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"Wiederherstellung von Lebensräumen für Jurinea cyanoides und ...

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Projektbericht <strong>Jurinea</strong> <strong>cyanoides</strong> 11.2008 - 11.2009 AZ 323008000046<br />

1 Zusammenfassung<br />

Die im Anhang II der FFH-Richtlinie aufgeführte Sand-Silberscharte (<strong>Jurinea</strong> <strong>cyanoides</strong>) ist in<br />

Deutschland <strong>und</strong> Sachsen-Anhalt stark bedroht (LUDWIG et SCHNITTLER 1996, FRANK et al. 2004). Im<br />

vorliegenden Projekt wurden an den letzten drei F<strong>und</strong>orten <strong>von</strong> <strong>Jurinea</strong> <strong>cyanoides</strong> an der Elbe in<br />

Sachsen-Anhalt - „Alter Heutrockenplatz nahe Steckby“, Sandtrockenrasen nördlich Gödnitz“ <strong>und</strong><br />

„Lübser Heuberg“ - <strong>Wiederherstellung</strong>smaßnahmen durchgeführt. Mit einem Kettenlader wurde im<br />

Januar / Februar 2009 auf einer Fläche <strong>von</strong> je 460 m² bis 1700 m² bis die obere Bodenschicht incl.<br />

Vegetation abgetragen um Konkurrenzarmut <strong>und</strong> geeignete Bedingungen für die Silberscharte zu<br />

schaffen.<br />

An den rosettenarmen Vorkommen „Alter Heutrockenplatz nahe Steckby“ <strong>und</strong> Sandtrockenrasen<br />

nördlich Gödnitz“ (zuvor je ca. 100 Rosetten) wurden Populationsstärkungen durchgeführt indem auf<br />

die vorbereiteten Flächen je 1500 Samen eingebracht wurden. Diese stammen aus der großen Population<br />

auf dem nahe gelegenen „Lübser Heuberg“ <strong>und</strong> wurden teilweise im Schutzgarten des Biosphärenreservats<br />

Mittlere Elbe vermehrt. Hiermit konnten Populationen mit einer Rosettenanzahl <strong>von</strong> momentan<br />

ca. 815 (Steckby) <strong>und</strong> ca. 551 (Gödnitz) aufgebaut werden, die aktuell noch zum Großteil aus<br />

Jungpflanzen bestehen.<br />

Es wurde ein Versuch im Latin Square-Design angelegt, um verschiedene Methoden zur Förderung<br />

<strong>von</strong> <strong>Jurinea</strong> <strong>cyanoides</strong> zu erproben <strong>und</strong> Daten über die Ansprüche der Art zu erhalten. Nach einer<br />

Beobachtungszeit der ersten neun Monate nach der Aussaat kann als Ergebnis festgehalten werden,<br />

dass <strong>Jurinea</strong> <strong>cyanoides</strong> auf den vegetationsärmsten Flächen, der Oberbodeninversion, mit den meisten<br />

Individuen überlebt <strong>und</strong> die größten Rosetten ausbildet. Eine alleinige Mahd <strong>von</strong> vegetationsreicheren<br />

Beständen scheint hingegen nicht geeignet um Vegetationsbestände herzustellen, in denen sich <strong>Jurinea</strong><br />

<strong>cyanoides</strong> generativ verjüngen kann. Die erste Phase des Projektes war aber zu kurz, um sichere<br />

Aussagen zur weiteren erfolgreichen Etablierung der Jungpflanzen geben zu können.<br />

Die ersten Ergebnisse des Versuchs lassen vermuten, dass ein Großteil der 16 Vorkommen <strong>von</strong> <strong>Jurinea</strong><br />

<strong>cyanoides</strong> in Sachsen-Anhalt nur Alters- oder Abbaustadien darstellen, da die langlebige Art auch<br />

unter für eine Verjüngung nicht geeigneten Umweltbedingungen ausharren kann. Die aufgr<strong>und</strong> <strong>von</strong><br />

Nutzungs- <strong>und</strong> Pflegedefiziten überwiegend zu dichte Vegetation <strong>und</strong> der geringe Anteil an Rohboden<br />

eignen sich kaum für eine erfolgreiche generative Verjüngung der Silberscharte.<br />

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