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3 KONVEXE GEOMETRIE 34<br />

In Satz 3.2.9 liegt also p M (x) für x /∈ M in der Stützmenge der dort zur abgeschlossenen(!) Menge<br />

M konstruierten Stützebene H. Diese trennt den Punkt x von der Menge M. Eine entsprechende<br />

Aussage gilt für beliebige disjunkte, konvexe Mengen.<br />

Definition 3.2.12 Zur Lage einer Hyperebene H = H(a, α) relativ zu nichtleeren Mengen<br />

M, N ⊆ R n verwendet man folgende Begriffe.<br />

H trennt M und N, wenn M ⊆ H ⊖ , N ⊆ H ⊕ (bzw.umgekehrt)<br />

H trennt M und N echt, wenn M ⊆ H ⊖ , N ⊆ H + (bzw.umgekehrt)<br />

H trennt M und N strikt, wenn M ⊆ H − , N ⊆ H + (bzw.umgekehrt)<br />

H trennt M und N stark, wenn für ein ɛ > 0 gilt<br />

a T x ≤ α − ɛ < α + ɛ ≤ a T y ∀x ∈ M, y ∈ N.<br />

Mit Satz 3.2.9 kann direkt eine Hyperbene konstruiert werden, die einen Punkt x ∉ ¯M außerhalb<br />

einer konvexen Menge von dieser strikt trennt. Etwas schwieriger wird der Nachweis, wenn x auf<br />

dem Rand von M liegt, die trennende Ebene ist dann eine Stützebene.<br />

Satz 3.2.13 Die nichtleere Menge M ⊆ R n sei konvex.<br />

a) Ist M abgeschlossen und x /∈ M, dann existiert eine Hyperebene mit M ⊆ H − (a, α), x ∈<br />

H + (a, α), d.h.,<br />

∀y ∈ M : a T y < α < a T x.<br />

b) Wenn x Randpunkt von M, x ∈ ¯M \ M, ◦ ist, existiert eine Hyperebene H mit x ∈ H, M ⊆ H ⊖ .<br />

Beweis a) In Satz 3.2.9 ist a := x − p M (x) ≠ 0. Mit ŷ = p M (x) gilt für alle y ∈ M nach (3.2.3)<br />

0 ≥ a T (y − ŷ) = a T (y − x + a) = a T y − a T x + ‖a‖ 2 ⇐⇒ a T x ≥ a T y + ‖a‖ 2 .<br />

Durch die Wahl α := a T x − 1 2 ‖a‖2 geht die Hyperebene H(a, α) genau durch den Mittelpunkt (x + ŷ)/2<br />

und trennt x strikt von M:<br />

a T x > a T x − 1 2 ‖a‖2 = α ≥ a T y + 1 2 ‖a‖2 > a T y ∀y ∈ M.<br />

b) Da x Randpunkt von M ist, existiert eine Folge (x (j) ) mit x (j) /∈ ¯M und x = lim j→∞ x (j) . Zu jedem<br />

dieser x (j) existiert nach Teil a) eine strikt trennende Hyperebene H(a (j) , α j ). Normiert man abweichend<br />

von Teil a) durch ‖a (j) ‖ = 1, ist diese Folge (a (j) ) beschränkt und besitzt daher eine konvergente Teilfolge<br />

Mit diesem a gilt ∀y ∈ M, dass<br />

lim<br />

k→∞ a(j k) = a, ‖a‖ = 1.<br />

a (j k) T y < a (j k) T x (j k)<br />

↓<br />

↓<br />

a T y ≤ a T x<br />

für k → ∞.<br />

Dies bedeutet aber gerade y ∈ H ⊖ (a, x) ∀y ∈ M.

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