6 Individualtaktik - Volleyball-Training.de
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Katrin Meiershofer: Anfor<strong>de</strong>rungsprofil einer Zuspielerin<br />
Seite 108<br />
tion II), son<strong>de</strong>rn ihren Standort verän<strong>de</strong>rt. Dieser Wechsel erfolgt dann beispielsweise auf<br />
die (für die Spielerin) eher ungewohnte Position IV und sehr spät, um zu vermei<strong>de</strong>n, dass<br />
die Zuspielerin schon vor ihrer Aktion <strong>de</strong>n aktuellen Blockort erkennen kann. Die Zuspielerin<br />
muss genau aufpassen und gegebenenfalls kurz vor <strong>de</strong>m Abspiel die Position dieser<br />
Spielerin peripher o<strong>de</strong>r durch gezieltes Hinsehen ausmachen, um ihren Pass auf die entsprechen<strong>de</strong><br />
Angreiferin spielen zu können. Oftmals wird die Information <strong>de</strong>s aktuellen<br />
Standorts auch von einer eigenen Hinterspielerin zugerufen. Die Zuspielerin muss zu<strong>de</strong>m<br />
in <strong>de</strong>r Lage sein, diese Hilfe umzusetzen.<br />
Auf höherem Könnensstand wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r Zuspielerin gezielte Täuschungshandlungen<br />
angewandt. Die Täuschung ist eine taktische Maßnahme, um <strong>de</strong>n sportlichen Gegner im<br />
Rahmen <strong>de</strong>r Wettkampfregeln durch Scheinhandlungen zu täuschen, über die eigenen Absichten<br />
im Unklaren zu lassen und ihn zu falschen Bewertungen und Entscheidungen zu<br />
veranlassen (vgl. Schnabel/Thiess 1993, 834). Täuschungshandlungen beziehen auch die<br />
Angreifer mit ein, die durch Lauftäuschungen – angetäuschte Antritte, plötzliche Richtungsän<strong>de</strong>rungen,<br />
usw. – und Sprungtäuschungen – sogenannte Stopps – die Blockspielerinnen<br />
zu falschen Entscheidungen zwingen sollen. Auch die Zuspielerin kann <strong>de</strong>n Gegner<br />
durch Körpertäuschungen zu Entscheidungsfehlern verleiten. Durch gezieltes Absenken<br />
<strong>de</strong>s Körpers täuscht sie einen langen Pass vor, durch Sprungpässe hält sie sich die Möglichkeit<br />
offen, in Form einer Finte selbst anzugreifen und/o<strong>de</strong>r durch anfängliches ausschließliches<br />
Einsetzen <strong>de</strong>r Außenangreiferinnen kann sie die gegnerischen Mittelblockspielerinnen<br />
dazu verleiten, bei <strong>de</strong>r Schnellangreiferin nicht mehr mitzuspringen, um diese<br />
dann vermehrt einzusetzen.<br />
In Zusammenhang mit <strong>de</strong>n Sprung- und Lauftäuschungen wird <strong>de</strong>r Block von <strong>de</strong>r Zuspielerin<br />
ausgespielt, <strong>de</strong>nn <strong>de</strong>r Block springt entwe<strong>de</strong>r im falschen Moment (meist zu früh)<br />
o<strong>de</strong>r am falschen Ort. Das geschieht im Rahmen von Angriffskombinationen mit unterschiedlich<br />
getimten Pässen, z.B. können <strong>de</strong>r Aufsteiger vorne mit <strong>de</strong>m Meterball vorne, <strong>de</strong>r<br />
2m-Schuss mit <strong>de</strong>m überspielten Schuss o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Aufsteiger über Kopf mit <strong>de</strong>m Meterball<br />
vorne o<strong>de</strong>r hinten kombiniert wer<strong>de</strong>n. Die Pässe sind so zusammengestellt, dass es immer<br />
einen Schnellangriff gibt (Pass <strong>de</strong>r ersten Welle) und einen Kombinationsball (Pass <strong>de</strong>r<br />
zweiten Welle). Die Kombinationen laufen so schnell hintereinan<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r so weit entfernt<br />
voneinan<strong>de</strong>r ab, dass die Blockspielerin mit <strong>de</strong>r Entscheidung für eine Möglichkeit, die<br />
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