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"Wiederherstellung von Lebensräumen für Jurinea cyanoides und ...

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Projektbericht <strong>Jurinea</strong> <strong>cyanoides</strong> 11.2008 - 11.2009 AZ 323008000046<br />

8.3 Systematische Versuche zur Ansiedlung <strong>von</strong> <strong>Jurinea</strong> <strong>cyanoides</strong><br />

8.3.1 selbstständige Ausbreitung der Silberscharte<br />

Eine selbstständige Ansiedlung <strong>von</strong> <strong>Jurinea</strong> <strong>cyanoides</strong> in die Kontrollflächen ohne Einsaat war kaum<br />

zu erwarten. Die Art bildet sehr große <strong>und</strong> schwere Achänen aus, die eine Fernausbreitung durch<br />

Wind erschweren (SAUTTER 1994 in BEIL et ZEHM 2006 <strong>und</strong> EICHBERG et al. 2005). ELSNER<br />

(2001a), BEIL <strong>und</strong> ZEHM (2003) <strong>und</strong> HUCK <strong>und</strong> MICHL (2006) <strong>und</strong> beschreiben für die Art eine geringe<br />

Ausbreitungstendenz, BEIL <strong>und</strong> ZEHM (2003) <strong>und</strong> HUCK <strong>und</strong> MICHL (2006) führen auf, dass kaum<br />

neue Standorte besiedelt werden.<br />

Die im vorliegenden Projekt untersuchten Populationen auf dem Heutrockenplatz <strong>und</strong> nördlich Gödnitz<br />

bildeten im Jahr 2008 keine vitalen Samen aus. Zudem bildet <strong>Jurinea</strong> <strong>cyanoides</strong> nach SAUTTER<br />

(1994) sowie KROLUPPER <strong>und</strong> SCHWABE (1998) keine Samenbank aus. Somit müssten Samen, die auf<br />

den Kontrollflächen keimen könnten, <strong>von</strong> außen eingetragen werden. Die rosettenstarke Population<br />

am Lübser Heuberg liegt zwar weniger als 2 km vom Sandtrockenrasen nördlich Gödnitz entfernt,<br />

jedoch wird eine Ausbreitung per Wind durch den dazwischen stockenden Kiefernwald unterb<strong>und</strong>en<br />

oder zumindest erschwert. Eine Ausbreitung durch Schafe, wie sie durch EICHBERG et al. (2005) beschrieben<br />

wird, kann mangels einer Beweidung aktuell nicht stattfinden. Die am nächsten am Heutrockenplatz<br />

Steckby liegenden Populationen der Silberscharte sind die auf dem Sandtrockenrasen bei<br />

Gödnitz <strong>und</strong> dem Lübser Heuberg. Sie liegen 10 bis 15 km entfernt, so dass hier eine Ausbreitung<br />

noch unwahrscheinlicher ist.<br />

Auch wenn im durchgeführten Versuch bisher nur ein schmales Zeitfenster <strong>von</strong> einer Vegetationsperiode<br />

für eine mögliche Besiedelung zur Verfügung stand, so zeigen die Ergebnisse des Versuchs <strong>und</strong><br />

die zitierte Literatur, dass eine selbstständige Ansiedlung unter den aktuell auftretenden Bedingungen<br />

(Isolation der F<strong>und</strong>orte durch Entfernung, dazwischen stockender Kiefernwald, keine Ausbreitung<br />

durch Beweidung) sehr unwahrscheinlich ist. Eine alleinige <strong>Wiederherstellung</strong> der Lebensräume an<br />

erloschenen F<strong>und</strong>punkten reicht also nicht aus, stattdessen müssen aktiv Samen der Art eingebracht<br />

werden um eine ausreichend große <strong>und</strong> lebensfähige Population aufzubauen.<br />

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