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→ naturschutz<br />

Effizientes ...<br />

... Wildtiermanagement<br />

Das Bemühen um Kommunikation und das Verständnis für andere Sichtweisen<br />

im Interessenskonflikt zwischen Naturschutz und menschlicher Nutzung<br />

sind die Grundlage für Maßnahmen zum Schutz von Wildtieren und zur<br />

nachhaltigen Nutzung von deren Lebensräumen. Text: Kerstin Hammer<br />

Erfolgreiches Management bedarf<br />

einer wirksamen Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Naturschutz und Nutzungsinteressen.<br />

Das Bewusstsein, dass<br />

der Schutz einer Art nur durch<br />

das Zusammenspiel von Lebensraum,<br />

Mensch und Tier gegeben<br />

ist, ist vor allem in den letzten Jahrzehnten<br />

gewachsen. Erst in den dreißiger Jahren<br />

wurde der Begriff „wildlife management“<br />

in den USA geprägt und später im deutschsprachigen<br />

Raum mit Wildtiermanagement<br />

übersetzt. Heute versteht man darunter die<br />

zielorientierte Umsetzung von Maßnahmen<br />

zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung<br />

von Wildtieren und ihrer Lebensräume. WildtiermanagerInnen<br />

bewegen sich dabei im<br />

Überschneidungsbereich von Ökologie, Naturschutz,<br />

Jagd, Forst- und Landwirtschaft<br />

sowie von Interessen der Allgemeinheit. In<br />

Situationen, in denen Naturschutz und Nutzungsinteressen<br />

aufeinander stoßen oder<br />

die historisch unterschiedlich gewachsene<br />

Mentalität gegenüber<br />

einer Wildtierart<br />

zu Konflikten<br />

führt, ist das<br />

Wildtiermanagement<br />

aufgefordert,<br />

Lösungen zu finden.<br />

Managementpläne dienen den Behörden<br />

als Handlungsleitfaden und sollen die<br />

Akzeptanz für seltene Wildtierarten steigern.<br />

Erfolgskontrollen erforderlich. Die möglichen<br />

Managementmaßnahmen sind vielfältig<br />

und können von der Regulierung bis<br />

zur nachhaltigen Bejagung, von der Wiederansiedlung<br />

bis zum Totalschutz einer<br />

Wildtierpopulation reichen. Durch laufende<br />

Kontrollen (Monitoring)<br />

soll festgestellt werden, ob<br />

die gesetzten Maßnahmen<br />

auch den gewünschten Erfolg<br />

zeigen oder ob Anpassungen<br />

notwendig sind. Neben der Aufnahme<br />

von Bestandsdaten ist hier die offen geführte<br />

Diskussion über Maßnahmen und<br />

Zielvorstellungen mit allen betroffenen Interessensgruppen<br />

von besonderer Bedeutung.<br />

Ein oft unterschätzter, aber für den Erfolg<br />

vieler Managementmaßnahmen bedeutender<br />

Punkt, ist die Öffentlichkeitsarbeit,<br />

denn wie schon Konrad Lorenz sagte „Man<br />

schützt nur was man liebt und man liebt nur,<br />

was man kennt“.<br />

Rechtliche Rahmenbedingungen. Wildtiere<br />

halten sich weder an Landes- noch an<br />

Staatsgrenzen. Um einen grenzüberschreitend<br />

einheitlichen Schutz von gefährdeten<br />

Wildtieren zu gewährleisten, wurden europaweit<br />

gültige Richtlinien erarbeitet, die die<br />

rechtlichen Rahmenbedingungen vorgeben.<br />

Die Richtlinie zur Erhaltung der natürlichen<br />

Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere<br />

und Pflanzen (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie)<br />

und die Richtlinie zur Erhaltung der wildlebenden<br />

Vogelarten (Vogelschutzrichtlinie)<br />

stellen hier zentrale Elemente dar. Die Inhalte<br />

und Zielvorgaben dieser beiden Richtlinien<br />

werden in Österreich in den Naturschutz- und<br />

14 umwelt & energie 02|2013

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