6 Individualtaktik - Volleyball-Training.de
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Katrin Meiershofer: Anfor<strong>de</strong>rungsprofil einer Zuspielerin<br />
Seite 112<br />
6.2.5 Beurteilung <strong>de</strong>r gewählten Entscheidung<br />
Der motorische Vollzug sollte zu einer unmittelbaren Ergebnisbeurteilung führen. Die<br />
Zuspielerin analysiert die Ursache für Erfolg o<strong>de</strong>r Misserfolg <strong>de</strong>r Angreiferin direkt nach<br />
<strong>de</strong>m Spielzug. Die Informationen über die Ursache – schlechte Qualität <strong>de</strong>s Zuspiels, Angreiferfehler,<br />
Blocksituation, u.v.m. – wer<strong>de</strong>n bewertet und gespeichert. Sie dienen als<br />
Grundlage für die Vorüberlegungen vor <strong>de</strong>m nächsten Spielzug bzw. für die Aktion bei<br />
gleicher Aufstellung eine Rotation später. Diese Rückkopplung zum Gedächtnis ist gleichbe<strong>de</strong>utend<br />
mit einer praktischen Erfahrung. Es ist sehr wichtig, dass die Zuspielerin lernt,<br />
diese Informationen zu speichern und vor allem für an<strong>de</strong>re Aktionen und Spiele zu nützen.<br />
Eine gemeinsame Beurteilung nach <strong>de</strong>m Spiel anhand einer Vi<strong>de</strong>oaufzeichnung o<strong>de</strong>r eines<br />
Gesprächs mit <strong>de</strong>m Trainer wäre sinnvoll und wünschenswert. Es verbessert nicht nur das<br />
taktische Spiel <strong>de</strong>r Zuspielerin, son<strong>de</strong>rn auch die wichtige Verständigung zwischen ihr und<br />
<strong>de</strong>m Trainer.<br />
6.2.6 Zusammenfassung<br />
Die Entscheidung ist die tragen<strong>de</strong> Säule <strong>de</strong>r taktischen Fähigkeiten. Sie ist neben <strong>de</strong>r Technik<br />
<strong>de</strong>r wichtigste Faktor <strong>de</strong>r Spielfähigkeit <strong>de</strong>r Zuspielerin. „Je höher die Qualität und<br />
Quantität seiner Zuspielarten sind, <strong>de</strong>sto größer ist sein individualtaktischer Handlungsrahmen.<br />
Sein taktisches Wissen, seine physische und psychische Verfassung stellen individualtaktische<br />
Faktoren dar, <strong>de</strong>ren Qualität für die Erweiterung seines individualtaktischen<br />
Han<strong>de</strong>ls unabdingbar sind“ (Papageorgiou/Spitzley 2000, 112). Die Zuspielerin übernimmt<br />
die Kontrolle und Ausführung <strong>de</strong>r vom Trainer vorgegebenen taktischen Konzeption, soll<br />
aber mit Hilfe ihrer Intuition und Kreativität die taktischen Maßnahmen beim Spielaufbau<br />
<strong>de</strong>n situativen Erfor<strong>de</strong>rnissen anpassen o<strong>de</strong>r wechseln. „Eine i<strong>de</strong>ale Verknüpfung von vorgegebener<br />
Spielkonzeption und Spielkunst macht die sehr gute Zuspielerin aus“ (Schulz<br />
1995, 21).<br />
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