Kompendium der Familienforschung in Ãsterreich, Schriftenreihe Nr. 7
Kompendium der Familienforschung in Ãsterreich, Schriftenreihe Nr. 7
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2.Aufteilung von Familienarbeit als Gegenstand<br />
von Ungerechtigkeitswahrnehmungen<br />
und sozialen Konflikten: zur Bedeutung<br />
sozialer Vergleiche 1<br />
Division of family work as a subject of perceptions<br />
of <strong>in</strong>justice and social conflicts: the role<br />
of social comparisons<br />
Gerold Mikula, Heribert H. Freudenthaler<br />
Zusammenfassung<br />
Die vorliegende Studie untersucht anhand e<strong>in</strong>er Repräsentativstichprobe österreichischer<br />
Frauen (N = 2136) die Bedeutung verschiedener Variablen als Prädiktoren<br />
für Ungerechtigkeitswahrnehmungen und das Auftreten von Konflikten <strong>in</strong><br />
bezug auf die Aufteilung von Familienarbeit. Soziale Vergleiche <strong>der</strong> Arbeitsbeiträge<br />
<strong>der</strong> Frauen und ihrer Partner untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> sowie mit den Beiträgen an<strong>der</strong>er<br />
Frauen bzw. Männer stehen im Zentrum des Interesses. Die Bewertung <strong>der</strong><br />
Gerechtigkeit und die Konflikthaftigkeit <strong>der</strong> Arbeitsaufteilung werden für Haushaltsarbeiten<br />
und K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuungstätigkeiten getrennt analysiert. Regressionsanalysen<br />
weisen den Vergleich <strong>der</strong> Beiträge des Partners mit den Beiträgen an<strong>der</strong>er<br />
Männer als besten Prädiktor aus. Der Vergleich <strong>der</strong> Beiträge von Mann und Frau<br />
sowie <strong>der</strong> Vergleich <strong>der</strong> Beiträge <strong>der</strong> Frau mit jenen an<strong>der</strong>er Frauen erweisen sich<br />
ebenfalls als signifikante Prädiktoren.<br />
Abstract<br />
Based on a representative sample of Austrian women (N = 2136), the present study<br />
exam<strong>in</strong>es significant predictors of perceptions of <strong>in</strong>justice and the frequency of social conflicts<br />
about the division of family labor. The focus is on women’s social comparisons of<br />
their own shares with the shares of their partners and with the shares of other women,<br />
and women’s comparisons of their partners’ shares with the shares of other men. Justice<br />
judgements and social conflicts are separately analyzed for the division of household<br />
labor and childcare. Multiple regression analyses reveal that women’s comparisons of<br />
their partners’ shares with that of other men are the best predictors of justice judgements<br />
and social conflicts. Women’s comparisons of their own shares with those of their partners<br />
and those of other women additionally contribute to the predictions.<br />
1 Erweiterte Fassung e<strong>in</strong>es Vortrages beim 41. Kongreß <strong>der</strong> Deutschen<br />
Gesellschaft für Psychologie, Dresden, 27.9.-1.10.1998. Die vorliegende<br />
Untersuchung wurde aus Mitteln des Jubiläumsfonds <strong>der</strong> Österreichischen<br />
Nationalbank (Projekt-<strong>Nr</strong>. 6787) geför<strong>der</strong>t.<br />
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ÖIF SCHRIFTENREIHE