30.10.2012 Aufrufe

Schwerpunkt - Bundeskoordination Studentischer Ökologiearbeit

Schwerpunkt - Bundeskoordination Studentischer Ökologiearbeit

Schwerpunkt - Bundeskoordination Studentischer Ökologiearbeit

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

erntet sind.<br />

Der Anteil von Birke, Vogelbeeren und<br />

anderen Pioniergehölzen nimmt zu: In der<br />

Vergangenheit wurden die Pionierbaum- und<br />

Straucharten oftmals undifferenziert als Konkurrenten<br />

der forstlich bedeutenden Baumarten<br />

angesehen und flächig aus den Wäldern<br />

entfernt. Mit der Hinwendung zum naturnahen<br />

Waldbau ist die Überzeugung gereift, dass die<br />

Pioniere wichtige Funktionen im Biotop- und<br />

Artenschutz haben und zudem als Schirmbäume<br />

und Bodenverbesserer nutzbringend in<br />

die Pflegekonzepte eingebunden werden können.<br />

Nadelbäume werden seltener: Seit 15 Jahren<br />

setzt sich der Trend der Zunahme des<br />

Laubbaumanteils im Lande fort. Derzeit ist<br />

bereits mehr als jeder zweite Baum im Lande<br />

ein Laubbaum. Die beliebte Fichte wird heute<br />

in einem deutlich geringerem Umfang verjüngt<br />

als dies noch vor einigen Jahren der Fall<br />

wahr.<br />

Der Aufwand für Pflege und Verjüngung<br />

des Waldes sinkt: Durch die weit gehende<br />

Ausnutzung der Naturverjüngung kann in den<br />

meisten Fällen auf aufwendige Pflanzungen<br />

verzichtet werden. Auch in der Waldpflege<br />

kann aufgrund der selektiven, nur auf die besten<br />

Bäume gerichteten Maßnahmen der Aufwand<br />

reduziert werden. Dies führt zu einem<br />

insgesamt geringeren Aufwand und „versüßt“<br />

die mit zahlreichen ökologischen Vorteilen verbundene<br />

Konzeption auch in wirtschaftlicher<br />

Hinsicht.<br />

Download von www.Wald-RLP.de Naturnahe<br />

Waldbewirtschaftung<br />

<strong>Schwerpunkt</strong>: Wald<br />

4. 4. 4. 4. W WWald-<br />

W ald- und und Holzzertifizierung<br />

Holzzertifizierung<br />

1. 1. Fern-Studie<br />

Fern-Studie<br />

Zusammenfassung durch Rudolf Fenner<br />

/ Wald-Experte Robin Wood<br />

Fern ist eine Nicht-Regierungs-Organisation<br />

(NRO), welche die EU-Aktivitäten verbessern<br />

will, um ein wirkliches Erhaltungsund<br />

Nachhaltigkeitsmanagement von Wäldern,<br />

Respektierung der Rechte von Waldbewohner/innen<br />

und größere Transparenz<br />

in EU und Tropenwaldländern zu erzielen.<br />

Sechs Länderberichte (USA, Canada,<br />

Schweden, Finnland, Detuschland und<br />

Frankreich) wurden angefertigt von Vertreter/innen<br />

der beteiligten Umweltorganisationen:<br />

WWF Frankreich, Taiga Consulting, Taiga<br />

Rescue Network, Robin Wood, National<br />

Resources Defense Council, Finnish Nature<br />

League und Greenpeace International.<br />

Die Studie analysiert die vier weltweit größten<br />

Zertifizierungssysteme im Forstsektor.<br />

Die Beurteilung erfolgte nach insgesamt 12<br />

Kriterien (nach Intergovernmental Panel on<br />

Forests (IPF) und International Forest<br />

Industry Round Table (IFIR)), d.h. auch die<br />

Anforderungen von Regierungen und Unternehmen<br />

an eine glaubwürdige, ökologisch<br />

und sozial gerechte Zertifizierung werden<br />

wiedergespiegelt.<br />

Beurteilung Beurteilung der der der Zertifikate<br />

Zertifikate<br />

1. 1. weltweit weltweit weltweit geltender geltender Forest<br />

Forest<br />

Stewardship Stewardship Council Council / / FSC<br />

FSC<br />

Kritik: nicht klar, ob der hohe Standard gehalten<br />

werden kann, Zertifizierung von Plantagen,<br />

Akkreditierungsorganisation für<br />

Zertifizierungsunternehmen und Entwicklung<br />

und Anerkennung von Zertifizierungsstandards<br />

2. 2. 2. nordamerikanische nordamerikanische Sustainable<br />

Sustainable<br />

Forestry Forestry Forestry Initiative Initiative / / SFI SFI<br />

SFI<br />

gravierende Defizite: unscharfe Formulierung<br />

von ökologischen Standards (Zeitrahmen,<br />

Zielsteckung), soziale Belange werden<br />

nicht berücksichtigt, Großkahlschläge<br />

in Primärwäldern und Einschläge auf<br />

indigenem Land ohne Zustimmung der<br />

indigenen Bevölkerung sind zertifizierbar<br />

(z.B. ein Unternehmen das internationalen<br />

Protest hervorgerufen hat wegen Raubbau<br />

am kanadischen Küstenregenwald bekam<br />

dieses Zertifikat dennoch und darf sich nun<br />

“nachhaltig” nennen), keine vorgeschriebenen<br />

jährlichen Kontrollen und unzureichende<br />

Kontrollen (keine direkte Besichtigung<br />

der Einschlagsflächen), ganz klare Lenkung<br />

durch industrielle Interessen, soziale und<br />

ökologische Interessensgruppen haben keine<br />

Mitbestimmungsmöglichkeiten<br />

3. 3. kanadische kanadische Canadian Canadian Standards<br />

Standards<br />

Association´s Association´s Sustainable Sustainable Forest Forest<br />

Forest<br />

Management Management Standard Standard / / CSA<br />

CSA<br />

gravierende Defizite: Orientierung an<br />

Wirtschaftsstandards, unscharfe Formulierung<br />

der Standards, Unternehmen können<br />

Ziele selbst festlegen, Kahlschläge sind<br />

auch in besonders schutzwürdigen Waldbeständen<br />

möglich, Kahlschläge sind ohne<br />

die Zustimmung der indigenen Bevölkerung<br />

möglich, nur Selbstverpflichtung zur Konsultation<br />

der Öffentlichkeit ohne bindende<br />

Konsequenzen<br />

4. 4. europäischen europäischen Pan-European<br />

Pan-European<br />

Forest Forest Certification Certification / / PEFC<br />

PEFC<br />

Unterschiede von Land zu Land, deswegen<br />

auch unterschiedliche Beanstandungen in<br />

den Ländern durch Fern<br />

gravierende Mängel: ökonomische Interessensgruppen<br />

soziale und ökologische<br />

Interessensgruppen überstimmen, keine<br />

konkreten Zertifizierungsstandards, keine<br />

Nennung von Mindestanforderungen in<br />

Deutschland und Frankreich, in Deutschland<br />

außerdem nur Selbstverpflichtung der<br />

Forstbetriebe ohne vorangehende Kontrollen,<br />

außer in Schweden keine vor-Ort-Prüfung,<br />

sondern nur<br />

Kontrolle anhand<br />

von Papieren, traditionelle<br />

Rechte der<br />

Saami in Schweden<br />

werden nicht akzeptiert,<br />

in Finnland werden<br />

Einschläge in<br />

39

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!