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Erläuterungen zum Biotop- und Lebensraumtypenkatalog

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Zusatzcodes, die bei Zutreffen zwingend codiert werden müssen:<br />

str = Torfsubstrat, wg1 = Unterwasservegetation, wh = Schwimmblattvegetation, th = torfmoosreich<br />

Diagnostisch relevante Pflanzenarten in NRW, die bei Vorkommen zwingend aufgeführt werden<br />

müssen:<br />

Carex lasiocarpa, Carex limosa, Drepanocladus/Warnstorfia spp., Drosera intermedia, Drosera rot<strong>und</strong>ifolia, Eleocharis<br />

multicaulis, Eriophorum angustifolium, Lycopodiella in<strong>und</strong>ata, Rhynchospora alba, Rhynchospora fusca, Sparganium<br />

angustifolium, Sparganium minimum (natans), Sphagnum denticulatum (auriculatum), Sphagnum cuspidatum,<br />

Utricularia minor<br />

typische Syntaxa in NRW:<br />

Verband: Rhynchosporion albae<br />

Gesellschaft: Rhynchosporion albae – Fragmentgesellschaft<br />

Gesellschaft: Rhynchosporetum albae<br />

Gesellschaft: Sphagnum cuspidatum-Eriophorum angustifolium-Gesellschaft<br />

(inkl. der Sphagnum fallax-Eriophorum angustifolium-Gesellschaft)<br />

Gesellschaft: Caricetum limosae<br />

Verband: Scorpidio-Utricularion<br />

Gesellschaft: Sparganietum minimi<br />

Verband: Sphagno-Utricularion<br />

Gesellschaft: Sphagno-Utricularietum minoris<br />

Gesellschaft: Sphagnetum cuspidato-denticulati<br />

Gesellschaft: Sphagno-deniticulati-Sparganietum angustifolii<br />

Abgrenzungen gegenüber verwandten <strong>Biotop</strong>- oder Lebensraumtypen:<br />

Standörtlich naheliegende Missverständnisse:<br />

Wichtigstes Abgrenzungskriterium ist der dystrophe Charakter des Stillgewässers, der durch Huminsäuren verursacht<br />

<strong>und</strong> an der Braunfärbung des Gewässers erkennbar wird. Junge Torfstiche oder Entwässerungsgräben in Mooren sind<br />

ausgeschlossen. Der Lebensraum ist durch eine dauerhafte Wasserführung gekennzeichnet <strong>und</strong> dadurch von<br />

Hochmoorschlenken (7110, 7120) oder Übergangsmoorbereichen (7140) unterscheidbar. Bei dominantem Auftreten<br />

der Rhynchospora-Arten <strong>und</strong> gleichzeitig kaum ausgebildetem offenen Wasserkörper erfolgt eine Zuordnung <strong>zum</strong><br />

Lebensraum (7150) Senken mit Torfmoorsubstraten (Rhynchosporion).<br />

Abgrenzungskriterien gegenüber den LRT 3130 <strong>und</strong> 3150 sind der dystrophe Charakter <strong>und</strong> das dominante Auftreten<br />

der o.g. Syntaxa.<br />

Stark verlandete Gewässer fallen unter die LRT 7120, 7140, 7150 oder NFD0.<br />

Gradueller Verlust der LRT-Qualität<br />

Der LRT 3160 verliert den LRT-Status, wenn der dystrophe Charakter des Gewässers nicht (mehr) gegeben ist<br />

<strong>und</strong>/oder keine der diagnostisch relevanten Kennarten vorhanden sind.<br />

Ein Verlust als LRT tritt in der Regel auch bei naturfernen Uferstrukturen von > 50% ein, kann aber z.B. durch eine<br />

besonders gut ausgeprägte Gewässervegetation des LRT 3160 ausgeglichen werden.<br />

Naturnahe dystrophe Stillgewässer, die weder den Kriterien des LRT 3130 noch anderen verwandten LRT entsprechen,<br />

können ggf. als LRT NFD0, mithin als Geschützte <strong>Biotop</strong>e gemäß § 30/62 kartiert werden.<br />

Biogeographische Anmerkungen:<br />

(Link zur Verbreitungskarte)<br />

Kartierungshinweise<br />

Aktuelle Änderungen der Kartiermethode:<br />

Vervollständigung der Listen lebensraumtypischer <strong>Biotop</strong>typen, Arten <strong>und</strong> Vegetationstypen.<br />

Hinweise <strong>zum</strong> graduellen Verlust der LRT-Qualität.<br />

Abgrenzung zu LRT 3130, 3150 sowie 71er LRT<br />

Erhaltungszustandsbewertung<br />

<strong>Biotop</strong>kataster - Kartierung:<br />

Alle 3160 <strong>Biotop</strong>e erfahren eine <strong>Biotop</strong>typenkartierung, die in allen Fällen in Objekte des Fachkatasters „Geschützte<br />

<strong>Biotop</strong>e“ übertragen <strong>und</strong> in den Sachdaten im BK-Dokument zusammengefasst <strong>und</strong> ggf. aggregiert werden.<br />

Für eine BK- bzw. FFH-Gebietsabgrenzung sind zur Pufferung hinreichend große Bereiche des Umfeldes zu sichern.<br />

<strong>Biotop</strong>typenkartierung:<br />

z.B. in FFH-Gebieten, Naturschutzgebieten, Geschützten <strong>Biotop</strong>en, NSG-würdigen <strong>Biotop</strong>en:<br />

Der Lebensraumtyp 3160 wird in jedem Fall der <strong>Biotop</strong>typenkartierung unterzogen.<br />

Die Ergebnisse werden in allen Fällen in Objekte des Fachkatasters „Geschützte <strong>Biotop</strong>e“ übertragen oder aggregiert.<br />

Der FFH-LRT 3160 erfährt in jedem Fall eine Erhaltungszustandsbewertung.<br />

Die Abgrenzung umfasst i.d.R. das gesamte Gewässer, in dem Vegetation der aufgeführten Syntaxa nachgewiesen<br />

werden kann inklusive ggf. auftretender Verlandungsvegetation. Der LRT 3160 wird in der Regel ohne nennenswerte<br />

Pufferbereiche abgegrenzt.<br />

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