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Kommentar zur Ideen-Kiste - Erika Brinkmann

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6 Wie entwickelt sich das Lesen?<br />

Die folgende Übersicht zeigt, wie die Einsichten der<br />

Kinder in den Aufbau der Schrift zunehmen, ihre<br />

Zugriffe auf Texte angemessener werden. Trotzdem<br />

verstehen wir die Fortschritte nicht als „Stufen“ im<br />

strengen Sinne eines Nacheinander, sondern als<br />

sich ergänzende, überlagernde und nur teilweise<br />

einander ablösende Lese-Taktiken (vgl. die Vorbemerkung<br />

zum Entwicklungs-Modell „Schreiben“).<br />

6.1 Schrift als ein Merkmal der Umwelt<br />

Kinder entwickeln eine wachsende Aufmerksamkeit<br />

für Schrift und weisen zunehmend Wörtern/Texten<br />

(und nicht nur Bildern) Bedeutung zu. Der wichtige<br />

Fortschritt ist die aktive Suche nach Bedeutung<br />

und die Aktivierung eigener Welt- und Spracherfahrung<br />

beim Umgang mit Schrift. Diese Leistungen<br />

werden auch später (s. unten 4.) beim Lesen von<br />

Sätzen und Texten benötigt.<br />

6.1.1 Kontext deuten<br />

Typisch ist eine sinngemäße und nicht wortwörtliche<br />

Benennung von Schildern: „Benzin“ für <br />

oder „Limo“ für . Selbst im vertrauten<br />

Schriftzug werden Wörter außerhalb des bekannten<br />

gegenständlich-sozialen Umfelds oft nicht erkannt<br />

(z.B. ein vom Glas abgelöstes „nutella“-Etikett).<br />

Zuordnung von Schildern und Etiketten zum entsprechenden<br />

Kontext oder von Standardschrift<br />

zu den Schildern und Etiketten (in der besonderen<br />

Typografie) sind geeignete Aufgaben (z.B. als<br />

Domino, Quartett oder „gezinktes Memory“).<br />

Weitere Aktivitäten:<br />

• Beim gemeinsamen (Vor-)Lesen auf den Text und<br />

gelegentlich auf wiederkehrende (oder besonders<br />

lange) Wörter hinweisen (V.15);<br />

• Räume und Gegenstände (gemeinsam mit den<br />

Kindern) beschriften und vertauschte Schilder<br />

wieder <strong>zur</strong>echtrücken lassen (F.1; F.6);<br />

• Die Kinder eigene Collagen aus Bildern und<br />

Schrift montieren lassen, z.B. „Was ich mag/<br />

Was ich nicht mag“ (F.7).<br />

6.1.2 Etiketten benennen<br />

Auch wenn Kinder beginnen, auf die Schrift selbst<br />

(und nicht nur auf ihr Umfeld) zu achten, bedeutet<br />

das noch nicht, dass sie einzelne Buchstaben<br />

oder gar deren Folge als Zugang <strong>zur</strong> Bedeutung<br />

eines Wortes nutzen. Entscheidend kann die Typografie<br />

sein (z.B. von oder ).<br />

Kinder müssen also lernen, dass Schrift ihre<br />

Bedeutung behält, auch wenn sich ihre grafische<br />

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