Schwerpunkt - Bundeskoordination Studentischer Ökologiearbeit
Schwerpunkt - Bundeskoordination Studentischer Ökologiearbeit
Schwerpunkt - Bundeskoordination Studentischer Ökologiearbeit
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Schwerpunkt</strong>: Wald<br />
Old-Growth-Urwäldern zertifiziert, Freiwilligkeit<br />
ist eingeschränkt, da Waldbesitzer<br />
nicht gefragt werden müssen, ob ihr Holz<br />
unter PEFC vermarktet werden soll, in<br />
Deutschland sind Kontrollen während der<br />
5jährigen Gültigkeit des Zertifikats nicht<br />
festgeschrieben<br />
40<br />
Schlussfolgerung Schlussfolgerung von<br />
von<br />
Fern<br />
Fern<br />
1.Die Aussagen der Zertifizierungssysteme<br />
SFI, CSA und PEFC: ihre Zertifikate<br />
sind irreführend, da sie Forstwirtschaft als<br />
nachhaltig zertifizieren, obwohl keine oder<br />
nur vereinzelt klar definierte, verbindliche<br />
und eindeutig überprüfbare Standards enthalten<br />
sind.<br />
2.Die Zertifizierungssysteme SFI, CSA und<br />
PEFC sind im sozialen und ökologischen<br />
Bereich nicht glaubwürdig, da in allen drei<br />
Systemen die Dominanz der ökonomischen<br />
Interessen sowohl auf Verbandsebene als<br />
auch bei der Standardentwicklung strukturell<br />
festgeschrieben ist.<br />
3.Trotz nationaler Unterschiede und Defizite<br />
erfüllt der FSC weitgehend, die in der<br />
Studie zugrunde gelegten Bewertungskriterien<br />
und bietet damit eine gute Vertrauensbasis<br />
für Verbraucher/innen.<br />
Nach der Studie von Fern. Die Studie ist<br />
unter www.fern.org, die Zusammenfassung<br />
von Robin Wood unter<br />
www.robinwood.de, Thema Wald.<br />
Nehmt Nehmt es es ihnen ihnen nicht<br />
nicht<br />
ab<br />
ab<br />
Überblick u. Kommentar zum FSC-Siegel<br />
von Glen Barry (Forests.org)<br />
20. November 2002<br />
Mit der Studie wird der zwingende Beweis<br />
geführt, dass im Namen des FSC<br />
durchgeführte Zertifizierungen<br />
ernsthafte Mängel aufweisen und<br />
infolgedessen für die Konsumenten<br />
keine Gewissheit darüber besteht,<br />
ob Holzprodukte mit dem<br />
FSC Siegel aus nachhaltig bewirtschafteten<br />
Wäldern stammen. Der<br />
Bericht trägt entscheidend dazu<br />
bei, einige grundsätzliche Defizite bei der<br />
„grünen“ Zertifizierung industriellen Holzeinschlages<br />
aufzudecken. So kann eine kommerzielle<br />
Nutzung der letzten, bereits stark<br />
reduzierten Primärwälder nicht ökologisch<br />
unbedenklich sein. Zudem stehen die Praktiken<br />
des FSC Versuchen im Wege, die Wälder<br />
auf kommunaler Ebene zu nutzen. Das<br />
FSC-Siegel unterstützt die kommerzielle Bewirtschaftung<br />
der letzten ausgedehnten<br />
Waldgebiete der Erde durch multinationale<br />
Konzerne, auf Kosten der jeweiligen lokalen<br />
Gemeinschaften - und letztenendes der<br />
globalen Gemeinschaft der Menschheit. Die<br />
verbleibenden Primärwälder sind aus ökologischer,<br />
evolutionstechnischer, sozialer,<br />
spiritueller und ökonomischer Sicht unbezahlbar.<br />
Wenn WWF, Greenpeace, Rainforest<br />
Action Network und andere die Erhaltung<br />
der Ökosysteme und ihrer Artenvielfalt<br />
zum Ziel erklären und gleichzeitig die<br />
Praxis des FSC billigen, so sind sie in meinen<br />
Augen verantwortlich für eine Verschleierung<br />
der Tatsachen. Sie wollen beides<br />
haben und unterminieren erfolgreich<br />
