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"Wiederherstellung von Lebensräumen für Jurinea cyanoides und ...

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Projektbericht <strong>Jurinea</strong> <strong>cyanoides</strong> 11.2008 - 11.2009 AZ 323008000046<br />

8 Auswertung <strong>und</strong> Diskussion<br />

8.1 Erfolg der durchgeführten Populationsstärkungen<br />

Mit den schon vor der Populationsstärkung an den F<strong>und</strong>orten wachsenden Silberscharten zählen die<br />

Populationen momentan 814 (Steckby) <strong>und</strong> 551 (Gödnitz) Rosetten <strong>und</strong> zählen damit nach den Populationen<br />

auf dem Lübser Heuberg (ca. 9600 Rosetten) <strong>und</strong> Großen Thekenberg (ca. 1400 Rosetten) zu<br />

den rosettenstärksten Vorkommen Sachsen-Anhalts. Darauf folgen die Populationen Sandgrube Westerhausen<br />

(369 Rosetten), FND Hirtenwiese (206 Rosetten) <strong>und</strong> Günthermannskopf (193 Rosetten).<br />

Bei einem Großteil der Rosetten in Steckby <strong>und</strong> Gödnitz handelt es sich jedoch um Jungpflanzen,<br />

deren weitere Entwicklung keinesfalls abschließend prognostiziert werden kann. Auch wenn vor allem<br />

in Gödnitz noch Samen keimen werden (weitere 1500 wurden im März 2010 eingebracht), so muss<br />

unbedingt die weitere Entwicklung beobachtet werden: In welchem Umfang sterben Silberscharten in<br />

der zweiten Vegetationsperiode ab? (Dies ist vor allem in vegetationsreichen Beständen zu erwarten.)<br />

Wie entwickelt sich die Vegetation? Bleibt auf den Inversionsflächen in den nächsten Jahren ausreichend<br />

Rohboden vorhanden? (Bei einer Entwicklung ähnlich der im Jahr 2003 auf dem Lübser Heuberg<br />

manuell abgeplaggten Fläche <strong>von</strong> 150 m² ist dies zumindest mittelfristig zu erwarten.) Kann sich<br />

die Silberscharte durch Blüte <strong>und</strong> Samenreife im zweiten Jahr erfolgreich generativ fortpflanzen?<br />

Der jetzige Stand der Erfolgskontrolle zeigt jedoch, dass durch die <strong>Wiederherstellung</strong>smaßnahmen in<br />

Steckby, Gödnitz <strong>und</strong> am Lübser Heuberg erfolgreich Lebensraum für <strong>Jurinea</strong> <strong>cyanoides</strong> geschaffen<br />

wurde. Durch Einbringen <strong>von</strong> 1500 bis 3000 Samen konnten die Populationen bei Steckby <strong>und</strong> Gödnitz<br />

deutlich vergrößert <strong>und</strong> der Erhaltungszustand verbessert werden.<br />

Für weitere Populationsstärkungen oder Wiederansiedlungen ließe sich die Etablierungsrate weiter<br />

steigern indem die Samen nur in geeignete vegetationsarme Bestände eingebracht werden (<strong>und</strong> kein<br />

Versuch mit Einbeziehung <strong>von</strong> vegetationsdichteren Bereichen durchgeführt wird). Dann kann auf<br />

Gr<strong>und</strong>lage der bisherigen Ergebnisse <strong>von</strong> einer Überlebensrate in der Größenordnung <strong>von</strong> 64%<br />

(Steckby) bzw. 36% (Gödnitz) der ausgebrachten Samen bis zum Ende der Vegetationsperiode ausgegangen<br />

werden. Bei dieser Betrachtung darf jedoch nicht vergessen werden, dass auch nach der ersten<br />

Vegetationsperiode mit dem Absterben <strong>von</strong> Individuen zu rechnen ist.<br />

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