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Katrin Meiershofer: Anforderungsprofil einer Zuspielerin Seite 106 Regel Alle angriffsbereiten Spielerinnen einsetzen und im Spiel halten Gezielt eine erfolgreiche Spielerin im Angriff einsetzen Versuchen, rechtzeitig die Ausgangsposition zu erreichen, um so spät wie möglich ihren Pass durch vorbereitende Bewegungen anzukündigen Zuspiel mit der höchsten Präzision ausführen Überschaubar, klar und ruhig zuspielen Das Zuspielkonzept kritisch überprüfen und gegebenenfalls ändern Einen eigenen Angriff (Zuspiel im Sprung) vortäuschen, um den Block zu binden Konsequent über eine Netzposition spielen und Positionswechsel beim Gegner beobachten Kombinationen vereinbaren und nur das zweite Tempo spielen Die lange Flugbahn suchen Schnelle Pässe auf die Außenpositionen spielen Ein kombinationsreiches Spiel oder Schnellangriffe über die Mitte planen Anzuwendende Situation Offenes Spiel, Beginn, bei erfolgreicher Spielanlage Bei engem Satzstand oder Rückstand Trifft auf jede Spielaktion zu!! Nach schlechter Annahme/Abwehr und engem Satzstand/Rückstand, um durch einen guten Pass einer Angreiferin mehr Chancen auf Erfolg zu eröffnen Bei eigener Unsicherheit und/oder Rückstand, um sich selbst und der Mannschaft wieder Selbstvertrauen und Ruhe zu geben oder die Aktion vor dem Zuspiel schnell und hektisch ist Wenn der Gegner sich auf ihr bisheriges Zuspiel einstellen konnte Wenn die Zuspielerin Vorderspielerin ist Wenn die Mittelblockerin eine Richtung bei der Bewegung bevorzugt oder eine Außenblockerin eine schlechte Blockspielerin (Größe oder Technik) ist; wenn eine schwache Blockspielerin spät ihre Blockposition verändert Wenn die Mittelblockspielerin grundsätzlich im 1. Tempo mit der Schnellangreiferin mitspringt Wenn die Mittelblockerin sich mit der Zuspielerin bewegt (so hat sie keine Zeit mehr, einen Doppelblock zu bilden) Bei Innenstartposition der Blockspielerinnen Bei Außenstartposition der Blockspielerinnen www.volleyball-training.de
Katrin Meiershofer: Anforderungsprofil einer Zuspielerin Seite 107 Tab. 3: Grundlegende Verhaltensregeln (eigene Darstellung, mod. n. Eichinger/Gasse/Niemczyk/Ziegler 1995, 14/15 und Meyndt/Beutelstahl 2001, 115) Über die Erarbeitung dieser Grundregeln lernt die Zuspielerin, zu erkennen, welcher Pass in welcher Situation der erfolgversprechenste ist, wann sie ihre effektivsten Angreiferinnen einsetzen muss, mit welchen Varianten der Gegner die größten Schwierigkeiten hat und wann sie eine Finte spielen kann. Es soll noch einmal darauf hingewiesen werden, dass diese Regeln situativ befolgt werden müssen, und nicht allgemein und prinzipiell gültig sind. Die Kunst einer guten Zuspielerin ist, die Regeln situativ richtig anwenden zu können, im Zusammenspiel mit Kreativität und einer kalkulierbaren Risikobereitschaft. Mit steigendem Spiel- und Lernniveau lernt die Zuspielerin, einerseits die Gegenspielerinnen – insbesondere die gegnerische Blockreihe – vor dem Spielzug zu analysieren und andererseits Blockbewegungen während des Spiels wahrzunehmen und entsprechend darauf zu reagieren. Den Block auszuspielen erfordert von der Zuspielerin eine enorme technische Sicherheit, ein sehr gutes peripheres Sehen und genügend Erfahrung, um das „Gesehene“ bewerten und die entsprechende Reaktion darauf umsetzen zu können. Die Möglichkeiten, den Block auszuspielen, sind sehr vielfältig. Die einfachste Form ist das Prinzip des langen Ballweges. Es besagt, dass die Zuspielerin den Pass wählt, der für die gegnerischen Mittelblockerin den weitesten Weg zum Blockort bedeutet. Dieses Prinzip ist sehr erfolgreich, wenn die Spielerin auf Position III zum Aufsteiger anläuft und abspringt und die gegnerische Mittelblockerin dadurch zum Block der Angreiferin bezwungen wird, die Zuspielerin dann aber den langen Pass auf die Außenposition spielt. Ein weiteres Prinzip, das ebenfalls schon sehr früh im Lernprozess angewendet werden kann und soll, ist das Angriffsspiel konsequent über sehr kleine oder bekannt schwache Blockspielerinnen aufzuziehen. Oft sind das Spielerinnen, die auf den Außenpositionen stehen (v.a. die Zuspielerinnen). Um ihren „Schwachpunkt“ nicht so einfach sichtbar zu machen, reagieren solche Mannschaften mit späten Positionswechseln am Netz. Das heißt, dass die schwache Blockspielerin nicht immer auf die gleiche Position wechselt (z.B. Posi- www.volleyball-training.de
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