Besuch in Gießen Besuch in Gießen - Gießener Allgemeine
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LANdeSGArteNSchAu 2014<br />
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Am 26. April wird die Landesgartenschau <strong>in</strong> <strong>Gießen</strong> eröffnet. Wir freuen uns darauf –<br />
und stellen an dieser Stelle besondere Projekte vor. Diesmal: Die Wissenschaftsgärten.<br />
Die nachhaltige Sanierung e<strong>in</strong>er »<strong>in</strong> die Jahre gekommenen« Anlage<br />
wie dem Stadtpark Wieseckaue – besser bekannt unter dem Namen<br />
»Schwanenteich« – das verspricht die Landesgartenschau 2014. Der<br />
1965 von Günther Grzimek gestaltete Park trug bislang der Ästhetik<br />
der 60er Jahre Rechnung. Dank der Landesgartenschau ist und soll<br />
e<strong>in</strong>e »zeitgemäße Aufwertung« geschehen. Auftakt zum neuen Park<br />
<strong>in</strong> der Wieseckaue bilden, gleich am E<strong>in</strong>gang neben dem Freibad<br />
R<strong>in</strong>gallee, schon bald die sogenannten »Wissenschaftsgärten« (1).<br />
Die beiden Hochschulen JLU und THM waren per Ausschreibung an<br />
der Konzeption beteiligt, das Thema wurde also <strong>in</strong>tegrativdynamisch<br />
angegangen. Jürgen Hauck, Professor für Entwerfen und<br />
Baukonstruktion an der THM, betreute den Wettbewerb, an dem<br />
Studierende unterschiedlichster Fachrichtungen teilnahmen. Aus<br />
deren <strong>in</strong>sgesamt 23 e<strong>in</strong>gereichten Entwürfen und Modellen wurden<br />
mehrere mit Preisgeldern ausgezeichnet, e<strong>in</strong> Ausstellungsgarten wird<br />
den Verlauf vom Wettbewerb bis zur Realisierung dokumentieren.<br />
Weitere sechs Themengärten, darunter auch e<strong>in</strong> »Grünes Mathematikum«,<br />
wollen auf der sogenannten Wissenschaftsachse »spielerische<br />
<strong>in</strong>teraktive Wissensvermittlung« leisten. Hier gehen u. a. drei<br />
realisierte Entwürfe Studierender auf Aspekte wie Stoffkreisläufe,<br />
räumliche und zeitliche Veränderungen der Umwelt und die Rolle<br />
der Menschen auf jeweils acht mal acht Metern e<strong>in</strong>. Die Realisierung<br />
der Modelle war nicht unproblematisch, denn auch wenn,<br />
laut Hauck, »die kreativsten und <strong>in</strong>teressantesten Ideen herauskristallisiert<br />
wurden«, blieb die Frage nach der F<strong>in</strong>anzierbarkeit. Beide<br />
Hochschulen haben sich f<strong>in</strong>anziell engagiert, der nicht unerhebliche<br />
Rest wird über e<strong>in</strong> aktiv betriebenes Sponsor<strong>in</strong>g aus der hiesigen<br />
Privatwirtschaft kommen. »Eigentlich war das völlig verrückt, e<strong>in</strong><br />
Projekt zu planen und dann ke<strong>in</strong> Geld dafür zu haben«, kommentiert<br />
Hauck.<br />
Die Gärten tragen spannend kl<strong>in</strong>genden Namen wie »Garten der<br />
Biodiversität«. Hauck hätten als Architekt Arbeiten besonders angesprochen,<br />
die »auch als Skulpturen <strong>in</strong> ihrer Dom<strong>in</strong>anz wahrgenommen<br />
werden könnten, als räumliche Gebilde«. So wird zum Beispiel<br />
für den »Garten der Kulturlandschaften« (3) e<strong>in</strong>e große Betonschüssel<br />
gegossen, der »Paradiesgarten« wird e<strong>in</strong> Ort mit Schiefertafeln<br />
werden, an dem <strong>Besuch</strong>er ihre eigenen Vorstellungen vom<br />
Paradies an die Wände zeichen können, <strong>in</strong> »Schlammbeisers<br />
Garten« (2) wird u. a. durch die Verwendung von Abbruchmaterialien<br />
die Geschichte der Stadt und deren Kulturlandschaft gespiegelt<br />
und der »Grüne Hörsaal« lädt auch nach der LGS <strong>Besuch</strong>er und<br />
Studierende zum konzentrierten Verweilen e<strong>in</strong>.<br />
Ende Januar wurde die Rohbauarbeiten komplett abgeschlossen,<br />
alle Hölzer zugeschnitten, die Staudenbeete <strong>in</strong> der Wissenschaftsachse<br />
gepflanzt – es geht <strong>in</strong> den Endspurt für die Wissenschaftsgärten.<br />
Die Neugierde auf die zahlreichen Details lässt sich jedoch erst<br />
befriedigen, wenn die Pforten zur Landesgartenschau <strong>Gießen</strong> ausführliche<br />
Blicke zulassen.<br />
Sab<strong>in</strong>e Wolfrum<br />
16 streifzug 2/2014