Jahrbuch_2014.pdf - Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft
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Landkreis Potsdam-Mittelmark<br />
EUROPÄISCHE UNION<br />
Europäischer <strong>Landwirtschaft</strong>sfonds<br />
<strong>für</strong> die Entwicklung des<br />
ländlichen Raums<br />
Kunst des Weglassens – Webhof Geltow<br />
Die Kunst des Weglassens war das Motto von Henni<br />
Jaensch-Zeymer, in deren Geist in Geltow die Tradition<br />
der Bauhausschule fortgeführt wird. Als neue Wirkungsstätte<br />
<strong>für</strong> die bereits seit 1927 bestehende Handweberei<br />
gründete die Künstlerin 1939 den Webhof in<br />
Geltow. Auszeichnungen <strong>und</strong> Anerkennung erhielt<br />
Henni Jaensch-Zeymer immer wieder <strong>für</strong> ihre Arbeit:<br />
1949 den Titel Kunstschaffende im Handwerk, 1950<br />
das Gütesiegel zur Anerkennung des Handwerks, das<br />
an renommierte Kunsthandwerker der damaligen DDR<br />
verliehen wurde. Neben Henni Jaensch-Zeymer erhielt<br />
es zum Beispiel die Keramikerin Hedwig Bollhagen, mit<br />
der sie fre<strong>und</strong>schaftlich verb<strong>und</strong>en war. 1955 wurde<br />
sie Mitglied im Verband Bildender Künstler. 1964 erhielt<br />
sie das Qualitätsprädikat „Gute Form“ <strong>für</strong> die von<br />
ihr entworfene Elde-Tischdecke. Die Handweberei<br />
blieb auch zu DDR-Zeiten vollständig privat. Annemarie<br />
Schünemann war seit den Vierzigerjahren rechte<br />
Hand <strong>und</strong> zweite Meisterin im Betrieb. Ihre Tochter,<br />
Ulla Schünemann, die heutige Inhaberin, wuchs selbst<br />
auf dem Webhof auf <strong>und</strong> führt den Betrieb als Meisterin<br />
ihres Handwerks im Sinne<br />
der Gründerin seit 1987.<br />
Nach 1990 wurde zusätzlich<br />
das Aktive Museum<br />
ins Leben gerufen, um<br />
den Betrieb zu erhalten.<br />
Mit den Jahren setzen<br />
sich die Produkte wieder mehr <strong>und</strong> mehr durch, sodass<br />
sich der Betrieb wieder selbst trägt. Der Webhof ist<br />
eine denkmalgeschützte Anlage <strong>und</strong> wird als Familienbetrieb<br />
geführt. Gearbeitet wird an 16 originalen Webstühlen<br />
aus aller Welt. Sie dienten in den vergangenen<br />
200, teilweise 300 Jahren vielen Generationen von<br />
Handwebern <strong>und</strong> sind seit 1939 in Geltow, in der wohl<br />
größten <strong>und</strong> ältesten produzierenden Handweberei<br />
Deutschlands. Das Aktive Museum pflegt die traditionelle<br />
Kunst der Handweberei. Besucher können beim<br />
Entstehen der Stoffe zusehen, Webstühle <strong>und</strong> Materialien<br />
kennenlernen. Die Handweberinnen geben gern<br />
Auskunft. Individuelle Webkurstermine gibt es auf Anfrage.<br />
Ob Tischwäsche aus Leinen, weiche Schals aus<br />
reiner Seide oder individuell angefertigte Bekleidung,<br />
man kann sich sein Lieblingsstück aussuchen.<br />
Handweberei Henni Jaensch-Zeymer<br />
Adresse: Inhaberin Ulla Schünemann<br />
Am Wasser 19<br />
14548 Schwielowsee OT Geltow<br />
Telefon: 03327 / 552 72<br />
Fax: 03327 / 562 89<br />
E-Mail: nachricht@handweberei-geltow.de<br />
Internet: www.handweberei-geltow.de<br />
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