Skript
Skript
Skript
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
3 KONVEXE GEOMETRIE 42<br />
c) O + (X) ist spitz, wenn L(X) = kern(A) = {0}.<br />
d) Bedeutung für (LP1), min{c T x : x ∈ X}: Für nichttriviales c ∈ −O + (X) ist (LP) unbeschränkt,<br />
denn da dann mit ¯x ∈ X auch x = ¯x − λc ∈ X ∀λ ≥ 0 ist und c T (¯x − λc) = c T¯x − λ‖c‖ 2 , folgt<br />
inf{c T (¯x − λc) : λ ≥ 0} = −∞.<br />
Beispiel 3.4.8 Zum Beispiel 3.4.4 ist der Ausdehnungskegel O + (X) durch das homogene System<br />
⎛ ⎞<br />
−1 1<br />
−1 −1<br />
⎜<br />
⎝ 0 −1<br />
⎟<br />
⎠ y ≥ 0<br />
1 −2<br />
bestimmt. Dieses entspricht den Bedingungen y 1 ≤ y 2 ≤ 0, y 2 ≤ −y 1 , y 2 ≤ y 1 /2. Also kommt<br />
nur y 1 ≤ 0 in Frage und es bleiben nur y 1 ≤ y 2 ≤ 1 2 y 1. Das sind die Bedingungen zu A (L) y ≥ 0<br />
mit L = {1, 4}. Die beiden homogenen Lösungen zu a (j)T y (j) = 0, j ∈ L, erzeugen diesen Kegel<br />
( ) ( )<br />
−1 −2<br />
O + (X) = keg{y (1) , y (4) } = keg{ , }.<br />
−1 −1<br />
Im zentralen Dekompositionssatz wird der Ausdehnungskegel benötigt, um Theorem 3.3.7<br />
für unbeschränkte Polyeder zu ergänzen. Bisher ist aber nur die implizite Beschreibung von<br />
O + (X) aus Satz 3.4.7 durch das homogene Ungleichungssystem bekannt, unklar ist auch, ob<br />
eine endliche Erzeugermenge für ihn existiert.<br />
Satz 3.4.9 Der konvexe Kegel K := {x ∈ R n : Ax ≥ 0}, A ∈ R m×n , ist endlich erzeugt.<br />
Beweis Der Nachweis, dass K := {x : Ax ≥ 0} endlich erzeugt ist, wird über die Behauptung geführt,<br />
dass mit einem linearen Unterraum U ⊆ R n auch der Schnitt U ∩ R n + endlich erzeugt ist.<br />
a) Spezialfall: Y := Kern(B) ∩ R m + = {x : Bx = 0, x ≥ 0} ist endlich erzeugt. Durch eine Homogenisierung<br />
betrachtet man den kompakten Schnitt<br />
M := Y ∩ H(1l, 1) = Kern(B) ∩ R m + ∩ H(1l, 1) = Kern(B) ∩ ∆ m .<br />
Dabei ist ∆ m kompakt, also auch M (≠ ∅ oBdA). Daher ist M ein Polytop (Satz 3.4.2), ist also Hülle<br />
seiner endlichen Eckenmenge E(M), M = konv(E(M)). Durch Streckung von M bekommt man Y zurück:<br />
Y = R + M = keg(E(M)) ist endlich erzeugt.<br />
b) Anwendung für Y := AK ⊆ R m + : Jeder lineare Unterraum, auch U := Bild(A) = AR n = {Ax :<br />
x ∈ R n }, ist Kern einer linearen Abbildung, U = Kern(B). Nach Teil a) ist Y endlich erzeugt, daher<br />
existieren y (j) = Ax (j) ∈ U, j = 1, . . . , k, mit<br />
Y = U ∩ R m + = keg(y (1) , . . . , y (k) ) = keg(Ax (1) , . . . , Ax (k) ).<br />
Außerdem sei Kern(A) = span(z (1) , . . . , z (l) ). Für x ∈ K ist y := Ax ∈ Y und es gilt:<br />
y = Ax =<br />
k∑<br />
λ j Ax (j) , (λ j ) ≥ 0 ⇐⇒ A(x −<br />
j=1<br />
k∑<br />
λ j x (j) ) = 0.<br />
j=1<br />
} {{ }<br />
∈Kern(A)