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ich gratuliere Ihnen recht herzlich zu 10 Jahren Nachdenkseiten. Seit knapp 7 Jahren<br />
lese ich mehrm<strong>als</strong> die Woche Ihren Blog. Die Hinweise des Tages sind der beste<br />
Überblick über das politische Geschehen in Deutschland. Ich habe Dank Ihnen<br />
einiges über Volkswirtschaft gelernt, was ich noch nicht kannte und ich habe ein<br />
Gespür dafür bekommen, wie grausig große Teile der journalistischen Erzeugnisse<br />
sind. Ihr Blog ist und war mir sehr oft die liebste Informationsquelle und ein<br />
unverzichtbarer Erkenntnisgewinn - neben der Lektüre von Büchern und der eigenen<br />
politischen Praxis im SDS an der Uni Hamburg bzw. in der hamburgischen<br />
Linkspartei. Die tAktivität sorgt bei mir allerdings regelmäßig zu weit weniger<br />
optimistischen Aussichten und Wünschen auf die SPD <strong>als</strong> Sie sie besitzen. Nun weiß<br />
ich natürlich, dass die Hamburger SPD immer schon eher bürgerlicher war, aber ich<br />
glaube tatsächlich nicht, dass diese Partei noch zu retten ist: das Zurückdrehen in<br />
die Brandt'schen Zeiten halte ich ebenso für unmöglich wie den frommen Wunsch,<br />
die SPD möge sich doch mal an ihr 1989er Programm erinnern.<br />
Als Sozialist wünsche ich mir selbstverständlich eine ganz andere Politik, aber ich bin<br />
gegen jede Regierungsbeteiling der LINKEN - besonders auf Bundesebene. Nahezu<br />
alle Erfarungen für europäische links-sozialdemokratische bis sozialistische Parteien,<br />
die mit nach rechts gerückten Sozialdemokraten in die Regierung gingen, sind<br />
katastrophal (erst kürzlich wieder an den Wahlergebnissen in Norwegen und den<br />
Kommunalwahlergebnissen in Dänemark zu sehen). Und auch in Deutschland würde<br />
DIE LINKE in sich zusammenbrechen, wenn sie an einer Bundesregieurng<br />
teilnehmen würde. Die Bedingung dafür hat die SPD ja kürzlich benannt:<br />
"verantwortungsvolle" Außen- und Europapolitik. Und passenderweise sollen nun<br />
unter schwarz-rot Kampfdrohnen angeschafft werden etc. Selbstverständlich würden<br />
die opportunistischen Realos in der LINKEN wie Liebich sehr vieles mitmachen<br />
(siehe heutigen SPIEGEL), aber ich versichere Ihnen, es wäre das Ende der Partei in<br />
Westdeutschland. Und ich glaube, dass können auch Sie nicht wollen. Ich bitte Sie<br />
daher - auch wenn Sie und ich genug von Angela Merkel haben - zu überlegen, ob<br />
es tatsächlich Sinn macht, offensiv für rot-rot-grün zu werben, denn dafür sehe ich<br />
keine ausreichende Basis. Und anstatt auch nur einen Tick weit ihre Außen- und<br />
Europapolitik an die LINKE anzunähern - man sollte meinen, beide Seiten müssten<br />
Kompromisse machen - werden SPD und Grüne vermutlich immer eher den<br />
Steigbügelhalter der Union spielen. Wer soll bei den Grünen und der SPD auch<br />
wirklich für eine umfassende Umkehr sorgen? Ich zweifle, dass es noch genügend<br />
Miglieder gibt, die wirklich etwas anderes wollen... In Hamburg gibt es sie nämlich<br />
nicht (und vor allem kommt hier auch keine linkere Parteijugend nach, denn 85% der<br />
Jusos hier sind Seeheimer!).<br />
Trotz diesen nichht gerade erbaulichen Aussichten, wünsche ich mir, dass Sie sich<br />
weiter für eine dringend nötige Gegenöffentlichkeit einsetzen. Mit der neuen Rubrik<br />
der Videohinweise machen Sie einen weiteren guten Schritt dahin. Ich verspreche<br />
Ihnen, auch in Zukunft <strong>als</strong> regelmäßiger Leser treu zu bleiben.<br />
Vielen Dank und bitte bleiben Sie gesund und bissig - beste Grüße,<br />
Constantin Braun<br />
---------<br />
Herzlichen Glückwunsch den <strong>NachDenkSeiten</strong>!<br />
Ein Projekt, das immer wieder hilft, von der herrschenden Propagande abweichende<br />
Meinungen mit Fakten und Argumenten zu füllen!<br />
Oder auch diese Meinung auch erst zu bilden, Vielen Dank und: Weiter so!<br />
Detlef Borchert, Göttingen