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"Wiederherstellung von Lebensräumen für Jurinea cyanoides und ...

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Projektbericht <strong>Jurinea</strong> <strong>cyanoides</strong> 11.2008 - 11.2009 AZ 323008000046<br />

Großteil der Populationen keine standortbedingten Möglichkeiten hat sich erfolgreich generativ zu<br />

vermehren.<br />

3.4 Beeinträchtigungen <strong>und</strong> Gefährdungen<br />

Für <strong>Jurinea</strong> <strong>cyanoides</strong> geeignete Standorte entstanden in Sachsen-Anhalt überwiegend durch menschliche<br />

Nutzung. In Folge <strong>von</strong> Rodung, Brand, Plaggen <strong>und</strong> Beweidung wurden nährstoffarme Bereiche<br />

mit geringer Vegetationsbedeckung geschaffen, an denen sich die Art ansiedeln konnte. Die Änderung<br />

oder der komplette Wegfall dieser Nutzungen <strong>und</strong> weitere negative Einflüsse, wie der vermehrte<br />

atmosphärische Stickstoffeintrag, führten vielerorts zu einem Schließen der Vegetationsdecke. Hier<br />

treten Gräser (Calamagrostis epigejos, Carex arenaria etc.) aber auch Kräuter oder Gehölze in Konkurrenz<br />

zur Silberscharte; die Ausbildung einer Streuschicht erschwert die Verjüngung. Auch Aufforstungen<br />

führten zu einem Rückgang des Lebensraumes Sandtrockenrasen. Somit verschlechterten sich<br />

die Standortbedingungen für <strong>Jurinea</strong> <strong>cyanoides</strong> fortwährend, was zu einem starken Rückgang führte.<br />

Die Lebensräume der Silberscharte können nur durch Störungen erhalten werden, da <strong>Jurinea</strong> <strong>cyanoides</strong><br />

sonst verdrängt wird. Hierzu eignet sich eine kontinuierliche Beweidung durch Schafe <strong>und</strong> Ziegen<br />

mittels Hütehaltung. Nach STÜRZ (mdl. 2009) eignen sich Esel noch besser, da sie <strong>Jurinea</strong> <strong>cyanoides</strong><br />

nicht verbeißen, dafür aber Landreitgras. Durch Beweidung werden konkurrenzstarke Arten zurückgedrängt,<br />

Nährstoffe entzogen <strong>und</strong> durch den Tritt partiell Rohbodenbereiche geschaffen. Weiterhin<br />

wird durch den Transport der Achänen im Fell der Tiere ein Diasporenaustausch ermöglicht <strong>und</strong> die<br />

Achänen in den Boden eingetreten (EICHBERG et al. 2005). Aktuell werden jedoch nur zwei F<strong>und</strong>orte<br />

beweidet, da die Beweidung der meist kleinen <strong>und</strong> durchgehend nährstoffarmen Flächen häufig nicht<br />

rentabel ist. Da viele Standorte der Populationen bereits sehr stark degradiert sind <strong>und</strong> eine sofortige<br />

Beweidung eher unrealistisch erscheint, sollten zunächst wirkungsvolle <strong>Wiederherstellung</strong>smaßnahmen<br />

durchgeführt werden, die das Überleben der Populationen mittelfristig gewährleisten.<br />

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