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mpg_journal_13.pdf - 5 MB - Max-Planck-Gymnasium

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Aktuelles<br />

Schü ler dasselbe Niveau erreichen,<br />

d.h. dieselbe Klassenarbeit schreiben,<br />

oder kann auch hier differenziert<br />

werden?<br />

Im zweiten, eher praktischen Teil seiner<br />

Vorträge erläuterte Prof. Hoff -<br />

meister an Hand konkreter Beispiele<br />

aus verschiedenen Fächern, wie wir<br />

mit Unterschieden in unserem Berufs -<br />

alltag umgehen können.<br />

In der pädagogisch didaktischen Lite -<br />

ratur wird unterschieden bezüglich<br />

- der Aufgaben (z.B. Anzahl an Auf ga -<br />

ben, Menge an Zeit)<br />

- der Lernvoraussetzungen (z.B. leis -<br />

tungs abhängig, interessenbezogen)<br />

- der Sozialformen (z. B. Gruppen ar -<br />

beit, Einzelarbeit)<br />

- der Inhalte (z. B. unterschiedliche<br />

Schwer punkte, unterschiedliche<br />

Auf ga ben stellungen).<br />

Grundsätzlich muss sich der Lehrer<br />

ent scheiden, ob alle Schüler dasselbe<br />

Ziel mit unterschiedlich gestalteten<br />

Hilfs mitteln oder Hilfestellungen erreichen<br />

sollen oder ob die Schüler in<br />

unterschiedliche Niveaustufen eingeteilt<br />

werden und verschiedene Ziele<br />

haben.<br />

Konkret heißt dies im ersten Fall für<br />

das Fach Latein, dass alle Schüler<br />

denselben Text übersetzen, aber un -<br />

ter schiedliche Hilfestellungen, z.B.<br />

Wortangaben und grammatikalische<br />

Er läuterungen bekommen; im zweiten<br />

Fall kann dies beispielsweise für das<br />

Fach Mathematik bedeuten, dass<br />

Schüler der Niveaustufe 1 die Auf ga -<br />

be 1a, Schüler der Niveaustufe 2 die<br />

Aufgaben 1a und b und Schüler der<br />

Niveaustufe 3 die Aufgaben 1 a bis c<br />

lösen müssen.<br />

Nach den interessanten Vorträgen ar -<br />

beiteten die Kollegen in fachspezifischen<br />

Kleingruppen mit der Aufga -<br />

ben stellung, für eine Stillarbeit ein<br />

binnendifferenziertes Angebot auf drei<br />

oder vier Niveaustufen zu gestalten.<br />

Das Material, z. B. die Lektion 22 in<br />

Latein oder die Einführung des Bruch -<br />

rechnens im Fach Mathematik, konnte<br />

auf zweifache Weise bearbeitet<br />

wer den: Entweder wurde das Material<br />

verändert, indem Vereinfachungen<br />

vorgenommen wurden, oder es wurden<br />

mehrere Aufgabenstellungen mit<br />

unterschiedlichem Anspruchsniveau<br />

formuliert. So konnten die Kollegen<br />

das Gehörte konkret anwenden und<br />

umsetzen und sich über die Vor- und<br />

Nachteile einer binnendifferenzierten<br />

Vorgehensweise austauschen.<br />

Was bleibt?<br />

Uns wurde bewusst, dass wir in unserem<br />

Unterricht viel häufiger und stärker<br />

auf die Heterogenität unserer<br />

Klassen reagieren und differenzierter<br />

unterrichten, als wir dachten. So<br />

nimmt jeder erfahrene Lehrer bei<br />

schwierigen Aufgaben eher gute<br />

Schüler dran als bei einfachen; unse-<br />

re Klassenarbeiten sind meist so konzipiert,<br />

dass durch zusätzliche Fragen<br />

die besseren Schü ler ihre guten Lei s -<br />

tungen auch unter Beweise stel len<br />

können, oder die Gruppen bei kooperativen<br />

Lernformen setzen wir so zu -<br />

sam men, dass ein leistungsstarker<br />

Schü ler einen schwä cheren Schü ler<br />

un terstützt. Der Vortrag hat uns ermutigt,<br />

dies noch bewusster zu tun und<br />

auf die sem Weg weiter voranzugehen.<br />

Nach dem päda gogischen Tag ha ben<br />

einige von uns die Scheu ver loren,<br />

Auf ga ben zu stellen, die nicht alle<br />

Schüler lösen können, d. h., die Klas -<br />

se häu figer in verschiedenen Ni veau -<br />

stufen einzutei len, um für alle lösbare<br />

Aufgaben zu stellen. Zum Abschluss<br />

erhielt jede Fach schaft einen Ordner,<br />

in dem die Auf gaben mit unterschiedlichem<br />

Anfor derungs profil (die<br />

Ergebnisse unserer nachmittäglichen<br />

Gruppenarbeit) ge sammelt wurden<br />

und im Laufe der Zeit ergänzt werden<br />

können. Sie stehen allen<br />

Fachkollegen zur Verfü gung.<br />

„Keep it small and simple“ war das<br />

Motto des Referenten, das sich hoffentlich<br />

bei vielen Kollegen eingeprägt<br />

hat, d. h., Offenheit und Mut zur Dif -<br />

ferenzierung und damit auch Indivi -<br />

dua lisierung in kleinen Schritten, so -<br />

dass wir dem Ziel der „ausreichenden<br />

Förderung und Forderung schwächerer<br />

und guter Schüler“ in Zukunft eher<br />

gerecht werden.<br />

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