download - Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft
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Landtag Brandenburg P-AIL 5/43 S. 21<br />
Ausschuss <strong>für</strong> <strong>Infrastruktur</strong> <strong>und</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> 27.11.2012<br />
43. (öffentliche Sitzung) Stenogr. Dienst/bl-wz<br />
Nach Aufgabe dieses St<strong>und</strong>entaktes ist die Zahl der Reisenden, wie ich jetzt aus<br />
dem Landesnahverkehrsplan ersehe, auf 150 pro Tag gefallen. In diesem Zusammenhang<br />
schließe ich mich dem an, was Herr Professor Conraths sagte. Auch wir<br />
hinterfragen die Zahlen, die im Landesnahverkehrsplan hinsichtlich der Reisenden<br />
angegeben werden, <strong>und</strong> hätten gern gewusst, auf welcher Basis diese ermittelt wurden.<br />
Ein weiterer Punkt ist <strong>für</strong> uns die Finanzierung des Schienenpersonennahverkehrs<br />
durch Berlin. Wie hier schon mehrfach festgestellt wurde, führen viele Bahnlinien<br />
durch Berlin. Dass Berlin <strong>für</strong> Brandenburg ein zentraler Verkehrspunkt ist, ergibt sich<br />
zum einen aus der Historie des Bahnnetzes, <strong>und</strong> zum anderen ist es logisch, da Berlin<br />
in der Mitte Brandenburgs liegt <strong>und</strong> wichtige Funktionen erfüllt. Viele Arbeitsplätze<br />
<strong>für</strong> Brandenburger sind in Berlin; Berlin hat auch Einkaufs- <strong>und</strong> Kulturfunktionen.<br />
Auch insoweit besteht also ein Bedarf. Allerdings nutzen die Bahnlinien, die durch<br />
Berlin geführt werden, auch der Berliner Bevölkerung <strong>und</strong> gewährleisten, in dem flächenmäßig<br />
großen Berlin - die Ost-West-Ausdehnung beträgt 45 km, die Nord-Süd-<br />
Ausdehnung 38 km -, schnell von einem Ort zum anderen zu gelangen. Für uns stellt<br />
sich die Frage, inwieweit sich Berlin an der Finanzierung dieser Linien beteiligt. Wir<br />
haben eigentlich keine Informationen darüber <strong>und</strong> haben Zweifel, dass dies ausreichend<br />
geschieht. Zum Beispiel ist in dem Landesnahverkehrsplan auch die Linie<br />
RB 9, die eigentlich nur innerhalb Berlins zum Flughafen verkehrt, dargestellt. Natürlich<br />
kann man sagen, dass die Brandenburger auf sie umsteigen, um zum Flughafen<br />
zu gelangen; aber letztendlich verkehrt sie in Berlin.<br />
In diesem Zusammenhang kam mir ein Gedanke. Das Land Brandenburg strebt ja<br />
an, mit Berlin zusammenzuarbeiten. Es gibt eine gemeinsame Landesplanungsbehörde.<br />
Vielleicht wäre es eine gute Sache, einen Landesnahverkehrsplan gemeinsam<br />
mit Berlin aufzustellen.<br />
Die wesentlichen Punkte sind von meiner Seite gesagt. Ich will noch kurz Folgendes<br />
anführen: Wenn gesagt wird, in 24 Abschnitten hätten sich Verbesserungen im<br />
Schienennetz ergeben <strong>und</strong> in sieben Abschnitten nicht, dann ist das <strong>für</strong> mich kein<br />
Erfolg, sondern bedeutet eine schlechte Instandhaltung der sieben Abschnitte, in denen<br />
sich der Verkehr verschlechtert hat. Wenn man sich den Landesnahverkehrsplan<br />
ansieht, stellt man fest, dass gerade die bedrohten Linien von vielen Langsamfahrstrecken<br />
<strong>und</strong> von Mängeln am Schienennetz geprägt sind, sodass der Verkehr<br />
dort nicht zügig stattfinden kann.<br />
Zum Abschluss möchte ich von den anderen Punkten, die uns wichtig sind, noch einen<br />
nennen <strong>und</strong> auf die Beteiligung, auf den Dialog, eingehen. Wir sehen es auch<br />
so, dass ein wirklicher Dialog nicht stattfand. Da<strong>für</strong> hätte nämlich zu Anfang dieses<br />
Dialogs ein Entwurf des Landesverkehrsplans vorliegen müssen. So gab es verschiedene<br />
Spekulationen über Stilllegungen in der Presse, die Herr Vogelsänger in<br />
der ersten Regionalkonferenz entkräften konnte. Das heißt, die Diskussion beruhte<br />
zunächst nicht auf sachlicher Gr<strong>und</strong>lage, sondern auf Spekulation <strong>und</strong> Gerüchten,<br />
<strong>und</strong> erst in den Regionalkonferenzen wurden die Beteiligten über konkrete Vorhaben<br />
informiert. Daher konnten sie sich nicht vorbereiten.