Magazin herunterladen
Magazin herunterladen
Magazin herunterladen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
→ naturschutz<br />
UNESCO Biosphärenpark Wienerwald –<br />
europaweit einzigartig am Rande einer Millionenstadt<br />
© baumgartner<br />
landesweite Initiative „Naturland Niederösterreich“<br />
verfolgt genau diesen Ansatz. Auf<br />
einer eigenen Homepage können Schutzgebiete<br />
nach Bezirken gesucht und dargestellt<br />
werden. Zusätzlich werden Naturschutzinhalte<br />
über Applikationen für Smartphones kommuniziert<br />
sowie lokale und regionale Akteure<br />
und Akteurinnen miteinander vernetzt. Im<br />
Jänner sind landesweit „Umwelt-Gemeinde-<br />
Foren“ zum Schwerpunkt Naturschutz abgehalten<br />
worden.<br />
Regionale Anlaufstellen. Regionsbezogene<br />
Strategien werden derzeit auch bei der<br />
Schutzgebietsbetreuung erprobt. Unter Einbeziehung<br />
von Regionalmanagements, Gemeinden,<br />
Vereinen und lokalen ExpertInnen<br />
sollen wirkungsvolle dezentrale Betreuungseinheiten<br />
aufgebaut und als regionale Anlaufstellen<br />
für alle Fragen rund um den Naturschutz<br />
etabliert werden. Ein konkretes<br />
Projekt dazu läuft derzeit im Weinviertel. Notwendige<br />
Managementmaßnahmen für Biber<br />
wurden kürzlich ebenso „regionalisiert“: In<br />
zwei Pilotregionen stehen geschulte BiberberaterInnen<br />
zur Verfügung, um auf allfällige<br />
Anfragen und Problemsituationen möglichst<br />
direkt und rasch reagieren zu können.<br />
Einbindung der örtlichen Bevölkerung.<br />
Auch im Rahmen von Naturschutzprojekten<br />
wird die Bevölkerung vor Ort verstärkt angesprochen.<br />
So werden für Ziesel und Fledermäuse<br />
BeobachterInnen- und Betreuer<br />
Innen-Netzwerke etabliert oder es wird bei<br />
Pflegemaßnahmen auf wertvollen Flächen<br />
zur Mithilfe inklusive Fachinformation und<br />
anschließender Stärkung eingeladen. Damit<br />
werden einerseits der Kenntnisstand zu<br />
bestimmten Arten und andererseits die Aufmerksamkeit<br />
der Menschen für die Naturschätze<br />
vor der Haustür verbessert.<br />
Neue PartnerInnen. Neben dem persönlichen<br />
Engagement sind die Menschen auch<br />
bereit, Naturschutzprojekte finanziell zu unterstützen.<br />
Rund 50 Studien in verschiedenen<br />
europäischen Ländern zu den Themen<br />
Kulturlandschaft, biologische Vielfalt sowie<br />
Boden, Wasser und<br />
Luftqualität nennen<br />
diesbezüglich Beträge<br />
zwischen zehn und 40<br />
Euro pro Person und<br />
Jahr. Auch viele Unternehmen<br />
sind auf der Suche nach Möglichkeiten,<br />
ihre soziale Verantwortung wahrzunehmen<br />
und in der Außenwirkung darzustellen,<br />
u. a. durch die Unterstützung von Naturschutzaktivitäten.<br />
Zum Beispiel konnten KundInnen<br />
eines österreichischen Drogeriemarktes<br />
den Gegenwert von Treuepunkten für den<br />
Ankauf von Naturschutzflächen spenden. Auf<br />
diese Art und Weise wurden nicht nur vier<br />
Hektar wertvolle Lebensräume dauerhaft<br />
gesichert, sondern auch tausende Menschen<br />
zum Thema Naturschutz angesprochen.<br />
Ein gesunder Naturhaushalt sowie<br />
stabile Ökosysteme bilden die Grundlagen<br />
für Leben und Wirtschaften.<br />
Business & Biodiversity. Um dieses Potential<br />
künftig besser anzusprechen, hat das<br />
Land Niederösterreich das Projekt „Business<br />
& Biodiversity“ gestartet. Interessierte Unternehmen<br />
sollen identifiziert, mögliche Kooperationsbereiche<br />
erarbeitet und Win-Win Partnerschaften<br />
zwischen Wirtschaft und Naturschutz<br />
entwickelt werden. Die Betätigungsfelder<br />
sind dabei vielfältig (siehe S. 16). Naturschutz<br />
muss nicht neu erfunden werden,<br />
jedoch ist angesichts der Herausforderungen<br />
und komplexen Zusammenhänge eine Kommunikation<br />
erforderlich, die einerseits die<br />
Menschen persönlich anspricht und andererseits<br />
auch mit den relevanten AkteurInnen<br />
abgestimmt ist. „Neue Wege im Naturschutz“<br />
bedeutet daher, die gesellschaftliche Verantwortung<br />
auf eine breitere Basis zu stellen,<br />
um das dafür nötige Verständnis und Verantwortungsbewusstsein<br />
zu gewährleisten. ←<br />
DI Günther Gamper, Amt der NÖ Landesregierung,<br />
Abt. Naturschutz<br />
www.naturland-noe.at<br />
8 umwelt & energie 02|2013