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Landtag Brandenburg P-AIL 5/43 S. 11<br />

Ausschuss <strong>für</strong> <strong>Infrastruktur</strong> <strong>und</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> 27.11.2012<br />

43. (öffentliche Sitzung) Stenogr. Dienst/bl-wz<br />

Insofern wäre eine finanzielle Unterstützung von dem einen oder anderen Regionalbahn-<br />

oder Regionalexpress-Projekt aus Berlin heraus erwünscht <strong>und</strong> nicht, dass<br />

Brandenburg nach Berlin hineinfährt <strong>und</strong> das auch noch bezahlen muss.<br />

Die Raumentwicklung in Brandenburg sollte sich am europäischen Konzept orientieren<br />

<strong>und</strong> die Region in der Entwicklung berücksichtigen. Das geschieht leider nicht im<br />

erforderlichen Maß. Demzufolge konzentriert sich der Landesnahverkehrsplan auf die<br />

europäischen Korridore. Dies ist auch richtig, dennoch benötigen wir nicht ausschließlich<br />

die Radialverbindung mit Berlin in der Mitte, sondern auch Tangentialverbindungen<br />

im Land, die die Regionen stärken. Wenn es nicht überall Eisenbahnverkehr<br />

gibt, ist es sicherlich logisch, ein wenig nach den landesbedeutsamen, im Landesnahverkehrsplan<br />

angedachten Buslinien zu fragen; denn diese hätten durchaus<br />

Wirkungsmöglichkeiten <strong>und</strong> könnten das eine oder andere Angebot unterbreiten.<br />

Des Weiteren ist der Schienenpersonenfernverkehr sehr wichtig; denn mit dem Nahverkehr<br />

sind die derzeit existenten Linien nicht auf Dauer fahrgastfre<strong>und</strong>lich zu realisieren.<br />

Wir haben auf langen Entfernungen im Regionalverkehr entsprechend lange<br />

Fahrzeiten, die sich nicht ausschließlich durch Haltepunktschließungen kompensieren<br />

lassen. Die Eisenbahn- <strong>und</strong> Verkehrsgewerkschaft hat diesbezüglich die Einführung<br />

interregionaler Verbindungen im Fernverkehr gefordert. Es wäre begrüßenswert,<br />

wenn unsere Landesregierung gemäß Artikel 87e Absatz 4 GG hier ein wenig<br />

stärker gegenüber dem B<strong>und</strong> agieren würde. Darin heißt es:<br />

„Der B<strong>und</strong> gewährleistet, dass dem Wohl der Allgemeinheit, insbesondere den Verkehrsbedürfnissen,<br />

beim Ausbau <strong>und</strong> Erhalt des Schienennetzes der Eisenbahnen<br />

des B<strong>und</strong>es sowie bei deren Verkehrsangeboten auf diesem Schienennetz, soweit<br />

diese nicht den Schienenpersonennahverkehr betreffen, Rechnung getragen wird.<br />

Das Nähere wird durch B<strong>und</strong>esgesetz geregelt.“<br />

Auf dieses Gesetz warten wir nun schon seit Dezember 1993.<br />

Die SPNV- <strong>und</strong> ÖPNV-Angebote in Richtung Polen sind zu gering. In dem Landesnahverkehrsplan<br />

haben unter anderem die Beziehungen zwischen Zielona Góra <strong>und</strong><br />

Cottbus keinen Eingang gef<strong>und</strong>en. Dabei ist es bedauerlich, dass auf zwei Partnerstädte<br />

keine Rücksicht genommen wird.<br />

Auch die derzeit in Brandenburg praktizierte Ausschreibungspraxis <strong>für</strong> die Wojewodschaften<br />

in Polen ist keine Alternative; denn diese haben eigene Eisenbahnverkehrsunternehmen<br />

<strong>und</strong> sind gemäß EU-Verordnung 1370/2007 in der Lage, inhouse zu<br />

vergeben. Insofern sollte die Haltung des Landes noch einmal geprüft werden.<br />

Zum bereits angesprochenen Thema Flughafen BER möchte ich insbesondere hinsichtlich<br />

Polen noch Folgendes ergänzen: Mehr als 1 Million der Berliner Fluggäste<br />

kamen im vergangenen Jahr aus Polen. Mit der Öffnung des BER wird dies sicherlich<br />

nicht weniger. Jedoch sind die Verbindungen im öffentlichen <strong>und</strong> im Schienenpersonennahverkehr<br />

da<strong>für</strong> auf keinen Fall ausreichend.

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