Erläuterungen zum Biotop- und Lebensraumtypenkatalog
Erläuterungen zum Biotop- und Lebensraumtypenkatalog
Erläuterungen zum Biotop- und Lebensraumtypenkatalog
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Minuartia hybrida subsp. tenuifolia, Saxifraga tridactylites, Sedum acre, Sedum album, Sedum sexangulare, Teucrium<br />
botrys, Thlaspi perfoliatum<br />
Moose: Encalypta vulgaris, Encalypta rhaptocarpa var. trachymitria, Pottia lanceolata<br />
Flechten: Cladonia rangiformis, Leptogium lichenoides s.l., L.schraderi, Peltigera canina, Peltigera ponojensis,<br />
Peltigera rufescens<br />
typische Syntaxa in NRW:<br />
Verband: Alysso alyssoidis-Sedion albi<br />
Gesellschaft: Cerastietum pumili<br />
Gesellschaft: Saxifrago tridactylites-Poetum compressae<br />
Gesellschaft: Alysso-Sedetum<br />
Verband: Seslerio-Festucion pallentis<br />
Gesellschaft: Diantho-gratianopolitani-Festucetum pallentis p. p. (siehe LRT 8230)<br />
Gesellschaft: Teucrio botryos-Melicetum ciliatae<br />
Verband: Aspicilion calcareae<br />
Verband: Aspicilion contortae<br />
Verband: Cladonion rei<br />
Verband: Toninion coeruleonigricantis<br />
Abgrenzungen gegenüber verwandten <strong>Biotop</strong>- oder Lebensraumtypen:<br />
Abgrenzung zu LRT 8210:<br />
Für die Ausbildung des Lebensraumtyps 8210 Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation sind die farnreichen Ausbildungen<br />
der Asplenietea trichomanis (Potentillion caulescentis, Cystopteridion fragilis) maßgebend.<br />
Abgrenzung zu LRT 8220/8230:<br />
Zur Unterscheidung zu den silikatisch geprägten LRT 8220 Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation <strong>und</strong> LRT 8230<br />
Silikatfelskuppen mit Pioniervegetation wird primär das Ausgangsgestein berücksichtigt. Dabei ist zu beachten, dass<br />
neben Kalk <strong>und</strong> Dolomit auch Gips, Basalt <strong>und</strong> Marmor zu den basenreichen Gesteinen zählen.<br />
Gradueller Verlust der LRT-Qualität:<br />
Für die Einstufung als FFH-Lebensraumtyp 6110 muss mindestens eine LR-typische Gefäßpflanze oder eine<br />
LR-typische Flechten- oder Moosart nachgewiesen <strong>und</strong> dokumentiert werden.<br />
Biogeographische Anmerkungen:<br />
(Link zur Verbreitungskarte)<br />
Kartierungshinweise<br />
Aktuelle Änderungen der Kartiermethode:<br />
Präzisierung der Kartierhilfe <strong>und</strong> Bewertungsmatrix<br />
Vervollständigung der Liste der typischen Syntaxa (Einbeziehung der Assoziation Teucrio botryos-Melicetum ciliatae)<br />
<strong>Biotop</strong>kataster - Kartierung<br />
Alle bekannten Vorkommen des prioritären FFH-Lebensraumtyps 6110 werden in das <strong>Biotop</strong>kataster übernommen.<br />
Der Lebensraumtyp 6110 wird meist als punktförmiges BT-Objekt innerhalb eines flächigen BT-Objektes (z. B. des LRT<br />
8210) erfasst. Die Sachdaten werden in das zugehörige GB-Objekt übernommen. In die Objektklasse BK werden die<br />
Daten ebenfalls entsprechend eingefügt. In alten aufgelassenen Kalksteinbrüchen treten auch größere<br />
Kalk-Pionierrasen des Alysso-Sedion auf, die in diesen Fällen als BT-Flächen erfasst werden.<br />
<strong>Biotop</strong>typenkartierung<br />
z.B. in FFH-Gebieten, Naturschutzgebieten, Geschützten <strong>Biotop</strong>en, NSG-würdigen <strong>Biotop</strong>en:<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich sollte möglichst der gesamte Felsbereich mit Vorkommen der entsprechenden Vegetationseinheiten<br />
abgegrenzt werden. Dabei können kleinere vegetationsfreie Felspartien in die Abgrenzung mit einbezogen werden. Die<br />
Vorkommen des Lebensraumtyps sind meist nur punktförmig zu erheben <strong>und</strong> befinden sich oft inmitten flächig<br />
ausgebildeter Vorkommen anderer Lebensraumtypen (z. B. 6210 Trespen-Schwingel Kalktrockenrasen, 8160<br />
Kalkschutthalden, 8210 Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation). Die Flächengröße muss dann im Eingabeprogramm<br />
unter „offizielle Fläche“ in ha mit vier Nachkommastellen eingetragen werden. So kann die Fläche des Lebensraumtyps<br />
auf den Quadratmeter genau angeben werden.<br />
Der Lebensraumtyp 6110 wird in jedem Fall der <strong>Biotop</strong>typenkartierung unterzogen. Der FFH-LRT 6110 erfährt immer<br />
eine Erhaltungszustandsbewertung einschließlich einer Dokumentation der Einzelparameter.<br />
z.B. in ÖFS-Flächen <strong>und</strong> im <strong>Biotop</strong>-Monitoring (BM):<br />
Auf ÖFS- Untersuchungsflächen werden alle vorkommenden <strong>Biotop</strong>typen flächenscharf, somit auch alle FFH-<br />
Lebensraumtypen, erfasst <strong>und</strong> kartiert. Jeder lückige Kalk-Pionierrasen wird als homogene Fläche kartiert.<br />
Benachbarte unterschiedliche Strukturtypen desselben <strong>Biotop</strong>typs werden gesondert erfasst. Die Erfassung von<br />
<strong>Biotop</strong>komplexen bzw. Kettenbiotopen ist nicht zulässig.<br />
Weitere Strukturparameter, die immer erhoben werden müssen, sind:<br />
<strong>Biotop</strong>wert<br />
HNV- Wert<br />
Nutzungsintensität<br />
48