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2 SIMPLEX – VERFAHREN 26<br />

Seite b q − b i wird dadurch nichtnegativ. Die Zeile q selbst bleibt unverändert, bekommt aber<br />

eine zusätzliche Variable y m+1 ≥ 0. Damit ergibt sich das Problem<br />

min c T x +My m+1<br />

n∑<br />

(a qj − a ij )x j −y q +y i = b q − b i ≥ 0, i ≠ q,<br />

j=1<br />

n∑<br />

a qj x j −y q +y m+1 = b q > 0,<br />

j=1<br />

x j ≥ 0, y i , y q , y m+1 ≥ 0<br />

(2.6.2)<br />

Die Matrix mit den Spalten zu den Indizes J = {n+1, . . . , n+m+1}\{n+q} bildet eine zulässige<br />

Basis aus Einheitsvektoren mit Basislösung ¯x = 0, ȳ q = 0, ȳ i = b q −b i ≥ 0 (i ≠ q), ȳ m+1 = b q > 0.<br />

Wenn dann im Optimum (ˆx T , ŷ T ) die Zusatzvariable verschwindet, ŷ m+1 = 0, hat man natürlich<br />

auch eine Lösung des Ausgangsproblems gefunden. Im umgekehrten Fall ist allerdings nicht<br />

klar, ob nur M zu klein gewählt wurde, oder ob das Ausgangsproblem inkonsistent ist. Die<br />

Zwei-Phasen-Methode bietet hier eine verläßlichere Entscheidung.<br />

Beispiel 2.6.1 Beim folgenden Problem (LP2), einschließlich Schlupfvariablen,<br />

min 2x 1 −3x 2<br />

−2x 1 +3x 2 −y 1 = 5<br />

−x 1 +2x 2 −y 2 = 2<br />

−x 1 −2x 2 −y 3 = −6<br />

tritt das größte Element von b in der ersten Zeile auf. Subtraktion der übrigen Zeilen von der<br />

ersten und Einführung der Zusatzvariablen y 4 führt auf das folgende zulässige Tableau ¯H. Die<br />

Kosten für die Steuerzeile sind γ T = (c T , 0 T , M) − Me T q H, es wird also das M-fache der q-ten<br />

Gesamtzeile vom Zielvektor subtrahiert. Das M in der letzten Spalte hebt sich dabei auf.<br />

−5M 2 + 2M −3 − 3M M 0 0 0<br />

5 −2 3 −1 0 0 1<br />

3 −1 1 −1 1 0 0<br />

11 −1 5 −1 0 1 0<br />

→<br />

5 0 0 −1 0 0 M + 1<br />

5/3 −2/3 1 −1/3 0 0 1/3<br />

4/3 −1/3 0 −2/3 1 0 −1/3<br />

8/3 7/3 0 2/3 0 1 −5/3<br />

Der Wert von M ≥ 0 wurde nicht festgelegt, er war hier unwichtig. Nach einem Schritt ist die<br />

Zusatzvariable eliminiert und das Verfahren läßt sich mit der verkleinerten Tabelle fortsetzen.<br />

2.7 Ausgeartete Ecken und praktische Aspekte<br />

Die Steuerung beim Simplexverfahren erfolgt allein über die (Indexmenge der) Basen. Da zu einer<br />

ausgearteten Basislösung verschiedene Basen gehören, kann es vorkommen, dass das Verfahren<br />

zwar die Basis wechselt, aber in der gleichen Basislösung verharrt. Dann besteht auch die Gefahr,<br />

dass das Verfahren (bei unveränderter Pivotwahl) zu einer früheren Basis zurückkehrt und<br />

dann in dieser Schleife gefangen bleibt (”Kreisen” beim Simplexverfahren). Dieses Problem kann<br />

insbesondere bei Restriktionen mit kleinen ganzzahligen Koeffizienten wie im Beispiel 2.5.2 auftreten.<br />

Im Verfahren sind ausgeartete Ecken daran zu erkennen, dass das Minimum in Schritt 5

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