Schwerpunkt - Bundeskoordination Studentischer Ökologiearbeit
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Liberalisierung Liberalisierung auf<br />
auf<br />
Kosten Kosten der der Umwelt<br />
Umwelt<br />
Kein Kein Sinn Sinn Sinn für für ökologische ökologische Belange<br />
Belange<br />
Weltbank und IWF haben zahlreiche Projekte<br />
gefördert, die sich verheerend auf die<br />
Umwelt auswirkten, zum Beispiel Staudämme<br />
sowie Kohle-, Öl- und Gasprojekte. Seit<br />
1992 hat die Weltbank mit 13,6 Milliarden<br />
US-Dollar Energieprojekte finanziert, darunter<br />
51 Kohle-, Öl- und Gaskraftwerke sowie<br />
26 Kohlebergwerke. Diese Anlagen werden<br />
im Laufe ihrer Betriebszeit rund 38 Milliarden<br />
Tonnen des Treibhausgases Kohlendioxid<br />
(CO2) ausstoßen. Noch nicht einmal<br />
drei Prozent des Energiebudgets der Weltbank<br />
flossen dagegen in erneuerbare Energien,<br />
die das Klima schützen.<br />
Auch hat die Weltbank den Bau von Wasserkraftwerken<br />
weltweit vorangetrieben und<br />
zwischen 1948 und 1994 526 Kredite für über<br />
600 Dammprojekte in 93 Ländern vergeben.<br />
Dabei kam die Abschätzung der ökologischen<br />
und der sozialen Folgen - etwa durch<br />
Umsiedlung Tausender von Menschen - viel<br />
zu kurz. Artenreiche Täler und Schwemmlandschaften<br />
wurden unter Wasser gesetzt,<br />
ökologisch wertvolle Flusslandschaften für<br />
immer verändert.<br />
Lange Zeit unterstützte die Weltbank durch<br />
Kredite an Holzfirmen die Abholzung der<br />
Urwälder, denn Holz brachte den Entwicklungsländern<br />
Devisen. Erst 1991 erklärten<br />
die Banker die Abholzung tropischer Regenwälder<br />
für tabu. Greenpeace bemängelt, dass<br />
die Weltbank in den Folgejahren nicht für<br />
die Durchsetzung ihrer eigenen Vorgaben<br />
sorgte. Sie sollte engagiert die nachhaltige<br />
Waldwirtschaft fördern und daran mitwirken,<br />
illegale Abholzung zu verhindern.<br />
Quelle: www.greenpeace.de<br />
<strong>Schwerpunkt</strong>: Wald<br />
IWF IWF fördert fördert Kahlschlag Kahlschlag -<br />
-<br />
Die Politik des Internationalen Währungsfonds<br />
(IWF) und seine Kredite haben die<br />
Wälder in besonders artenreichen Ländern<br />
in Afrika, Asien und Lateinamerika<br />
dramatisch geschädigt.<br />
Das ist das Ergebnis einer neuen Studie, die<br />
jetzt Rainforest Action Network, Rainforest<br />
Foundation, Friends of the Earth International<br />
und OneWorld Full Coverage on<br />
Forests vorgelegt haben. Das Ergebnis deckt<br />
sich mit Erkenntnissen zahlreicher Umweltorganisationen.<br />
Diese kritisieren seit<br />
langem, die Strukturanpassungs-Programme<br />
des IWF führten zu verstärktem Holzeinschlag<br />
und Mittelkürzungen für den<br />
Waldschutz durch die betroffenen Regierungen.<br />
Der neue Bericht untermauert, dass der<br />
IWF immer noch die Abholzung in bedrohten<br />
Wäldern forciert, namentlich in Brasilien,<br />
Kamerun, der Zentralafrikanischen Republik,<br />
Chile, Ecuador, Ghana, Honduras, Indonesien,<br />
Elfenbeinküste, Madagaskar, Nicaragua,<br />
Papua Neu Guinea, Russland und<br />
Tansania.<br />
Der IWF setze auf exportorientiertes Wachstum<br />
und Investitionen in die Forstwirtschaft.<br />
Gleichzeitig würden die Länder gedrängt,<br />
Gelder für Umweltprogramme zu kürzen, sagte<br />
Jason Tockman, ein Vertreter der vier Organisationen,<br />
die die Studie vorgelegt haben.<br />
Im Ergebnis führe die IWF-Politik zu<br />
