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"Wiederherstellung von Lebensräumen für Jurinea cyanoides und ...

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Projektbericht <strong>Jurinea</strong> <strong>cyanoides</strong> 11.2008 - 11.2009 AZ 323008000046<br />

3 <strong>Jurinea</strong> <strong>cyanoides</strong> (L.) RCHB.<br />

3.1 Steckbrief<br />

Die folgende Kurzcharakteristik bezieht sich (wenn nicht anders vermerkt) auf ROTHMALER et al.<br />

(2005). Die mehrjährige <strong>Jurinea</strong> <strong>cyanoides</strong> (L.) RCHB. (Sand-Silberscharte oder Bisamdistel) gehört<br />

zur Familie der Asteraceae (Korbblütler). Die Gattung <strong>Jurinea</strong> Cass. steht morphologisch den Gattungen<br />

Serratula (Scharte) <strong>und</strong> Carduus (Distel) recht nahe (ELSNER 2001). Der Hemikryptophyt wird<br />

bis zu 45 cm hoch <strong>und</strong> ist mit fiederteiligen, unterseits weißfilzigen Blättern <strong>und</strong> einer bis zu 2,5 m tief<br />

reichenden Wurzel (OBERDORFER 2001) an trockenwarme Standorte angepasst. Die Pflanze blüht <strong>von</strong><br />

Juli bis September, die Blüten sind purpurfarben. Sie ist in der Lage sich über Wurzelsprosse zu vermehren,<br />

so dass die Abgrenzung eines Individuums schwierig oder sogar ausgeschlossen ist.<br />

ROTHMALER et al. (2005) beschreiben für die Silberscharte Windausbreitung. Nach SAUTTER (1994 in<br />

BEIL et ZEHM 2006) <strong>und</strong> EICHBERG et al. (2005) besitzen die mit durchschnittlich 7,6 mg sehr schweren<br />

Samen nur eine verminderte Fähigkeit zur Windausbreitung. <strong>Jurinea</strong> <strong>cyanoides</strong> besiedelt kontinentale,<br />

reichere Sandtrockenrasen, Kiefernwaldlichtungen <strong>und</strong> sonnige, magere Dünenrasen.<br />

3.2 Verbreitung weltweit / Deutschland<br />

Das Hauptverbreitungsgebiet der Art liegt in Osteuropa <strong>und</strong> Westasien in den Steppengebieten Mittel<strong>und</strong><br />

Südrußlands bis zum Altai (HEGI 1909 - 1931). Die Vorkommen in Mitteleuropa sind isolierte<br />

Vorposten <strong>und</strong> etwa 500 km vom Hauptverbreitungsgebiet entfernt (HUCK et MICHL 2006). Außer in<br />

Deutschland kommt die Silberscharte in Mitteleuropa nur in Tschechien vor (EUROPEAN TOPIC CENT-<br />

RE ON BIOLOGICAL DIVERSITY 2010). KLAUDISOWA (1996 in ELSNER 2001a) gibt für Tschechien 26<br />

historisch bekannte Vorkommen an. KOZUHAROV (1976 in HUCK et MICHL 2006) <strong>und</strong> KLAUDISOWA<br />

(1996 in ELSNER 2001a) beschriebenen noch wenige Vorkommen in Tschechien. Aktuell existiert<br />

jedoch nur noch ein natürliches Vorkommen mit ca. 30 Rosetten bei Tisice (http://www.lokalityrostlin.cz/?lokalita=piscina_u_tisic),<br />

das sich möglicherweise nicht mehr generativ reproduziert (KRIZ<br />

mdl. 2009). An einem weiteren Vorkommen wurde zuletzt im Jahr 2007 <strong>Jurinea</strong> <strong>cyanoides</strong> nachgewiesen,<br />

dieses ist aber inzwischen erloschen (KRIZ mdl. 2009).<br />

Aktuell laufen an der Charles Universität Prag genetische Untersuchungen, die die Verwandtschaftsverhältnisse<br />

der mitteleuropäischen Silberscharten-Vorkommen mit denen im Hauptverbreitungsgebiet<br />

klären sollen. Die sachsen-anhaltinischen Populationen wurden mit Unterstützung des Projektbearbeiters<br />

in die Untersuchung einbezogen.<br />

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