Kompendium der Familienforschung in Ãsterreich, Schriftenreihe Nr. 7
Kompendium der Familienforschung in Ãsterreich, Schriftenreihe Nr. 7
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Abschließend kommen wir also zu e<strong>in</strong>er Auffassung, nach <strong>der</strong> hohe<br />
Lebensqualität, zum<strong>in</strong>dest im Bereich des Familienlebens und <strong>der</strong> Partnerschaft,<br />
durch objektiv identifizierbare Bed<strong>in</strong>gungen (z.B. Ausmaß <strong>der</strong> Kommunikation<br />
mit dem Partner) Realisierungschancen besitzt. Erst durch die kognitive<br />
Verarbeitung (e<strong>in</strong>e bewußte Bewertung) dieser Lebensbed<strong>in</strong>gungen kann aber subjektive<br />
Lebensqualität realisiert werden.<br />
Die Ergebnisse unterstützen daher e<strong>in</strong> Forschungsprogramm, das darauf gerichtet<br />
ist, objektive Lebensbed<strong>in</strong>gungen und kognitive Perzeptionen zu komb<strong>in</strong>ieren,<br />
um Lebensqualität zu erklären. E<strong>in</strong> re<strong>in</strong> kognitivistischer Erklärungsansatz von<br />
Lebensqualität, wie er z.B. von Michalos (1991) vorgestellt wird, kann sich <strong>der</strong><br />
Kritik tautologischer Erklärungen nicht entziehen (vgl. Schulz 1995). Man sollte<br />
nicht vergessen, daß es letztlich doch verschiedene Lebenslagen und -bed<strong>in</strong>gungen<br />
s<strong>in</strong>d, die die Voraussetzung für die positive E<strong>in</strong>schätzung verschiedener<br />
Lebensbereiche und damit die Grundlage für e<strong>in</strong>e Gesamtlebenszufriedenheit bilden.<br />
Die Vorteile des verwendeten methodischen Ansatzes liegen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Art <strong>der</strong><br />
Modellierung und <strong>in</strong> <strong>der</strong> verwendeten Schätzmethode. Die Modellierung als l<strong>in</strong>eares<br />
Strukturgleichungsmodell mit latenten Variablen läßt e<strong>in</strong>erseits die Berechnung<br />
meßfehlerbere<strong>in</strong>igter Effekte auf <strong>der</strong> Strukturebene zu und gibt gleichzeitig die<br />
Reliabilitäten <strong>der</strong> verwendeten Indikatoren wie<strong>der</strong>. An<strong>der</strong>erseits können durch die<br />
verwendete Schätzmethode WLS mit polychorischen Korrelationen sowohl das<br />
ord<strong>in</strong>ale Meßniveau als auch die Schiefe <strong>der</strong> Daten berücksichtigt werden. Dies<br />
führt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel zu e<strong>in</strong>er besseren (meist höheren) Schätzung <strong>der</strong> Reliabilitäten<br />
und sichert die korrekte Berechnung <strong>der</strong> Standardfehler und <strong>der</strong> Chi 2 -Werte<br />
(Jöreskog, Sörbom 1996a).<br />
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ÖIF SCHRIFTENREIHE