fortschreitender Entwaldung.<br />
In Brasilien wurde zum Beispiel der Etat für<br />
ein Pilot-Projekt zum Schutz der tropischen<br />
Wälder um zwei Drittel gekürzt. In Russland<br />
führten IWF-Auflagen dazu, dass die Regierung<br />
das Budget für Waldschutz um 40<br />
Prozent reduzierte. In der Folge kam es nach<br />
Angaben der Studie zu „weit verbreiteten<br />
illegalen Abholzungen und der Entstehung<br />
eines Schwarzmarktes, auf dem gefälschte<br />
Einschlagslizenzen, Holzzertifikate und<br />
Exportpapiere gehandelt werden.“<br />
Der Report kritisiert auch eine IWF-Politik,<br />
die auf Exportsteigerung und ausländische<br />
Investitionen ohne Berücksichtigung der<br />
ökologischen Folgen setzt. In Kamerun führte<br />
eine solche Politik dazu, dass die Zahl der<br />
aktiven Holzunternehmen von 177 auf 479<br />
kletterte, und der Holzexport zwischen 1995<br />
und 1997 um 50 Prozent stieg. „Inzwischen<br />
werden 75 Prozent der Waldfläche von Kamerun<br />
forstwirtschaftlich genutzt oder eine<br />
Nutzung ist geplant“, heißt es dazu in der<br />
Neue Neue Studie<br />
Studie<br />
Studie.<br />
Besonders hart traf es Nicaragua. 1994<br />
knüpfte der IWF an einen Kredit die Bedingung,<br />
den Forstsektor im Land auszubauen.<br />
Dieser wuchs anschließend tatsächlich<br />
rapide - um mehr als das Doppelte binnen<br />
drei Jahren. Gleichzeitig gab es Einschnitte<br />
im nationalen Waldschutzprogramm. Die<br />
verstärkten Abholzungen potenzierten die<br />
Auswirkungen des Hurricans Mitch.<br />
Schlammlawinen und Überschwemmungen<br />
rissen 6000 Menschen in den Tod und richteten<br />
Schäden in Milliarden Höhe an. Die<br />
erodierten Böden auf den kahl geschlagenen<br />
Flächen konnten die starken Niederschläge<br />
nicht mehr verkraften, heißt es in<br />
der Studie.<br />
Der IWF-Sprecher William Murray bezweifelte<br />
dagegen die Aussagen der Untersuchung,<br />
weil sie auf inkorrekten Informationen<br />
basierten. „Der Report ignoriert Beispiele,<br />
bei denen der IWF wegen Waldzerstörung<br />
eingeschritten ist.“ So sei etwa ein<br />
Kredit an Kambodscha zurück gehalten<br />
worden, weil das Land seine Wälder zerstört<br />
habe.Jason Tockman, Mitverfasser der Studie,<br />
verschweigt allerdings nicht, dass die<br />
IWF-Politik in einer Handvoll Ländern den<br />
Wäldern genützt habe.<br />
Die überwiegende Zahl der untersuchten<br />
Fälle habe aber negative Effekte gezeigt.<br />
Friends of the Earth fordern vom IWF, Kredite<br />
grundsätzlich mit Umweltauflagen zu<br />
verknüpfen. Chef des IWF ist der Deutsche<br />
Horst Köhler. Als deutsche Gouverneure<br />
beim IWF verantwortlich sind Bundesbankpräsident<br />
Ernst Welteke und sein Vertreter<br />
Hans Eichel. Mit Karlheinz Bischofberger<br />
stellt Deutschland zudem einen von fünf<br />
ernannten Exekutivdirektoren und ist hinter<br />
Japan und den USA der drittgrößte Kapitalgeber<br />
des IWF.<br />
Bitte protestieren Sie per Brief, Fax oder email<br />
gegen eine IWF-Politik, die immer noch<br />
Wälder zerstört. Fordern Sie von den Verantwortlichen,<br />
dass IWF-Kredite grundsätzlich<br />
an bindende Umweltauflagen geknüpft<br />
werden.<br />
Mail-Adressen der verschiedenen Institutionen<br />
von IWF Herrn Direktor Horst Köhler,<br />
Präsident der Deutschen Bundesbank,<br />
Herrn Bundesfinanzminister Hans Eichel<br />
www.regenwald.org Februar 2002<br />
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