnittspuren, diE<br />

eine parallel und die andere schräg zu r Knochenachse verlaufend. Sie können als Hinweis<br />

auf das Trennen des Brustfleisches vom Brustbein gelten.<br />

Haushuhn - Gallus gallus L., hemerotypus<br />

Vo~ Haushuhn wurden 15 Knochenfragmente aufgefunden, die mindestens B Tiere repräsentieren.<br />

Der Knochenstruktur nach zu urteilen erfolgte die Schlachtung eines Tieres im subadulten<br />

Alte r und der übrigen Tiere im adulten Alter. - Wahrscheinl ich auf Geschlechtsdimorphismus<br />

deuten die erheblichen Größendirferenzen hin, die wir an den Dberar~knochen ermittelten.<br />

Im übrigen, das zeigen die wenigen Maße, stammen die Knochen von kleinen bis mittelgroßen<br />

Haushühnern. - Allein die Tatsache, daß überwiegend Knochen von i~ adulten Alter geschlachteten<br />

Haushühnern vorliegen, gibt zu der Vermutung Anlaß, daß nicht nur der Erzeugung von<br />

Hühnerfleisch, sondern auch der EIerproduktion eine bestimmt e Bedeutung zukam.<br />

Ein vollständig erhaltener linker Humerus weist am Schaft ( ~argo dorsalis) eine nur SChwach<br />

erkennba r e beulenartige Kallusbildung auf. Oie Ve ränderung erstreCkt sich auch auf die Facles<br />

cranialis. Dieses pathologische Er scheinungsbild, verbunden mit einer abnor~alen Kni~kung<br />

des Humerusschartes (Dislocatlo ad a~in) betrachten wir als eine wahrscheinlI ch im<br />

j uvenIlen oder SUbadulten Alter erfolgte und im Anschluß daran komplikationslos verheilte<br />

Co r pusfraktur. Der Kallus wurde weitestgehend resorbiert .<br />

Hecht _ Eso~ luctus L. 7<br />

Der Hecht wird durch zwei wahrscheinlich zu eineM Wi rbel gehörende Bruchs t ücke repräsentiert.<br />

Oie Größe dieses Tieres können wir nach Vergleich mit den Wi r beln von Skeletten<br />

rezente r HeChte auf etwa 100 cm bis 110 cm Körperlänge SChätzen. Das Gewicht kann 10 kg<br />

bis 12 kg betragen haben.<br />

karausche - Carassius carassius (L.)<br />

Ein recht~s Dperculum s tammt von einer großen Karausche. Uber die Fleischquali t ät schreib t<br />

Elsholtz (1 682 , S. 216): "Es ist ein wohlgesch .. ackter zarter FiSCh/ und gesunder/als die<br />

Karpfen."<br />

Wels - Silur us glanis L.<br />

Mit fünf Wirbeln , davon zwei nur fragmenta r isch e rhalten, ist der We l s die am häufigsten<br />

Im Fundmaterial aus Salzwede l vertretene Fischart. Oie Wirbel gehören zu einem oder ma~lmal<br />

zwei großen bis sehr großen E~emplaren. Fehlendes Vergleichsmaterial gestattet keine<br />

detaillierteren Schätzungen der Körpergröße und des Körpergewichtes.<br />

Uber aie Fangtechnik und die Fleischqual ität berichtet uns Elsholtz (1682, S . 226), daß<br />

der Wels "in der Oder fas t das ganze Jahr durch mit dem Netz/und mit de r Angel gefangen"<br />

wird . Sein Fleisch "ist fett/weiCh/sch lüpfferig/und nicht sonder unraht:al so daß man es<br />

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