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Rahmenhygieneplan für Infektionsprävention in Heimen und ...

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Bayerischer <strong>Rahmenhygieneplan</strong> <strong>für</strong> <strong>Infektionsprävention</strong> <strong>in</strong> <strong>Heimen</strong><br />

Stand Dezember 2013<br />

9.1.7 Sanierung von Erregerträgern<br />

• Die Sanierung von MRSA-Trägern ist zwar epidemiologisch wünschenswert, kann jedoch<br />

nicht generell gefordert werden. Unter bestimmten Umständen werden die Kosten<br />

<strong>für</strong> Screen<strong>in</strong>g <strong>und</strong> Sanierung von der Kassenärztlichen Vere<strong>in</strong>igung übernommen:<br />

So muss der MRSA-Risikopatient <strong>in</strong> den letzten 6 Monaten stationär (zusammenhängend<br />

m<strong>in</strong>destens 4 Tage Verweildauer) behandelt worden se<strong>in</strong> <strong>und</strong> zusätzlich die folgenden<br />

Kriterien erfüllen:<br />

• Patient mit bekannter MRSA-Anamnese<br />

<strong>und</strong>/oder<br />

• Patienten mit zwei oder mehr der nachfolgenden Risikofaktoren:<br />

o Chronische Pflegebedürftigkeit (m<strong>in</strong>destens Stufe 1)<br />

o Antibiotika-Therapie <strong>in</strong> den zurückliegenden 6 Monaten<br />

o Liegende Katheter (z.B. Harnblasenkatheter, PEG-Sonde)<br />

o Dialysepflichtigkeit<br />

o Hautulcus, Gangrän, chronische W<strong>und</strong>e/n, tiefe Weichgewebe-Infektion/en<br />

• Sanierungshemmende Faktoren bestehen v. a. <strong>für</strong> Bewohner mit besiedelten chronischen<br />

W<strong>und</strong>en <strong>und</strong> dauerhaft <strong>in</strong>vasiven Maßnahmen (wie z. B. PEG, Harnwegskatheter<br />

oder Tracheostoma). Mehr als zwei Sanierungsversuche unter diesen Voraussetzungen<br />

s<strong>in</strong>d i. A. nicht s<strong>in</strong>nvoll. Hier sollte zuerst die W<strong>und</strong>heilung bzw. die Beseitigung<br />

der sanierungshemmenden Faktoren im Vordergr<strong>und</strong> stehen.<br />

• Die Entscheidung <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e Sanierungsbehandlung sollte nach Rücksprache mit dem<br />

behandelnden Arzt nach Abwägung der <strong>in</strong>dividuellen Gefährdung des Bewohners <strong>und</strong><br />

der epidemiologischen Gesamtsituation erfolgen <strong>und</strong> ausreichende Nachuntersuchungen<br />

e<strong>in</strong>schließen.<br />

• Zur Sanierung e<strong>in</strong>er nasalen MRSA-Besiedlung ist die Applikation von Mupiroc<strong>in</strong>®-<br />

Nasensalbe (dreimal täglich <strong>in</strong> beide Nasenvorhöfe) sowie ggf. Rachenspülungen (z.<br />

B. mit chlorhexid<strong>in</strong>haltigen Präparaten) zu empfehlen.<br />

Besiedelte <strong>in</strong>takte Haut (unter E<strong>in</strong>schluss der Haare) wird mit antiseptisch wirkenden<br />

Seifen <strong>und</strong> Lösungen mit nachgewiesener Wirksamkeit behandelt (tägliche Ganzkörperwaschung).<br />

Die Dauer der Behandlungsphase liegt i. d. R. zwischen 5 <strong>und</strong> 7 Tagen.<br />

Während des Sanierungszeitraums s<strong>in</strong>d Körperwäsche, Bettwäsche <strong>und</strong> persönliche<br />

Gegenstände (z. B. Zahnbürste, Kamm, Rasierapparat) täglich zu wechseln bzw. zu<br />

des<strong>in</strong>fizieren. Der E<strong>in</strong>satz von E<strong>in</strong>malartikeln (wie E<strong>in</strong>malzahnbürste oder E<strong>in</strong>malrasierer)<br />

ist zu bevorzugen.<br />

E<strong>in</strong>e regelmäßige (m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>mal tägliche) Wischdes<strong>in</strong>fektion aller bewohnernahen<br />

Handkontaktstellen mit e<strong>in</strong>em VAH-gelisteten Flächendes<strong>in</strong>fektionsmittel ist<br />

durchzuführen.<br />

• Die Kosten <strong>für</strong> die Kontrollabstriche werden von der KV übernommen, wenn sie nachfolgendem<br />

Schema folgen:<br />

1. Kontrollabstriche frühestens am 4. Tag nach Abschluss der Dekolonisierung („vorläufiger<br />

Sanierungserfolg“)<br />

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