Ein Jahrbuch für das Land 2012 - Ministerium für Infrastruktur und ...
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EER <strong>2012</strong><br />
Mühlen <strong>und</strong> technische Denkmäler<br />
Rock wird Bock – Paltrockmühle Oppelhain<br />
12<br />
Seit über 400 Jahren<br />
gibt es in Oppelhain<br />
Wind- <strong>und</strong> Wassermühlen.<br />
<strong>Ein</strong>e Paltrockwindmühle<br />
ist heute<br />
<strong>das</strong> Wahrzeichen des<br />
Ortes.<br />
Noch ist <strong>das</strong> Holz der<br />
Außenhaut hell, <strong>das</strong><br />
r<strong>und</strong>e F<strong>und</strong>ament aus<br />
Klinkern sieht frisch<br />
aufgemauert aus. Dieser r<strong>und</strong>e Mauerrock übernimmt<br />
die Funktion des Bocks bei der Bockwindmühle <strong>und</strong><br />
ist der einzig feste Teil der Mühle. Alt aber ist der metallene<br />
Zahnkranz, auf dem sich der hölzerne Mühlenbau<br />
dreht. Alt ist die Kette hinauf zum Windrad <strong>und</strong> alt<br />
ist auch die Technik im Inneren: der Mahlgang, die beiden<br />
Schrotgänge, der Walzenstuhl, die Quetsche <strong>und</strong><br />
ein Sechskantsichter. Die Produktion von Futterschrot<br />
wurde 1958 eingestellt. Die Mühle stand baufällig in<br />
Grassau <strong>und</strong> wären die Oppelhainer Mühlenfre<strong>und</strong>e<br />
nicht gewesen, so wäre sie schon in sich zusammengesunken.<br />
So hat sie in Oppelhain ihre Auferstehung<br />
erlebt.<br />
Ursprünglich kam sie als Bockwindmühle 1832 vom<br />
pommerschen Königsberg nach Grassau. 1922 wurde<br />
sie vom Müllermeister Neumann gekauft, der sie<br />
1934 zur Paltrockmühle umbauen ließ. Dabei wurde<br />
<strong>das</strong> Mühlengebäude auf einen Rollenkranz gelegt.<br />
Durch diese bauliche Veränderung konnte die Mühle<br />
vergrößert werden <strong>und</strong> mehr Maschinen beziehungsweise<br />
Mahlgänge aufnehmen. Nach Sturmschäden<br />
mussten 1941 größere Reparaturarbeiten vorgenommen<br />
werden. Seit 1958 steht sie still. 1997 kaufte<br />
die Gemeinde Oppelhain die nun baufällige Paltrock -<br />
mühle. Mit Unterstützung des Fallschirmjägerbataillons<br />
<strong>und</strong> der Agrargenossenschaft Oppelhain wurde 1998<br />
mit den Rückbauarbeiten in Grassau begonnen <strong>und</strong> im<br />
Juli 2000 erfolgte der Wiederaufbau in Oppelhain. Im<br />
Mai 2001 fand die feierliche <strong>Ein</strong>weihung statt. Gleich<br />
neben der Mühle stehen zwei Pechofenmodelle. Früher<br />
wurde <strong>das</strong> hergestellte Pech zum Schmieren der<br />
Holzachsen an Fuhrwerken benötigt. Heute findet an<br />
der Paltrockmühle zweimal im Jahr der Oppelhainer<br />
Mühlenmarkt, mit bäuerlichem Markttreiben <strong>und</strong> traditionellem<br />
Handwerk r<strong>und</strong> um die Mühle, statt. Inzwischen<br />
wird mit dem Besuch von auswärts nicht nur die<br />
Mühle, sondern auch <strong>das</strong> benachbarte Tiergehege an<br />
der Streuobstwiese <strong>und</strong> der Kräutergarten (verschiedene<br />
Wild-, Heil- <strong>und</strong> Gewürzkräuter) mit den Mühlenmodellen<br />
besichtigt.<br />
Paltrockmühle Oppelhain<br />
Adresse<br />
Telefon<br />
Öffnungszeiten<br />
Gemeinde Rückersdorf<br />
Hauptstraße 57<br />
03238 Oppelhain<br />
035325 / 570<br />
März bis Oktober<br />
Sonnabend 15 –17 Uhr,<br />
Sonntag / Feiertag: 14–16 Uhr<br />
Ansprechpartner:<br />
Hans-Jörg Feller: 0163 / 766 36 58