Programm Kolleg Friedrich Nietzsche 2013 - Klassik Stiftung Weimar
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Fellows in residence<br />
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Diana Aurenque<br />
<strong>Nietzsche</strong>s Medizinische Moralkritik und ihre Aktualität in der<br />
modernen Medizinethik<br />
Das Projekt will die medizinischen Einflüsse in der Entstehung von<br />
<strong>Friedrich</strong> <strong>Nietzsche</strong>s moralkritischem Denken herausstellen, die Bedeutung<br />
seiner medizinisch-philosophischen Moralkritik klären sowie die<br />
Rezeption und Aktualität von <strong>Nietzsche</strong>s moralkritischem Denken in<br />
der modernen Medizinethik erforschen.<br />
<strong>Nietzsche</strong>s Rezeption der Medizin seiner Zeit muss innerhalb des<br />
revolutionären Wandels der Medizin im 19. Jahrhundert betrachtet<br />
werden. In diesem Zusammenhang ergeben sich drei Ziele: erstens die<br />
Identifizierung derjenigen Fragestellungen <strong>Nietzsche</strong>s, die seine<br />
Beschäftigung und Auseinandersetzung mit der physiologischen Medizin<br />
seiner Zeit motivieren. Weiterhin gilt es, sowohl die medizinischen<br />
Quellen, die <strong>Nietzsche</strong> kennt und mit denen er sich beschäftigt, wie<br />
auch die Umstände seines Bezuges zu diesen Quellen zu dokumentieren<br />
(pathographische oder akademische Quellen – z.B. vermittelt durch<br />
Schopenhauer, Lange oder Koberstein). Schließlich wird drittens eine<br />
Zusammenstellung derjenigen Begriffe und Phänomene aufgelistet, die<br />
für <strong>Nietzsche</strong> von besonderem Interesse sind. <strong>Nietzsche</strong>s Denken wird<br />
somit im Hinblick auf die Genealogie medizinischer Metaphorizität in<br />
seinen moralkritischen Schriften expliziert.<br />
Diana Aurenque wurde am 29.08.1981 in Santiago de Chile geboren.<br />
Sie studierte Philosophie mit anschließendem Staatsexamen an der<br />
Universidad de Santiago de Chile. 2010 promovierte sie an der Albert-<br />
Ludwigs-Universität Freiburg mit einer Arbeit zu Heideggers Ethosdenken.<br />
2006–2010 war sie Promotionsstipendiatin der chilenischen Regierung<br />
»Beca Presidente de la República«. Zurzeit ist sie wissenschaftliche<br />
Mitarbeiterin am Institut für Ethik und Geschichte der Medizin der<br />
Eberhard Karls Universität Tübingen und habilitiert sich mit einem<br />
Projekt zu <strong>Nietzsche</strong> (Titel des Habilitationsprojekts: »<strong>Nietzsche</strong>s medizinische<br />
Moralkritik und ihre Aktualität in der modernen Medizinethik«).<br />
Ihre Forschungsschwerpunkte sind philosophische und medizinische<br />
Ethik, Lebensphilosophie, Hermeneutik und Phänomenologie.