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→ naturschutz<br />
Grünbrücken – zur Überwindung von stark frequentierten Straßen<br />
Unterwegs ...<br />
... auf alten Pfaden<br />
In der zweiten Phase des EU-geförderten Projekts „Alpen-Karpaten-Korridor“ zwischen<br />
Nieder österreich und der Slowakei geht es nun um die Umsetzung der erarbeiteten Maßnahmen<br />
sowie den Schluss von kleinen Korridor-Lücken auf slowakischer Seite. Text: Brigitta Mirwald<br />
© wwf, asfinag<br />
Grenzüberschreitende Wildtierwanderrouten.<br />
Der Alpen-Karpa<br />
ten-Korridor (AKK) ist eine traditionelle<br />
Wildtierwanderroute<br />
und verbindet den Alpen ostrand<br />
mit den Kleinen Karpaten. Er führt über Niederösterreich<br />
und das Burgenland in die Slowakei<br />
und dabei durch Schutzgebiete wie<br />
March- und Donauauen, aber auch durch<br />
eine der wirtschaftlich dynamischsten Regionen<br />
Europas zwischen Wien, Bratislava und<br />
Sopron. Infrastruktur, Industrie und Gewerbe<br />
sowie die intensive Landwirtschaft haben die<br />
ökologischen Funktionen des<br />
Korridors stellenweise beeinträchtigt.<br />
Mit der teilweisen<br />
Wiederherstellung und Verbesserung<br />
des AKK wird der<br />
Lebensraum für Mensch und<br />
Tier gesichert. Der Mensch<br />
profitiert insbesondere von attraktiven Erholungsgebieten.<br />
Grünbrücken. Im Zuge der wissenschaftlichen<br />
Grundlagenarbeit wurde zunächst die<br />
Frage geklärt, wo Tiere die besten Möglichkeiten<br />
haben, die intensiv genutzte Landschaft<br />
auf der Suche nach Nahrung oder Paarungsmöglichkeiten<br />
zu durchwandern. Dabei<br />
wurden auch die für Wildtierwanderungen<br />
geeignetsten Standorte für Grünbrücken zur<br />
Querung hochrangiger Straßen identifiziert.<br />
Im Zuge der Fahrbahnsanierung an der A4<br />
entsteht bereits eine derartige Grünbrücke.<br />
Für den Radtourismus soll eine<br />
BesucherInnen-Lenkung zur Schonung<br />
von Wildtieren ausgearbeitet werden.<br />
Gemeinsamer Actionplan. Im Jänner 2012<br />
unterzeichneten die zuständigen politischen<br />
VertreterInnen und Straßenbaugesellschaften<br />
beider Länder ein grenzüberschreitendes<br />
Memorandum of Understanding (Gemeinsame<br />
Absichtserklärung) über die Sicherung<br />
des AKK. Alle Ergebnisse und notwendigen<br />
Maßnahmen wurden im gemeinsamen<br />
Actionplan zusammengefasst, der<br />
eine Anleitung für die Erhaltung und Wiederherstellung<br />
des AKK in den Bereichen Landnutzung,<br />
Verkehr und Raumplanung liefert.<br />
Initiierung der Umsetzung. Im Zuge der<br />
ersten Projektphase wurden bereits einzelne<br />
Pilotmaßnahmen wie die Beseitigung<br />
von Waldzäunungen, die Barrieren für wandernde<br />
Wildtiere darstellen sowie Umweltbildungsaktionen<br />
durchgeführt. In der zweiten<br />
Phase bis Ende 2013 soll nun die Umsetzung<br />
zusätzlicher Maßnahmen in Regional- und<br />
anderen Fachplanungen initiiert werden. Dabei<br />
ist man weiterhin um eine guten Zusammenarbeit<br />
mit den Vor-Ort-Beteiligten wie<br />
JägerInnen, LandwirtInnen, Wassergenossenschaften<br />
etc. bemüht. Die bereits in Phase<br />
1 begonnenen ökotouristischen Angebote<br />
– beispielsweise in Zusammenarbeit mit<br />
dem Nationalpark DonauAuen – werden natürlich<br />
fortgesetzt. Zusätzlich wird als Erweiterung<br />
der Grundlagenarbeit die Verbindung<br />
von den Kleinen Karpaten zu den Weißen<br />
Karpaten in der Slowakei untersucht. ←<br />
DI Brigitta Mirwald, Amt der NÖ Landesregierung,<br />
Abt. Naturschutz<br />
Info: Weinviertel Management, DI Sylvia Hysek ,<br />
Tel.: 0676/81220323, sylvia.hysek@euregio-weinviertel.eu,<br />
www.alpenkarpatenkorridor.at<br />
18 umwelt & energie 02|2013