Schwerpunkt - Bundeskoordination Studentischer Ökologiearbeit
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... ... sterben!<br />
sterben!<br />
Vor dem Johannesburg-Gipfel kritisiert<br />
ROBIN WOOD das Versagen der internationalen<br />
Waldschutzpolitik<br />
Vor dem Umweltgipfel in Johannesburg<br />
zieht ROBIN WOOD eine negative Bilanz<br />
der internationalen Bemühungen zum<br />
Schutz der Wälder und des Klimas. Im vergangenen<br />
Jahrzehnt seit der Rio-Konferenz<br />
ist es nicht gelungen, die fortschreitende<br />
Zerstörung der Wälder aufzuhalten. Im Gegenteil:<br />
Seitdem wurden über 160 Millionen<br />
Hektar Wald vernichtet, davon über 80 Prozent<br />
in den Tropen. Das entspricht einer Fläche,<br />
die mehr als viermal so groß ist wie die<br />
der Bundesrepublik Deutschland. Wenn<br />
sich die Klimakonvention nicht noch zum<br />
Nachteil für die Tropenwälder auswirken<br />
soll, muss dringend nachgebessert werden.<br />
Denn Plantagen in den Tropen sollen im Rahmen<br />
des Clean Development Mechanism<br />
(CDM) als Kohlendioxid-Senken anerkannt<br />
werden. „Industrieländer, die beispielsweise<br />
ökologisch und sozial verheerende Eukalyptus-Plantagen<br />
in den Ländern des Südens<br />
aus dem Boden stampfen ließen, bekämen<br />
dafür noch Pluspunkte auf ihrem<br />
Kohlendioxid-Konto gutgeschrieben“, kritisiert<br />
Gerhardt. „Die Bundesregierung muss<br />
hier gegensteuern.“<br />
Außerdem sollte die Bundesrepublik auf<br />
internationaler Ebene ihren Einfluss als großes<br />
Geberland beim IWF dafür nutzen, die<br />
Strukturanpassungsprogramme zu ändern,<br />
damit sie nicht weiterhin wie bisher zu einer<br />
beschleunigen Ausbeutung der Wälder beitragen.<br />
Auf nationaler Ebene sind gesetzliche Regelungen<br />
notwendig, die verhindern, dass<br />
Auslandsinvestitionen deutscher Unternehmen<br />
die Waldvernichtung in den Tropen<br />
beschleunigen. Freiwillige Selbst-<br />
verpflichtungen<br />
haben sich als<br />
zahnloses Instrument<br />
erwiesen. So<br />
gaben auf Nachfrage<br />
von ROBIN<br />
WOOD zwar etliche<br />
deutsche Privatbanken<br />
an,<br />
ihre Auslandsinvestitionen<br />
nach<br />
den Sozial- und<br />
Umweltstandards<br />
der Weltbank zu<br />
prüfen. Tatsächlich<br />
aber füttern<br />
die gleichen Banken<br />
die waldvernichtende Papier- und<br />
Palmölindustrie in Indonesien mit Krediten.<br />
Artikel: „Weltweit schwinden die Wälder“<br />
von tropenwald@robinwood.de<br />
Raubbau Raubbau am am tropi- tropitropi- schen schen Regenwald<br />
Regenwald<br />
Regenwald verschwindet für<br />
Steaks und Faxpapier<br />
Mit der steigenden Zahl von Menschen auf<br />
unserem Planeten wächst der Bedarf an<br />
Land und Rohstoffen. Vor allem in den Tropen<br />
treiben Armut und soziale Ungerechtigkeit<br />
Millionen von Menschen auf der Suche<br />
nach Ackerland in die Waldgebiete.<br />
Andere profitieren weit mehr von den Wäldern,<br />
indem sie diese roden und in Plantagen<br />
umwandeln – Monokulturen aus Ölpalmen,<br />
Soja- oder Eukalyptuspflanzen.<br />
Eine wesentliche Ursache: Unser Konsum.<br />
<strong>Schwerpunkt</strong>: Wald<br />
Brandrodung für Margarine<br />
- Palmöl und Soja statt<br />
Naturwälder<br />
Palmöl ist der Rohstoff für eine Vielzahl von<br />
Produkten, die wir täglich verwenden -<br />
Waschmittel, Margarine oder Schokoriegel.<br />
Malaysia und Indonesien sind Weltspitzenreiter<br />
in der Produktion von Palmöl. Indonesien<br />
plant, seine Anbauflächen kräftig auszubauen:<br />
von derzeit bereits 2,4 Millionen<br />
Hektar auf künftig 5,5 Millionen Hektar –<br />
auf Kosten des Tropenwaldes.<br />
In der EU ist Deutschland der zweitgrößte<br />
Handelspartner für indonesisches Palmöl.<br />
Der expandierende Sojaanbau in Brasilien<br />
wiederum bedroht die Trockenwälder im<br />
Cerrado, einer Region im Westen Brasiliens<br />
mit außergewöhnlichem Artenreichtum. Brasilien<br />
baut derzeit auf über 13 Millionen<br />
Hektar Sojabohnen an. Der Großteil des gewonnenen<br />
Sojaschrotes geht in die Länder<br />
der EU - als Futtermittel für Schweine und<br />
Rinder: Schnitzel und Steaks auf Kosten des<br />
Tropenwaldes. Kleinflächiger Anbau aus<br />
Teak-, Eukalyptus- und Kiefernarten kann<br />
Menschen mit Brenn- und Bauholz versorgen,<br />
ohne dem Wald zu schaden. Doch immer<br />
häufiger wird die Umwandlung natürlicher<br />
Wälder von Unternehmen oder privaten<br />
Großgrundbesitzern in großem Stil betrieben,<br />
um kurzfristig hohe Profite zu erzielen.<br />
Auch hier sind es vor allem tropische<br />
Wälder, die solchen Umwandlungen zum<br />
Opfer fallen. Ergebnis: Artenarme Monokulturen<br />
ersetzen zunehmend das artenreichste<br />
Ökosystem unserer Erde. Das Holz aus solchen<br />
Plantagen wird zu Papier, Spanplatten<br />
und Essstäbchen verarbeitet. Quelle:<br />
wwf.de<br />
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