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Das Argument 88 - Berliner Institut für kritische Theorie eV

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804 Editorial<br />

an die Grenzen der Natur. Wir haben eine Reihe von Beiträgen zur<br />

Entwicklung der „Sozialen Medizin" veröffentlicht und werden die<br />

Analyse dieses Bereichs auch weiterhin vorantreiben. 9 In der Diskussion<br />

über Ökologie und sogenannte Umweltforschung ist ein Anfang<br />

mit dem Aufsatz von Immler gemacht 10 , weitere Arbeiten sollen<br />

folgen. Große Gebiete der Naturwissenschaften sind jedoch noch<br />

unbearbeitet. In weiteren Heften soll es vorrangig um folgende Komplexe<br />

gehen:<br />

Philosophische Probleme der Naturwissenschaften: Ein wichtiger<br />

Schritt wird hier die Auseinandersetzung mit den Einsichten der<br />

marxistischen Klassiker sein. Es ist bei allen in diesem Heft analysierten<br />

Autoren festzustellen, daß ihre klarsten philosophischen Aussagen<br />

die sind, in denen sie sich Formulierungen der Klassiker annähern.<br />

<strong>Das</strong> mag, angesichts der enorm beschleunigten Entwicklung<br />

der Naturwissenschaften in den letzten 100 Jahren, paradox erscheinen<br />

— als Aufgabe läßt sich daraus ableiten, daß der neueste Stand<br />

der Naturwissenschaften und die dazu bereits vorliegenden philosophischen<br />

Untersuchungen (vor allem von Autoren aus den sozialistischen<br />

Ländern) verarbeitet werden müssen. — Die Debatte geht<br />

hier über in die Diskussion von Streitfragen materialistischer Dialektik<br />

11 ; das Problem etwa der Naturdialektik zu klären ohne die<br />

Einbeziehung von Naturwissenschaftlern, wäre borniert. Gerade<br />

diese Frage ist sehr umstritten — von ihrer Beantwortung hängt viel<br />

ab. Ließe sich etwa zeigen, daß moderne naturwissenschaftliche Verfahren<br />

mit der marxistischen logisch-genetischen Methode verwandt<br />

sind, hätte dies Konsequenzen für die Möglichkeiten der Vermittlung<br />

marxistischer Wissenschaft. — Zu diskutieren wäre auch die<br />

Bedeutung philosophischer Ansichten für die naturwissenschaftliche<br />

Praxis. Monods Zufalls-Philosophie scheint mit seiner naturwissenschaftlichen<br />

Arbeit nicht in Konflikt zu geraten. Haberditzl verweist<br />

dagegen auf die Bedeutung des Streits um Idealismus oder Materialismus<br />

für die Entwicklung der Atomphysik. — Weitere Themenkomplexe<br />

wären etwa: Die neopositivistische Deutung naturwissenschaftlicher<br />

Arbeit. — Der Zusammenhang von sozialer und gegenständlicher<br />

Determination in der naturwissenschaftlichen Erkenntnis.<br />

— Die Naturwissenschaften im System bürgerlicher Wissenschaften.<br />

— <strong>Das</strong> Verhalten der klassischen bürgerlichen Ideologien<br />

zu den Naturwissenschaften.<br />

9 Vgl. die „<strong>Argument</strong>e für eine soziale Medizin" in: <strong>Das</strong> <strong>Argument</strong> 50,<br />

60, 69, 71, 78 und den <strong>Argument</strong>-Sonderband AS 4 „Entwicklung und<br />

Struktur des Gesundheitswesens". In Vorbereitung sind Heft 89 („Konservative<br />

Gehalte der Antipsychiatrie") und ein weiterer <strong>Argument</strong>-Sonderband<br />

über „Soziale Medizin".<br />

10 H. Immler: Grenzen des Wachstums oder Grenzen der kapitalistischen<br />

Produktionsweise?, in: <strong>Das</strong> <strong>Argument</strong> 82, „Beiträge zu <strong>Theorie</strong> und<br />

Praxis des Sozialismus", 15. Jg. (1973), S. 804—822.<br />

11 Bislang sind hierzu erschienen die Hefte 81, 84 und 85, weitere<br />

Hefte sind in Vorbereitung.

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