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Erläuterungen zum Biotop- und Lebensraumtypenkatalog

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os = gesellschaftstypische Artenkombination vorhanden<br />

Diagnostisch relevante Pflanzenarten in NRW, die bei Vorkommen zwingend aufgeführt werden<br />

müssen:<br />

Dactylorhiza sphagnicola, Drosera rot<strong>und</strong>ifolia, Erica tetralix, Eriophorum angustifolium, Eriophorum vaginatum,<br />

Gentiana pneumonanthe, Lycopodiella in<strong>und</strong>ata, Molinia caerulea, Narthecium ossifragum, Trichophorum<br />

germanicum<br />

Moose: Cephalozia connivens, Cephalozia macrostachya, Cladopodiella francisci, Sphagnum affine, Sphagnum<br />

compactum, Sphagnum papillosum, Sphagnum subnitens, Sphagnum molle, Sphagnum strictum<br />

typische Syntaxa in NRW:<br />

Verband: Ericion tetralicis<br />

Gesellschaft: Ericetum tetralicis<br />

Gesellschaft: Sphagno compacti-Trichophoretum germanici<br />

Abgrenzungen gegenüber verwandten <strong>Biotop</strong>- oder Lebensraumtypen:<br />

Abgrenzung zu 4030:<br />

Der Calluna-Anteil an der Zwergstrauchdeckung soll maximal 50 % betragen, ein größerer Calluna-Anteil führt zu<br />

einer Einstufung als LRT 4030 Zwergstrauchheide.<br />

Abgrenzung zu 7110/7120:<br />

Es gibt fließende Übergänge zu den Übergangs- <strong>und</strong> Hochmooren (Erico-Sphagnetum magellanici). Treten<br />

charakteristische Hochmoorarten (inklusive der Hochmoortorfmoosarten) frequent auf, ist ein Hochmoor-LRT<br />

[LRT 7110/7120] auszuweisen. Typisch für den LRT 4010 ist in der Regel Mineralbodenanschluss oder eine nur<br />

geringe Rohhumus- bzw. Torfauflage.<br />

Abgrenzung zu 91D0:<br />

Bei einer Gesamtdeckung von über 50% Moorbirken <strong>und</strong> bei Erfüllung der sonstigen Kriterien von 91D0 handelt<br />

es sich um den LRT 91D0 Moorwälder.<br />

Abgrenzung zu 7150:<br />

Liegt der Anteil an der Zwergstrauchdeckung unter 25 %, wird bei Vorliegen der entsprechenden Artengarnitur<br />

der LRT 7150 Moorschlenken-Pioniergesellschaften kartiert.<br />

Abgrenzung zu NDB0<br />

Feuchtheiden mit Vorkommen der lebensraumtypischen Torfmoose, die aber nicht den FFH- Kriterien des LRT<br />

4010 entsprechen, werden als NDB0 kartiert, z,B. Feuchtheiden mit Vorkommen von Erica tetralix unter 25 %<br />

Deckung.<br />

Biogeographische Anmerkungen:<br />

Kartierungshinweise<br />

Aktuelle Änderungen der Kartiermethode:<br />

Präzisierung der Kartierhilfe <strong>und</strong> Bewertungsmatrix<br />

<strong>Biotop</strong>kataster - Kartierung<br />

Der Lebensraumtyp ist immer als Schutzwürdiger <strong>Biotop</strong> zu erfassen. Kartiergegenstand ist der Lebensraumtyp<br />

einschließlich weiterer Heide- <strong>und</strong> Moorlebensräume im Umfeld sowie der Degenerationsstadien z.B. mit Molinia.<br />

<strong>Biotop</strong>typenkartierung<br />

z.B. in FFH-Gebieten, Naturschutzgebieten, Geschützten <strong>Biotop</strong>en, NSG-würdigen <strong>Biotop</strong>en:<br />

Der Lebensraumtyp 4010 wird in jedem Fall der <strong>Biotop</strong>typenkartierung unterzogen.<br />

Die Ergebnisse werden in allen Fällen in Objekte des Fachkatasters „Geschützte <strong>Biotop</strong>e“ übertragen oder<br />

aggregiert.<br />

Der FFH-LRT 4010 erfährt in jedem Fall eine Erhaltungszustandsbewertung.<br />

z.B. in ÖFS-Flächen <strong>und</strong> im <strong>Biotop</strong>-Monitoring (BM):<br />

Auf ÖFS- Untersuchungsflächen werden alle vorkommenden <strong>Biotop</strong>typen flächenscharf, somit auch alle FFH-<br />

Lebensraumtypen, erfasst <strong>und</strong> kartiert. Jede feuchte Heide wird als homogene Fläche kartiert.<br />

Benachbarte unterschiedliche Strukturtypen desselben <strong>Biotop</strong>typs werden gesondert erfasst. Die Erfassung von<br />

<strong>Biotop</strong>komplexen bzw. Kettenbiotopen ist nicht zulässig.<br />

Weitere Strukturparameter, die immer erhoben werden müssen, sind:<br />

<strong>Biotop</strong>wert<br />

HNV- Wert<br />

Nutzungsintensität<br />

Wasserhaushalt<br />

Sonderstandort<br />

Im <strong>Biotop</strong>monitoring (BM) werden in NRW Vorkommen dieses Lebensraumtyps aufgr<strong>und</strong> seiner Seltenheit in<br />

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