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Zukunftslabor<br />
Bodenschutz aktuell<br />
Niemand kann sich vorstellen was passiert, wenn fruchtbarer Boden schwindet.<br />
„Peak Soil“ verbreitet sich als Begriff und schärft das Bewusstsein für diese Problematik.<br />
Die eNu hat sich des Themas angenommen und verankert es in der<br />
gesellschaftspolitischen Diskussion.<br />
Funktionen. Der Boden<br />
bietet Lebensraum für viele<br />
verschiedene Tier- und<br />
Pflanzenarten, bildet die<br />
Basis für die Ernährung<br />
und ist wichtiger Rohstofflieferant.<br />
Eingebunden in die Naturkreisläufe<br />
wirkt der Boden zugleich<br />
als Puffer und Filter, indem er Trinkwasser<br />
sauber hält und vor Hochwasser schützt.<br />
Pflanzliches Material sowie organische tierische<br />
Dünger werden vom Bodenleben in<br />
wertvollen Humus umgewandelt. Außerdem<br />
sind Böden nach den Meeren die zweitgrößten<br />
Kohlenstoffspeicher und somit wesentliche<br />
Klimafaktoren.<br />
Belastungen. Intensive Bodenbearbeitung,<br />
Düngung und der Einsatz von Pestiziden<br />
belasten das Ökosystem Boden. Fehlender<br />
Pflanzenbewuchs und Bearbeitung zum falschen<br />
Zeitpunkt begünstigen die Bodenerosion.<br />
Emissionen aus Haushalt und Industrie<br />
sowie hoher Salzeinsatz beim Winterdienst<br />
finden sich als Schadstoffe im Boden<br />
wieder. Durch Bebauung gehen täglich zirka<br />
fünf Hektar Boden in Österreich verloren.<br />
Der allgemeine „Hunger“ nach Land, sei es<br />
„Peak Oil“ und „Peak Soil“<br />
unterscheiden sich darin, dass Boden<br />
renatuiert werden kann, die Öl-Reserven<br />
aber langfristig ausgeschöpft sind.<br />
um Nahrung bzw. Energie zu produzieren,<br />
zur bleibenden Wertanlage oder zur Spekulation,<br />
führt zu Interessenskonflikten.<br />
Lösungsansätze. Die Energie- und Umweltagentur<br />
NÖ (eNu) entwickelt gemeinsam mit<br />
einem Beirat aus FachexpertInnen Lösungsansätze<br />
für Herausforderungen im Energieund<br />
Umweltbereich. Das aktuelle Thema beschäftigt<br />
sich mit der Aufgabe, Wege für eine<br />
nachhaltige Bodennutzung zu finden. Wichtige<br />
Ansatzpunkte in diese Richtung sind:<br />
n Analysemethoden, die zu einer zuverlässigen<br />
Aussage über die Bodengesundheit<br />
führen, könnten beim Beurteilen und Anpassen<br />
verschiedener Bewirtschaftungsmethoden<br />
helfen.<br />
n Ganzjähriger Bewuchs schützt vor Bodenerosion<br />
und sollte zum Standard der<br />
„guten landwirtschaftlichen Praxis“ werden.<br />
n Biologische Landwirtschaft verwendet<br />
keine synthetischen Pestizide<br />
und Düngemittel sondern kommt<br />
überwiegend mit Produkten aus dem<br />
betriebseigenen Stoffkreislauf aus.<br />
Dieses Ideal kann Orientierungshilfe<br />
für die gesamte Landwirtschaft sein,<br />
würde den Humusaufbau fördern, zur<br />
Reduktion von Pflanzenschutzmitteln sowie<br />
Handelsdünger beitragen.<br />
n Nachhaltige Raumordnungskonzepte<br />
bremsen den Bodenverbrauch durch Zersiedelung.<br />
Bei jedem Bauvorhaben sollten bodenschonende<br />
Kriterien vorrangig beachtet<br />
und flächendeckende Versiegelung vermieden<br />
werden. Aufgelassene versiegelte Areale<br />
sind zu renaturieren.<br />
Unterstützung. Viele dieser Ziele sind im<br />
Rahmen des Bodenbündnisses in der Aktion:<br />
„unser Boden, wir stehen drauf“ des<br />
Landes NÖ festgeschrieben. Die Auseinandersetzung<br />
der eNu mit Peak Soil soll diese<br />
Bemühungen unterstützen, verstärken und<br />
zu konkreten Umsetzungsmaßnahmen im<br />
Land führen. ←<br />
www.enu.at/zukunftslabor<br />
© bmlfUW/buchgraber/wiesenhofer<br />
umwelt & energie 02|2013 47