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Schwerpunkt - Bundeskoordination Studentischer Ökologiearbeit

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den.<br />

d) d) Wald<br />

Wald<br />

Den drei klassischen Funktionen möchte ich<br />

einfach “Wald” hinzufügen, um deutlich zu<br />

machen, daß der Wald auch ohne vom Menschen<br />

Funktionen zugewiesen bekommen<br />

zu müssen, einen Sinn hat.<br />

Er ist Lebensraum von Pflanzen und Tieren.<br />

Keine Keine Anrechnung Anrechnung von<br />

von<br />

Wald ald als als T TTreibhaus-Senke<br />

T reibhaus-Senke<br />

Kein Kein Handel Handel damit<br />

damit<br />

in in den den internationalen<br />

internationalen<br />

Klimaverhandlungen<br />

Klimaverhandlungen<br />

Positionspapier von Verbänden der AG<br />

Wald im Forum Umwelt und Entwicklung<br />

Im Rahmen der Bonner Klimakonferenz wird<br />

über Wälder und Plantagen als Kohlenstoff-<br />

Senken diskutiert. Forst- und Plantagen-<br />

Projekte sollen als Beitrag zum Klimaschutz<br />

finanziell gefördert werden. Dazu nehmen<br />

Verbände der AG Wald im Forum Umwelt<br />

und Entwicklung Stellung und fordern:<br />

Für einen wirksamen und aktiven Klimaschutz<br />

sind drastische Energieeinsparungen<br />

und die schnellstmögliche Abkehr von<br />

fossilen Energieträgern (Kohle, Erdöl, Erdgas)<br />

dringend nötig. Gleichzeitig muss die<br />

Nutzung regenerativer Energiequellen gefördert<br />

werden. Die umweltschädliche und<br />

extrem gefährliche Atomenergie ist keine<br />

Alternative.<br />

Wir lehnen die Anrechnung von Wäldern<br />

als Treibhaus-Senken und den Handel damit<br />

im internationalen Klimaabkommen ab.<br />

Wir fordern, den Wald- und Forstbereich<br />

von den Verpflichtungen zur Reduktion der<br />

Treibhausgasemissionen strikt zu trennen.<br />

Aufforstungen, Wiederaufforstungen und<br />

Plantagenprojekte können die Treibhausgase,<br />

die zur Zeit durch die Verfeuerung der<br />

in Jahrmillionen gebildeten gigantischen<br />

Kohlenstoffvorräte in die Atmosphäre gelangen,<br />

weder einlagern noch dauerhaft binden.<br />

Der Schutz von Primärwäldern und Urwäldern<br />

mit ihrer biologischen Vielfalt muss<br />

vorrangiges Ziel verantwortungsvoller Umwelt-<br />

und Entwicklungspolitik sein. Sie haben<br />

unschätzbare Bedeutung für die Stabilisierung<br />

des Klimas und die Speicherung<br />

großer Mengen Kohlenstoffs. Rodung und<br />

Degradation machen diese Wälder zu CO2 -<br />

Quellen. Energie- und Holzplantagen tragen<br />

nicht zum Klimaschutz bei. Sie sind heute<br />

schon eine Ursache der Waldvernichtung<br />

und des Klimawandels. Es besteht die Gefahr,<br />

dass für diese Plantagen noch mehr<br />

Urwälder und naturnahe Wälder abgeholzt<br />

werden. Plantagen speichern weniger Kohlenstoff<br />

als Misch- und Naturwälder, stehen<br />

in Konkurrenz zu anderen Landnutzungsformen(Nahrungsmittelproduktion)<br />

und sind als Monokulturen sehr anfällig<br />

für Schadereignisse.<br />

Resolution des 30. BundesÖkologieTreffen<br />

(BÖT) in Augsburg zur Ratifizierung des<br />

Kyoto-Protokolls<br />

Wald Wald als als lokaler lokaler Klimaregulator<br />

Klimaregulator<br />

Große zusammenhängende Waldflächen in<br />

der Nähe von Siedlungen beeinflussen das<br />

Klima günstig. Durch Temperaturunterschiede<br />

zwischen Wald und Siedlung kommt<br />

es zu einem ständigen Luftaustausch. Vereinfacht<br />

dargestellt sieht der Prozeß wie folgt<br />

aus: Warmluft aus dem Siedlungsbereich<br />

steigt nach oben und lagert sich über dem<br />

Kronendach des Waldes an. Am Abend,<br />

wenn die Sonneneinstrahlung nachläßt, kühlen<br />

