(1935), S. 4.
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frischen Mann zu erziehen Es war im vorigen Herbst wohl das Schönste für<br />
mich, als ich die Freude an der Arbeit in Schnepfenthal bei allen, Lehrern und<br />
Schülern, feststellen konnte. '<br />
Aus der Ferne, aus Afrika, gedenkt einer der treuesten Zöglingsväter " der mit<br />
soviel Liebe und Hingabe geleiteten, des von uns allen so geliebten Schnepfenthals"<br />
Überwältigend ist das Bekenntnis der Dankbarkeit, das die alten Zöglinge<br />
Schnepfenthal abgelegt haben. "Ich bin stolz darauf, mich zu seinen (des Geh.<br />
Schulrats Dr. W. Ausfeld) Schülern rechnen zu dürfen! '<br />
Herr Ernst Mechwart von Beleska, Pußta-Beleßkai Gasdasaga Posta,<br />
Tavirda, Basut; Pinczehela, Ungarn, dessen Grüße an seine Mitzöglinge aus<br />
den Jahren um 1884 wir hiermit weiterleiten, bezeugt, daß sein Herz fest mit<br />
Schnepfenthal verbunden ist. Noch heute steht auf seinem Schreibtisch das Bild<br />
Schnepfenthals.<br />
Aus den Briefen der jüngeren Generation klingt es vielfältig wider von<br />
"meinem Schnepfenthal, das für mich und meine ganze Entwicklung von umwälzend<br />
und grundlegender Bedeutung geworden ist".<br />
Das ist das Packende an allen diesen Dankbezeugungen, daß sie oft, sehr oft<br />
Wort für Wort übereinstimmen, ob sie geschrieben sind von den Ältesten, die noch<br />
unter dem ersten Direktor Ausfeld Zöglinge waren, ob von den Zöglingen des<br />
Geh. Schulrates Dr. Ausfeld und der Mitarbeiter, ob von der jüngeren und<br />
jüngsten Generation, die unserm Dr. Friedrich Ausfeld und seinen Helfern ihre<br />
Erziehung verdankt!<br />
Wag könnte besser und überzeugender beweisen, daß und wie es den Direktoren<br />
Ausfeld gelungen ist, die Idee Schnepfenthal trotz mancher zeitbedingter Wandlung<br />
in ihrer Reinheit durch ein Jahrhundert zu erhalten.<br />
"Was die Anstalt, Deine verehrten Eltern und ihre Mitarbeiter mir in der<br />
Jugend gegeben haben, hat mich durch mein ganzes Leben begleitet: Unendlichen<br />
Dank schuldeich ihnen!" lese ich in dem Briefe eines treuen, alten Schnepfenthalers,<br />
der 1884 als " zweiter Offizier miterlebte. " Denke, dulde, handle, das ich in<br />
Schnepfenthal gelernt, ward das Leitmotiv meines Lebens! ' So oder ähnlich<br />
Schreibenviele.<br />
Schließen wir diese kleine Auslese mit den herzerfrischenden Worten eines<br />
unserer Ältesten, des Herrn Prof. Dr. Heinrich Brockhaus:<br />
Ich verdanke Ihren Großeltern, Ausfeld und Albertine, in meiner menschlichen<br />
Ausbildung soviel wie gesundheitlich dem ganzen Dortsein: in meinem<br />
3. Lebensjahr aufgegeben, bis zum 10. schwächlich, nach Schnepfenthal gesund,<br />
fast in Gesundheit 76 Jahre alt, halb so alt wie Schnepfenthal! '<br />
Mögen unsere jetzigen Zöglinge sich einmal klar machen, was das heißt: Ein<br />
alter Schnepfenthäler, der in Schnepfenthal unter Eberhard Ausfelds Urgroßvater<br />
Zögling war, alg dessenSohn, der spätere Geh. Schulrat Dr. W. Ausfeld, 1871 vor<br />
Paris lag, schrieb das anno 1934!<br />
Uns Ältere aber überkommt der heiße Wunsch, daß es den Männern, denen<br />
jetzt Schnepfenthal anvertraut ist, gelingen möge, ebenso dankbare Geschlechter von<br />
Schnepfenthälern zu erziehen. J. L. Müller.