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Fight feminism Fight feminism for for Die Heimwerkerin Von Bettina Schulze und Sonja Pellin, stellvertretende Juso-Bundesvorsitzende Fight for feminism Schon am Rechtschreibprogramm meines PCs merke ich, dass Heimwerkerinnen in unserer Welt nicht vorgesehen sind (Heimwerker hingegen schon, was ich natürlich sofort ausprobiert habe). Dabei war ich so stolz darauf, gerade in den letzten Monaten durch selbstständiges Streichen und Teppichverlegen, Regale mit dem Akkuschrauber zusammenbasteln, Löcher in die Wand bohren und die richtigen Dübel für die entsprechenden Möbelstücke anzubringen, genau in diese Kaste aufgestiegen zu sein. Und nun soll es sie noch nicht mal geben? Na ja, nur weil meine Schreibsoftware (und noch nicht mal die böse ...) das Wort nicht kennt, sollte ich wahrscheinlich nicht in Verzweiflung ausbrechen. Aber diese, also die Verzweiflung, hat eigentlich schon viel früher eingesetzt. Eigentlich wollte ich ja nur weiße Farbe für mein Zimmer kaufen. Einkalkuliert hatte ich dafür eine Einkaufszeit von zehn Minuten. Es wurden 30. Wenn einem der Kapitalismus ja schon so eine Riesenauswahl an Produkten bietet, muss man sie schließlich auch nutzen. Aber wonach sollte ich bloß auswählen? Ein Blick auf die Farbeimer genügte, um herauszufinden, dass andere Menschen für mich schon zahlreiche Tests durchgeführt hatten. Wirklich für mich? Ökotest ist ja relativ neutral, aber was sollte ich mit dem Votum der Zeitschrift „Der Heimwerker“ oder „Selbst ist der Mann“ anfangen? Schon alleine die Entdeckung, dass es Zeitschriften dazu gibt (eigentlich hätte man das aufgrund der Verhältnisse schon ahnen müssen) und diese sich dann auch noch an Geschlechterklischees par excellence bedienten, verdarb mir meinen „Ichkaufe-weiße-Wandfarbe-Kaufrausch“. Leider trug auch meine nächste Shoppingtour im Baumarkt nicht dazu bei, mein Selbstbewusstsein als Heimwerkerin zu stärken. In männlicher Begleitung sinkt nämlich zumindest im Baumarkt die Attraktivität einer Frau ... Obwohl ich sehr zielstrebige Fragen an einen der männlichen Mitarbeiter (Mitarbeiterinnen gab es nur an der Kasse ...) stellte, wurde bei seiner Antwort nur meine männliche Begleitung angesprochen – als vermeintlich derjenige, der was vom Fach versteht. Und obwohl ich penetrant mit weiteren Fragen und Anmerkungen das Gespräch führte, löste sich diese Fixierung nicht auf. Die richtigen Schrauben und Dübel hatte ich im Endeffekt trotzdem im Einkaufswagen, dank dem Mitarbeiter, der meine Begleitung fachmännisch (fachfräuisch geht ja bei einem Mitarbeiter nicht und übrigens kennt mein Schreibprogramm auch dieses Wort nicht) beraten hatte. Zu weiteren Kontakten zwischen mir und der wunderbaren Welt des Baumarktes kam es seitdem nicht mehr. Dennoch ließ mich das Thema nicht los und so fand ich mich alsbald im Zeitschriftenhandel wieder. Dort stellte ich zum einen fest, dass der „Heimwerker“ tatsächlich existiert und auch, dass die Zeitschriftenbranche ebenfalls für Frauen etwas im kreativen „handwerklichen“ Bereich bereithält: Dekozeitschriften! Damit war dann auch hier die schöne Welt der zwei Geschlechter wieder gerade gerückt, die Verzweiflung darüber neu gefüttert und der Antrieb, dass man dem doch mal was entgegensetzen muss, gestärkt. Tat Nummer eins folgte auch sogleich: Mein Rechtschreibprogramm kennt ab jetzt das Wort „Heimwerkerin“. Langsam ändert sich die Welt, aber sie tut es. • 18 Update 10.2 | April 2010
