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Kompendium der Familienforschung in Österreich, Schriftenreihe Nr. 7

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1.Is Pregnancy <strong>in</strong> Austria still a Reason for<br />

Marriage?<br />

Ist Schwangerschaft <strong>in</strong> Österreich noch e<strong>in</strong><br />

Grund zur Heirat?<br />

Christiane Pfeiffer, Wolfgang Lutz, Vera Nowak<br />

Zusammenfassung<br />

Österreich zeigt traditionell starke regionale Unterschiede bei <strong>der</strong> nicht-ehelichen<br />

Fertilität, die auch den regionalen Unterschieden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Heiratsneigung im Falle<br />

e<strong>in</strong>er Schwangerschaft entsprechen. Im Lauf <strong>der</strong> letzten Jahre haben jedoch <strong>in</strong> allen<br />

Regionen die sogenannten „Muß-Ehen“ abgenommen. Dieser Beitrag verwendet<br />

die Daten des österreichischen FFS 1996, um diese Frage von zwei Aspekten her zu<br />

beleuchten: Zunächst wird die Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Heiratsmuster untersucht und die<br />

Frage, ob nicht-eheliche Lebensgeme<strong>in</strong>schaften sich zu e<strong>in</strong>er Alternative <strong>der</strong> Ehe<br />

entwickeln o<strong>der</strong> nur e<strong>in</strong> neues Vorstadium <strong>der</strong> Ehe darstellen. Danach rekonstruieren<br />

wir die Biografien aller unverheirateten Frauen, die e<strong>in</strong>e erste Schwangerschaft<br />

hatten und untersuchen Zeitpunkt und Ausmaß <strong>der</strong> Heiratsraten <strong>in</strong><br />

Monaten nach Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Schwangerschaft, wobei auch die Verän<strong>der</strong>ung durch<br />

sozio-ökonomische Faktoren analysiert wird. Die Ergebnisse zeigen, daß nicht-eheliche<br />

Lebensgeme<strong>in</strong>schaften <strong>in</strong> Österreich primär als e<strong>in</strong> Vorstadium zu e<strong>in</strong>er späteren<br />

Ehe dienen, daß aber <strong>der</strong> Zeitpunkt <strong>der</strong> Eheschließung immer weniger durch<br />

die Tatsache e<strong>in</strong>er ersten Schwangerschaft bestimmt wird.<br />

Abstract<br />

Austria has traditionally strong regional differentials <strong>in</strong> non-marital fertility which correspond<br />

to differential rates of marriage dur<strong>in</strong>g first pregnancy. But <strong>in</strong> all regions the<br />

tendency to marry <strong>in</strong> case of pregnancy has decl<strong>in</strong>ed over the past years. This paper will<br />

use the data of the Austria 1996 FFS to study the question from two angles: first, we<br />

look at chang<strong>in</strong>g marriage patterns and study whether non-marital unions are likely to<br />

develop <strong>in</strong>to an alternative or a precursor to marriage <strong>in</strong> Austria. Next, we reconstruct<br />

the biographies of all unmarried women who had a first pregnancy. We study the tim<strong>in</strong>g<br />

and quantum of monthly marriage rates after the beg<strong>in</strong>n<strong>in</strong>g of the pregnancy, and to<br />

what degree they depend on socioeconomic factors. The f<strong>in</strong>d<strong>in</strong>gs imply that non-marital<br />

unions <strong>in</strong> Austria are still predom<strong>in</strong>antly a precursor to marriage, but that a first pregnancy<br />

by itself becomes less of a reason to marry.<br />

17<br />

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