diese Luftmassen ab und sinken in das<br />

Waldinnere. Gleichzeitig filtern die Blattorgane<br />

Staub, Ruß und gasfömige Verunreinigungen<br />

aus der Luft heraus. Als Ergebnis<br />

fließt kühle und gereinigte Luft in die<br />

Siedlung zurück. Ferner kann der Wald benachbarte<br />

Flächen vor schädlichen Windund<br />

Frosteinwirkungen schützen.<br />

Wald Wald als als weltweiter weltweiter Klima- KlimaKlima- regulator<br />

regulator<br />

Weltweit betrachtet erfüllt der Wald als<br />

Klimaregulator lebenswichtige Funktionen<br />

für die ganze Erde. Der Wald stellt eine Anhäufung<br />

von lebender und toter Substanz<br />

dar. Wichtigstes Element ist der Kohlenstoff,<br />

der während der Photosysnthese ausnahmslos<br />

der Luft entzogen worden ist, um<br />

Biomasse aufzubauen. Alle Abbauvorgänge<br />

verwandeln den gebundenen Kohlenstoff<br />

wieder in Kohlendioxid, das in die Atmosphäre<br />

zurückkehrt. Zersetzung toter organischer<br />

Substanz am Waldboden geschieht<br />

dies langsam. Deswegen kamen raffinierte<br />

Leute auf die Idee, sich Waldbestände bzw.<br />

auf gerodetem Land angepflanzte Plantagen<br />

als sog. CO2-Senke anrechnen zu lassen<br />

<strong>Schwerpunkt</strong>: Wald<br />

Geschichte Geschichte des des des Waldes:<br />

Waldes:<br />

Wie Naturlandschaft zur<br />

Kulturlandschaft<br />

wurde...<br />

gemacht<br />

12.000 v.Chr. (Altsteinzeit):Zunehmende<br />

Erderwärmung, Kältesteppe entwickelt sich<br />

zu Wald (Zeit nomadisierender Jäger und<br />

Sammler)<br />

10.000 v.Chr.:Rodung von Wäldern auf den<br />

fruchtbarsten Böden, um Landwirtschaft zu<br />

betreiben<br />

1.800 v.Chr. (Bronzezeit): Beginn der Nutzung<br />

von Wäldern für die Holzkohleproduktion<br />

zum Schmelzen der Erze, konzentriert<br />

auf wenige Erzlagerstätten.<br />

um Chr. Geb.: Land schon teilweise dicht<br />

besiedelt. Ein Viertel der Waldfläche gerodet.<br />

800 (Karolingerzeit): Anhaltende Rodungstätigkeit,<br />

auch in weniger siedlungsgünstigen<br />

Gebieten.<br />

1000: Rodungen großen Ausmaßes. Wälder<br />

teilweise schon in desolatem Zustand.<br />

12./13. Jh.: großes Bevölkerungswachstum,<br />

Städte werden zu Handelszentren; die Ressource<br />

Holz wird ausgebeutet und immer<br />

knapper<br />

14. Jh.: Angst vor Holznot (frühe Energiekrise).<br />

Erste obrigkeitliche Forstordnungen<br />

(„Weistümer“). Versuche, die hemmungslose<br />

Holznutzung und das ungezügelte Roden<br />

zu unterbinden.<br />

16. Jh: Beginn der kommerziellen Ausbeutung<br />

des Waldes vor allem durch den<br />

Schiffsbau (Bauholz und Holzteer) und<br />

durch die Bergbau- und Metallindustrie;<br />

Wald auf seine heutige Ausdehnung zurückgedrängt<br />

(ca. 30 % der Gesamtfläche). Danach<br />

Anfänge einer geregelten Forstwirtschaft.<br />

18. Jh.: Mit Zunahme der Bevölkerung nach<br />

30jährigem Krieg wieder Angst vor Holznot.<br />

Anstoß zu wissenschaftlich begründeter<br />

Forstwirtschaft.<br />

19. Jh.: Am Anfang des Jahrhunderts existieren<br />

fast nur noch Niederwälder, Weideund<br />

Heidelandschaften. Nach 1825 intensive<br />

Wiederaufforstungsversuche = Wirtschaftswälder.<br />

In Revolutionsjahren um 1848<br />

nochmals viele Waldungen verwüstet, große<br />

Heidegebiete entstehen.<br />

1950: Wiederaufforstung der im Zweiten<br />

Weltkrieg und infolge der Reparationshiebe<br />

entstandenen ausgedehnten Kahlflächen.<br />

1970er: die sichtbaren Waldschäden beginnen<br />

mit einem “Tannensterben“. Die Krankheitssymptome<br />

zeigten sich jedoch bald<br />

auch an andere Baumarten.<br />

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