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Uns geht's ums Ganze – Mädchen auf Identitätssuche

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<strong>Mädchen</strong> interviewen<br />

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Jungs und wie Männer später. Habe ich aber als Frau nicht<br />

gehabt.“<br />

„Ich wollte als Kind eigentlich immer Erfinderin werden.<br />

Aber na gut, da ist jetzt nichts daraus geworden, jetzt bin<br />

ich im Schulreferat, im Referat für Bildung und Sport in der<br />

Verwaltung.“<br />

„Ich glaube, dass ich mir da gar keine genauen Vorstellungen<br />

gemacht habe. Ich habe mir, glaube ich, schon<br />

gedacht, dass ich irgendwann mal eine Familie haben<br />

möchte. .. Eigentlich wollte ich früher was mit Kunst<br />

machen. Ich wäre gerne Illustratorin geworden.“<br />

Und was sind Sie jetzt?<br />

Jetzt bin ich Buchbinderin und Sozialpädagogin.<br />

Das ist ja schon mal was…<br />

„Wie ich mir das vorgestellt habe? Dass ich selbstbewusster<br />

werde und dass ich gleichgestellt werde mit Männern.<br />

Und das habe ich immer noch nicht erlebt, leider.“<br />

„Ich wollte eigentlich immer Gärtnerin werden. Und dann<br />

ging aber das nicht, weil ich damals als <strong>Mädchen</strong> keine<br />

Ausbildung zur Landesgartenpflegerin machen durfte. Da<br />

waren nur Männer drin, und man hat mich nicht gelassen.<br />

Und darüber war ich sehr traurig.“<br />

„Da war es mir eher wichtig, etwas zu finden, wo ich meine<br />

tollen Qualitäten und meine Fantasien so ein bisschen<br />

ausleben konnte. Aber ich hatte noch keine Idee, ob ich<br />

mal eine Familie haben will oder, ob ich ein Haus haben<br />

will. Das hat nicht so eine Rolle gespielt. Eher, wie ich mich<br />

entfalten kann.“<br />

„Ich hab mir gedacht, dann kann ich so lange <strong>auf</strong>bleiben<br />

wie ich will. Dann darf ich so lange schlafen wie ich will. Ich<br />

muss nicht mehr in die Schule gehen. Ich kann essen, was<br />

ich möchte. Ich werde mal selber Kinder haben.“<br />

Und, wie ist das jetzt im Vergleich dazu? Ist schon<br />

eher enttäuschend, oder?<br />

„Ja, vielleicht . Als Kind war das eine Traumwelt, und<br />

jetzt hat man Verpflichtungen, die die man als Kind nicht<br />

hatte. Aber man hat auch manche Freiheiten.“<br />

<strong>Uns</strong>er Radioprojekt „Lebenswege<br />

von Frauen“<br />

<strong>Mädchen</strong>gruppe des Jugendcafés Intermezzo<br />

Zu viert machten wir uns am 17. Februar 2011 aus dem<br />

Intermezzo <strong>auf</strong>, um <strong>auf</strong> dem Kongress „<strong>Uns</strong> geht´s <strong>ums</strong><br />

<strong>Ganze</strong> - <strong>Mädchen</strong> <strong>auf</strong> <strong>Identitätssuche</strong>“ unseren Radiobeitrag<br />

vorzustellen. Aufgeregt gingen wir in der U-Bahn noch<br />

einmal die verteilten Rollen in unserem Vortrag durch. Als<br />

wir dann vor einer großen Runde von Frauen standen,<br />

war zum Glück nach den ersten Sätzen die Aufregung<br />

völlig verflogen, und wir konnten ausführlich von unseren<br />

Interviews in der Innenstadt, von der theoretischen Arbeit<br />

im Intermezzo und von unseren Aufnahmen im Tonstudio<br />

beim afk Radio-Projekt erzählen.<br />

Wir hatten uns fast ein Jahr lang immer wieder mit dem<br />

Thema „Lebenswege von Frauen“ beschäftigt und in Phantasiereisen,<br />

Gesprächen und kleineren Aktionen den Inhalt<br />

unseres Radiobeitrags vorbereitet. Die Vorstellung <strong>auf</strong> dem<br />

<strong>Mädchen</strong>kongress war für uns eine willkommene Gelegenheit,<br />

das tolle Ergebnis auch öffentlich zu präsentieren.<br />

Wir freuten uns sehr, dass die Kongressteilnehmerinnen<br />

alle begeistert zuhörten und uns tolle Rückmeldungen<br />

gaben. Komisch war es für uns nur, unsicher vor den<br />

Frauen zu stehen und doch sehr lange <strong>auf</strong> Nachfragen warten<br />

zu müssen. Aber spätestens beim Rahmenprogramm,<br />

bei dem wir uns gegenseitig mit Tattoos verzierten, war<br />

das wieder vergessen. Auf dem Weg nach Hause feierten<br />

wir gemeinsam mit unseren Betreuerinnen den mutigen<br />

Einsatz noch bei einer Tasse Kakao.<br />

Bilder von unserem Auftritt beim Kongress gibt es <strong>auf</strong> der<br />

Homepage des Intermezzo: www.jugendcafe-intermezzo.<br />

de. Wer unseren Radiobeitrag noch einmal hören will,<br />

findet ein Podcast unter www.schulradio-bayern.de (Suchwort:<br />

Lebenswege).<br />

Lisa, Michelle, Nimet und Simona,<br />

<strong>Mädchen</strong>gruppe des Jugendcafés Intermezzo<br />

Das Jugendcafé Intermezzo wird vom Kreisjugendring<br />

München-Stadt betrieben.

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