6 Individualtaktik - Volleyball-Training.de
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Katrin Meiershofer: Anfor<strong>de</strong>rungsprofil einer Zuspielerin<br />
Seite 98<br />
unabdingbare Voraussetzung für die Zuspielerin und sollte schon früh geschult wer<strong>de</strong>n. Im<br />
hochklassigen <strong>Volleyball</strong> wird es beson<strong>de</strong>rs bei <strong>de</strong>r Wahrnehmung <strong>de</strong>s gegnerischen Blockverhaltens<br />
verwen<strong>de</strong>t. Da <strong>de</strong>r Winkel in diesem Fall jedoch sehr groß ist und die Blockspielerin<br />
natürlich ihre Absicht möglichst lange zu verstecken versucht, ist es oftmals nicht<br />
mehr möglich, das Geschehen peripher zu beobachten, son<strong>de</strong>rn nötig, dass die Zuspielerin<br />
<strong>de</strong>n Blick vom Ball weg zum Gegner wen<strong>de</strong>t, um die Blockspielerinnen für kurze Zeit<br />
scharf zu sehen.<br />
Nach Ritzdorf (1982, 33) ist die Fähigkeit, peripher wahrzunehmen, alters- und erfahrungsabhängig.<br />
Die Netzhautperipherie ist sehr empfindlich für Bewegungen, das be<strong>de</strong>utet, dass<br />
die Zuspielerin in <strong>de</strong>r Lage sein muss, zwischen wertvollen und unwichtigen Informationen<br />
aus <strong>de</strong>r Peripherie zu unterschei<strong>de</strong>n und ihre Aufmerksamkeit <strong>de</strong>mentsprechend zu steuern.<br />
Unerfahrene, junge Spielerinnen geben unwichtigen Informationen oftmals zuviel Gewicht<br />
und wer<strong>de</strong>n dadurch vom eigentlichen Geschehen abgelenkt. Erfahrene Spielerinnen<br />
verfügen über genug Wissen, welche Informationen aus <strong>de</strong>r Peripherie wichtig sind, und<br />
können bewusst ihre Aufmerksamkeit in bestimmten Situationen auf die periphere Wahrnehmung<br />
lenken. So kann die Zuspielerin während <strong>de</strong>r Beobachtung z.B. <strong>de</strong>s Ballfluges<br />
auch das Verhalten von Mit- und Gegenspielern erkennen und berücksichtigen.<br />
6.2.2.5 Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Antizipation<br />
Für <strong>de</strong>n Begriff <strong>de</strong>r Antizipation gibt es keine allgemeingültige Definition. Im sportwissenschaftlichen<br />
Lexikon (1993) wird Antizipation als „auf Erfahrung und aktuelle Wahrnehmung<br />
gegrün<strong>de</strong>te gedankliche bzw. vorstellungsmäßige Vorwegnahme zukünftigen Geschehens“<br />
(Schnabel/Thiess 1993, 67) verstan<strong>de</strong>n. Die Fähigkeit, Handlungsabsichten und<br />
-verläufe an<strong>de</strong>rer Spielerinnen zu antizipieren, um <strong>de</strong>n für die Verwirklichung eigener Absichten<br />
notwendigen Zeitvorsprung zu erlangen, ist in allen Sportspielen von hoher Be<strong>de</strong>utung.<br />
Gera<strong>de</strong> im <strong>Volleyball</strong> ist die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Antizipation unumstritten. Neben <strong>de</strong>m<br />
mehrfachen Bezugssystem und <strong>de</strong>r Schnelligkeit <strong>de</strong>r Handlungsabfolge bestimmt die Regel<br />
<strong>de</strong>s „Volley Spielens“ die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Antizipation. Schnelles, direktes Spiel, das von<br />
einem hohen Grad an Unbestimmtheit in Form von unerwarteten Lösungen und neuen<br />
Aufgabenstellungen (Täuschungsmöglichkeiten, usw.) geprägt ist, verlangt ein ständiges<br />
Wachsein und Antizipieren <strong>de</strong>s Handlungsverlaufs. Doch in diesem Teil <strong>de</strong>r Arbeit wer<strong>de</strong>n<br />
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