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Ein Jahrbuch für das Land 2012 - Ministerium für Infrastruktur und ...

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OSL <strong>2012</strong><br />

Mühlen <strong>und</strong> technische Denkmäler<br />

Unterm Rad – Holländermühle Dörrwalde<br />

18<br />

Die 188 Dörrwalder sind stolz<br />

auf ihre 1997 restaurierte Holländermühle.<br />

Im „Café zur<br />

Müh le“ können Touristen nicht<br />

nur zum Mühlentag schlemmen.<br />

Auch Führungen durch<br />

<strong>das</strong> Innere der Holländermühle<br />

werden hier von Mühlenwirtin<br />

Johanna Lehnigk vermittelt.<br />

Seit 1542 drehen sich die<br />

Windmühlenflügel in dem über<br />

600 Jahre alten Dorf, <strong>das</strong> 1410<br />

erstmals urk<strong>und</strong>lich erwähnt<br />

wurde.<br />

Die seit 1767 in Dörrwalde<br />

geführte Schulchronik belegt,<br />

<strong>das</strong>s am 2. Juli 1844 im Dorf<br />

ein verheerender Brand ausbrach, der die Mühle, seinerzeit<br />

noch eine Bockwindmühle, völlig zerstörte. Der<br />

damalige Besitzer ließ eine neue moderne Holländermühle<br />

am jetzigen Standort errichten. Diese konnte<br />

bereits 1845 in Betrieb genommen werden. 1899 übernahm<br />

der Müllergeselle Heinrich Drosch die Mühle.<br />

Er musste sich hoch verschulden, um <strong>das</strong> Bauwerk,<br />

welches in den folgenden Jahren noch mehrere Male<br />

stark beschädigt wurde, wieder instand zu setzen. Der<br />

Wiederaufbau kostete mehr als tausend Reichsmark<br />

<strong>und</strong> die Schulden sind wohl nie vollständig beglichen<br />

worden. Um auch bei Windstille wetterunabhängig Korn<br />

mahlen zu können, ließ der Müller 1910 eine Dampfmaschine<br />

zum Antrieb der Mahlsteine bauen. Seit<br />

Anschluss des Dorfes Dörrwalde an die elektrische<br />

Stromversorgung im Jahr 1923 übernahm ein Elektromotor<br />

diese Aufgabe. Das hatte zur Folge, <strong>das</strong>s die<br />

Flügel, die ja nun gar nicht mehr gebraucht wurden,<br />

aufgr<strong>und</strong> mangelnder Wartung <strong>und</strong> Reparatur in den<br />

darauffolgenden Jahrzehnten immer mehr verfielen.<br />

Von 1947 bis Ende 1960 hat Franz Biegel als Pächter<br />

in der Dörrwalder Mühle Roggen, Weizen <strong>und</strong> andere<br />

Getreidearten zu feinstem Mehl gemahlen. Wegen des<br />

zunehmenden Verschleißes der Mühle konnte danach<br />

in Regie des ortsansässigen <strong>Land</strong>wirtschaftsbetriebs<br />

nur noch Schrot zu Futterzwecken gemahlen werden.<br />

1985 musste der Betrieb dann endgültig eingestellt<br />

werden.<br />

1990 erwarb ein neuer Eigentümer die einmalige<br />

Rarität von einem Nachkommen des Müllers Heinrich<br />

Drosch. Die Holländermühle von Dörrwalde wurde endlich<br />

neu aufgebaut <strong>und</strong> liebevoll restauriert. 1997 erhielt<br />

sie einen neuen Kopf mit Flügeln. Auch die anderen<br />

beiden Gebäude wurden historisch korrekt wiederhergestellt.<br />

Neben der Holländermühle gibt es im Ort eine Heimatstube.<br />

Auch die kleine Kirche, deren Turm zurzeit<br />

erneuert wird, ist ein lohnenswertes Ziel.<br />

Café „Zur Mühle“<br />

Adresse<br />

Telefon<br />

Johanna Lehnigk<br />

Mühlenstraße 7<br />

01983 Großräschen OT Dörrwalde<br />

035753 / 128 23

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