ernsthafte Versuche zum Schutz der Primärwälder<br />
und der Bevölkerung vor Ort.<br />
Ein Greenpeace Campaigner versuchte mich<br />
damit zu vertrösten, dass die Zertifizierung<br />
nur eine von vielen Taktiken sei, die Primärwälder<br />
zu schützen. Aber Wälder, die in kommerziellem<br />
Rahmen abgeholzt werden, stehen<br />
nicht unter Schutz. Industrieller Einschlag<br />
bedeutet für Primär- und Urwälder -<br />
unabhängig von einer Zertifizierung- in ökologischer<br />
und genetischer Hinsicht einen<br />
dramatischen Eingriff. Die Taktik der<br />
Zertifizierung hat dabei stillschweigend ihren<br />
Beitrag geleistet. Die FSC Zertifizierung<br />
in ihrer derzeitigen Handhabung untergräbt<br />
wirksam die Anstrengungen der Waldschutz-Bewegung,<br />
die ökologisch und so-<br />
zial vernichtenden Praktiken in den letzten Urwäldern<br />
der Erde zu stoppen, die verbleibenden,<br />
intakten Wald-Ökosysteme unter Schutz<br />
zu stellen und ausschliesslich auf kommunaler<br />
Ebene nach ökologischen Richtlinien zu<br />
nutzen. Wir haben schon lange die Schwelle<br />
hinter uns gelassen, an der die verbleibenden<br />
Ökosysteme funktionell, strukturell und kompositionell<br />
in der Lage dazu sind,<br />
eine weltweite ökologische Nachhaltigkeit<br />
zu unterstützen., sowohl<br />
was die Artenvielfalt, als auch ökologische<br />
Prozesse angeht. Nur mit<br />
einer „grünen“ Waldschutz-Zertifizierung<br />
die sich beim Wort nimmt,<br />
und Qualität vor Quantität stellt,<br />
ist ein zukunftsfähiges und gerechtes<br />
Leben für die Menschheit<br />
denkbar. Umweltfreundliche Hölzer kommen<br />
zum Einen aus überprüfbar nachhaltiger Bewirtschaftung<br />
angepflanzter bzw. wiederhergestellter<br />
Wälder, zum Anderen in angemessenem<br />
Umfang aus kommunal organisierter,<br />
ökologisch ausgerichteter Nutzung von Primär-<br />
und Urwäldern, aber nicht aus der industriellen<br />
Schändung der letzten Überbleibsel<br />
alter Primärwälder, die unsere Welt<br />
noch beheimatet. Voll funktionsfähige Waldökosysteme<br />
können nur dann erhalten bleiben,<br />
wenn der Mensch seine Eingriffe sorgfältig<br />
auf die regenerativen Kräfte der Ressourcen<br />
abstimmt. War nicht genau das einst<br />
die Idee einer „nachhaltiger Forstwirtschaft“<br />
(Riesenüberraschung?)<br />
Wer das Dogma in Frage stellt, großangelegter<br />
Kahlschlag in den Primärwäldern<br />
durch multinationale Unternehmen zur Bedienung<br />
der übersteigerten Bedürfnisse einiger<br />
Reicher sei der beste Weg, Wälder zu<br />
schützen und kommunale Entwicklung voranzutreiben,<br />
wird ins Aus gedrängt, verlacht<br />
und/oder ignoriert.<br />
Die bedeutsame Vision einer ökologischen,<br />
im Umfang begrenzten Nutzung der Wälder<br />
durch die ortsansässige Bevölkerung zu<br />
deren eigenen Dienlichkeiten, verbunden<br />
mit dem Schutz grosser, angrenzender<br />
Primärwaldlandschaften, wurde weitgehend<br />
aus den Augen verloren. Heute haben wir<br />
den Punkt erreicht, an dem uns weisgemacht<br />
wird, dass wir durch den Kauf vom Holz der<br />
alten Wälder, gestohlen von den einheimischen<br />
Menschen, zum Schutz der Umwelt<br />
beitragen. FSC-zertifizierte Holzprodukte<br />
samt ihren Fürsprechern - lasst Eure Finger<br />
davon!<br />
Glen Barry, http://forests.org Übersetzung:<br />
Pro REGENWALD, Fabian Szantho von<br />
Radnoth