Netzwerkstelle Integration geht an den Start Von Thilo Scholle, Mitglied im Juso-Bundesvorstand Integration Das Thema Integration bleibt auf der Agenda der Jusos. Ein Blick in die Landesverbände und Unterbezirke zeigt, dass in der letzten Zeit immer mehr Projekte, Arbeitskreise, Gesprächsrunden etc. gegründet wurden, die sich auf die eine oder andere Art mit dem Themenkomplex Integration befassen. Zudem entwickeln immer mehr Verbände von Jugendlichen mit Migrationshintergrund den Anspruch, sich auch aktiv in das politische Geschehen einzumischen. Zugleich ist die politische Lage mit dem Amtsantritt der schwarz-gelben Koalition nicht einfacher geworden. Es steht zu befürchten, dass reiner Symbolpolitik, wie der Integrationskonferenz, tatsächliche Verschlechterungen, beispielsweise der rechtlichen Situation von Migrantinnen und Migranten, gegenüberstehen werden. Und auch die SPD muss sich im Rahmen ihres Erneuerungsprozesses fragen, wie sie Menschen mit Migrationshintergrund besser in die politische Arbeit der Partei einbinden kann. Im Juso-Bundesverband wollen wir mit der Netzwerkstelle Integration einen Anknüpfungspunkt für die Arbeit in den Landesverbänden und Unterbezirken geben. Unser Ziel ist, die Aktiven im Themenfeld Integration zu vernetzen und Informationen rund ums Thema Integration für den Verband aufzubereiten. Zudem muss es darum gehen, sich auch in den Erneuerungsprozess der SPD auf diesem Gebiet aktiv einzumischen. Wichtig ist uns darüber hinaus die Bündnisarbeit, gerade mit Verbänden Jugendlicher mit Migrationshintergrund. Zur genauen Ausrichtung der Arbeit werden wir in den kommenden Wochen konkrete Vorschläge machen. Wer weitere Informationen erhalten möchte, kann sich einfach in den E-Mail-Verteiler der Netzwerkstelle Integration eintragen (thilo. scholle@jusos.de). Entscheidend wird sein, nicht nur die Arbeit zum Thema Integration im Verband voranzubringen, sondern die Jusos als Teil einer breiten Koalition für eine fortschrittliche Integrationspolitik zu positionieren. • KETTENreAKTION: Atomkraft abschalten! Service Von Ralf Höschele und Sina Tiedtke, stellvertretende Juso-Bundesvorsitzende Samstag, den 24. April 2010 wollen wir gemeinsam mit vielen Bündnispartnern unter dem Motto „KettenreAktion: Atomkraft abschalten!“ mit der großen Aktions- und Menschenkette zwischen den Atomkraftwerken Krümmel und Brunsbüttel ein starkes Zeichen für das Ende der Atomenergie, für erneuerbare Energien und gegen die Atompolitik der schwarz-gelben Bundesregierung setzen. Druck machen für den Atomausstieg! Eine Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke wird nur durch massiven Druck von der Straße zu verhindern sein. Deshalb kommt mit möglichst vielen zur Menschenkette am 24. April. Bundesweit werden Busse und Sonderzüge fahren, auch die SPD und wir Jusos bieten Busse an. Unter dem Motto „Meine Anti-Atom- Aktion 2010“ suchen wir die besten Anti-Atom-Aktionen und kreativsten Mobilisierungsideen. Macht Fotos oder Videos von euren Aktionen sowie entwickelt kreative Ideen zur Mobilisierung zur Aktions- und Menschenkette gegen Atomkraft und gewinnt attraktive Preise bei „Meine Anti-Atom-Aktion“ – dem Wettbewerb des Juso-Bundesverbandes zur Anti-Atom-Menschenkette am 24. April zwischen den Atomkraftwerken Brunsbüttel und Krümmel. Und so wird’s gemacht: Ob Aktion, Bannergestaltung oder kreative Mobilisierungsidee – dokumentiert eure Aktion. Die Art des Beitrages ist dabei egal. Sende uns deine Beiträge ganz einfach an Judith.Klose@spd.de und wir stellen sie online auf www.jusos.de. Die GewinnerInnen werden prämiert. Zu gewinnen gibt es als Hauptpreis eine Einladung zum Bundeskongress mit Übernachtungen, Anreise und Juso-Party und das Buch „Was ist heute links? Thesen für eine Politik der Zukunft" von Franziska Drohsel. Weitere Informationen dazu findet ihr auf unserer Homepage: http://www.jusos.de/kampagnen/kettenreaktion • 19
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